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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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überrascht, Mylord Grey“, sagte sie leise. „Und enttäuscht, muss ich leider hinzufügen. Ihr habt den zerbrechlichen Frieden zwischen England und Schottland gefährdet, indem Ihr diese Frau eigenmächtig und gegen ihren Willen hierher gebracht habt. Ich verlange, dass Ihr für Brenna MacAlpin die Verantwortung übernehmt, bis ich jemanden gefunden habe, der bereit ist, sie zu heiraten.“
    Morgans Miene verdüsterte sich. „Was ich getan habe, Majestät, tat ich in Eurem Interesse. Ich bin überzeugt, dass die Frau einen ihrer Landsleute geheiratet hätte, um Eure Pläne zu durchkreuzen. Deshalb habe ich sie mitgenommen. Ich habe nur meinem Instinkt gehorcht.“
    Die Königin seufzte. „Wäret Ihr nicht solch ein liebenswerter Schurke, würde ich darauf bestehen, dass Ihr in Eurem Pflichtbewusstsein noch einen Schritt weitergeht und diese Person heiratet.“ Elizabeth schenkte ihm ihr hinreißendstes Lächeln. „Obwohl ich immer dachte, dass Euer Herz mir gehört“, setzte sie scherzhaft hinzu.
    Morgans Anspannung löste sich. Auch er lächelte jetzt. „Wenn ich eine Chance hätte, Euer Herz zu gewinnen, Madam, würde ich Euch meines verpfänden. Aber es wird wohl bei der Freundschaft zwischen uns bleiben. Denn Eure Leidenschaft, fürchte ich, liegt woanders! “
    Die Königin blickte in sein schönes Gesicht und fühlte einen Stich. Morgan Grey war in der Tat ein Mann, der ein Feuer in ihr entzünden könnte. Gab es überhaupt eine Frau im Königreich, die seiner Ausstrahlung widerstand?
    Ja, Morgan und sie waren Freunde und fühlten sich zueinander hingezogen. Aber sie wussten beide, dass er zu wild und freiheitsliebend war, um ein durch das Protokoll geregeltes strenges höfisches Leben zu ertragen, während seine Gemahlin regierte. Das zeremonielle Leben bei Hofe lag Morgan nicht, und vielleicht zog er deshalb lieber auf das Schlachtfeld.
    „Es heißt, dass eine feste Hand nötig ist, um die Schotten zu gewinnen“, fuhr Elizabeth fort. „Und in ganz England gibt es keine festere Hand als Eure. Überdies besteht kein Zweifel an Eurer Loyalität, mein Freund. Aber ich fürchte, dass ich dieses selbstlose Opfer nicht von Euch verlangen kann. Heirat!“ Sie lachte, als wäre es ein großartiger Witz. „Noch dazu mit dieser ... uneleganten Ausländerin!“
    „Eher würde ich es allein und unbewaffnet mit einer feindlichen Armee aufnehmen.“ Morgans Stimme klang kühl. „Ich hege jedoch keinen Zweifel, Madam, dass Ihr das Problem lösen werdet. Zugegeben - es wird nicht leicht sein, die Frau zu verheiraten. Denn die Anwärter werden schnell merken, wie schwer sie zu bändigen ist. Die Frau ist hinterhältig, schlau und gerissen.“ Er berührte seine Wunde. „Ganz zu schweigen von ihrem Geschick, mit dem Dolch umzugehen.“
    Elizabeth lachte mit Morgan zusammen, doch sie sah auch den Zorn in Brennas Augen und konnte ihre Gefühle verstehen. Aber wie viele Frauen konnten sich den Luxus erlauben, ihr Schicksal selbst zu bestimmen? Nicht einmal sie, die zum Herrschen geboren war, hatte diese Freiheit.
    „Ihr wisst, dass ich Euch nichts abschlagen kann, Morgan Grey. Ich stehe hundertfach in Eurer Schuld und werde Euch deshalb nicht zwingen, Eure Gefangene zu heiraten. Ihr habt jedoch die Verantwortung für sie. Sie ist von adliger Geburt, und ich scheue mich, sie ins Gefängnis zu sperren, bis über ihre Zukunft entschieden wird.“
    „Ja. Der Tower wäre in der Tat zu grausam.“
    Brenna stand wie betäubt da. Was hier geschah, war schlimmer als alles, was sie bisher erlebt hatte. Während über hundert Menschen gleichgültig zuhörten, wurde ohne Rücksicht auf ihre Gefühle über ihr Schicksal bestimmt.
    Sie ballte die Hände zu Fäusten und biss sich auf die Lippe, um nicht zu weinen. Sie musste Würde und Haltung bewahren
    - ganz gleich, was geschah. Sie würde stark bleiben und einen Ausweg finden. Schwäche durfte sie nicht zeigen.
    Morgan sah sie an und fing ihren wütenden Blick auf. Aber er ignorierte es, denn in ihm selbst hatte sich schon genug Zorn aufgestaut. Er war Soldat und kein Kindermädchen. Er hatte seine Pflicht getan und die Schottin nach England gebracht. Damit war dieser Auftrag für ihn erledigt.
    Er wandte sich der Königin zu. „Ich kann die Verantwortung für die Lady nicht übernehmen. Meine Aufgabe war es lediglich, sie herzubringen! “
    Elizabeth musterte ihn aufmerksam und sah den Ärger in seinen Augen. „Sie ist Eure Gefangene, und Ihr seid ihr Aufseher. Wohin auch

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