Gefangene der Leidenschaft
Vergnügen sein! “
Die beiden Männer reichten sich die Hände, bevor sie auf getrennten Wegen davongingen. Wenig später hatte der Nebel sie verschluckt.
„Oh Morgan“, rief die Königin, als sie aus ihrer Kutsche stieg, „nach Greystone Abbey zu kommen ist jedes Mal wie eine
Rückkehr in die Kindheit!“
Morgan ergriff ihre Hand und führte sie an der Reihe der Diener vorbei, die es nicht abwarten konnten, ihre Königin zu begrüßen. Elizabeth lächelte und hatte für jeden ein paar freundliche Worte.
Brenna stand im Hintergrund und beobachtete die Szene. Ihr fiel auf, wie sehr diese einfachen Leute ihrer Monarchin zugetan waren.
Elizabeth kam mit großem Gefolge. Ungefähr zehn Damen des Hofes und ebenso viele Edelleute stiegen aus den Kutschen.
„Cherie.“ Kaum hatte Madeline Brenna erblickt, lief sie mit ausgebreiteten Armen auf sie zu und umarmte sie. Dann hielt sie sie ein wenig von sich ab und musterte sie. „Wie geht es Euch, Cherie? Wie haltet Ihr es an diesem einsamen Ort aus?“
„Es geht mir gut, wie Ihr seht! “
Madeline betrachtete sie forschend. Ja, in der Tat. Brenna schien etwas voller geworden zu sein, und ihre Wangen hatten Farbe bekommen. Kein Vergleich mit dem abgekämpften und bleichen Mädchen im Richmond Palace.
„Und Ihr, mon cherl“ Die Herzogin drehte sich zu Morgan und küsste ihn auf die Wange. „Habt Ihr beiden Waffenstillstand geschlossen?“
„Zumindest für die Dauer Eures Besuchs!“
„Vorsicht, alter Freund“, sagte Charles lachend, „meine Frau bringt es fertig und verlängert ihren Besuch auf Wochen, um den Frieden zwischen ihren beiden Freunden sicherzustellen.“
Morgan stimmte in sein Lachen ein.
Ein junger Mann und eine hübsche junge Frau gesellten sich zu der Gruppe. „Das hier sind mein Bruder und meine Schwester aus Paris“, sagte Madeline. „Sie kamen vor ein paar Tagen völlig überraschend zu Besuch, und die Königin bestand darauf, dass wir sie nach Greystone Abbey mitnahmen.“
„Ich bin froh, dass Ihr es getan habt“, versicherte Morgan ihr. „Ihr hättet Brenna das Herz gebrochen, wenn Ihr Euren Besuch abgesagt hättet!“
Seine Worte überraschten Madeline. War es möglich, dass
Morgan Grey sich um die Gefühle seiner Gefangenen sorgte? Sie winkte ihre Schwester und ihren Bruder heran. „Brenna MacAlpin. Morgan Grey. Ich möchte meinen Bruder Claude und meine kleine Schwester Adrienne vorstellen.“
„Mylady.“ Claude, ein weltmännischer, selbstsicherer junger Mann blickte Brenna einen langen Moment an, bevor er sich über ihre Hand neigte. „Es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen.“ Er schien sich seines guten Aussehens bewusst zu sein und hatte offensichtlich Übung darin, die Damen zu bezaubern.
Morgan beobachtete den blondgelockten eleganten Gast mit den geschliffenen Manieren, der Brenna ein wenig zu interessiert musterte. Irgendetwas störte ihn. War es möglich, dass er auf diesen unreifen Jüngling eifersüchtig war? Er schob den kindischen Gedanken schnell beiseite. Eifersucht war ein Gefühl, das er nicht kannte. Doch dann erinnerte er sich an den liebedienernden Hamish MacPherson und an Brennas übertriebene Freundlichkeit und seine heftige Reaktion darauf ...
„Ich hatte Bedenken, Madeline und Charles hierher zu begleiten, da ich fürchtete, unser Besuch könne ungelegen sein. Schließlich sind wir Fremde in Eurem Land!“ Claude drückte Morgan die Hand und blickte kurz zu Brenna hinüber. „Doch nun, da ich Lady Brenna kennen gelernt habe, bin ich froh, dass Madeline uns überredet hat. Ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft. “
„Mein Haus ist für die Königin offen und für alle, die in ihrer Gesellschaft sind“, erwiderte Morgan, doch in seiner Stimme lag nicht die gewohnte Wärme.
„Madeline hat mir erzählt, dass Ihr Eure Schwester öfter besucht. Und sie sagte, dass es ihr das Heimweh nimmt.“ Adrienne lächelte Brenna zu. „Ihr sprecht einen mir fremden Dialekt, Mylady. Seid Ihr Engländerin?“
„Nein. Ich stamme aus Schottland.“,
Adriennes Lächeln vertiefte sich. „Es erleichtert mich sehr, dass ich nicht die einzige Ausländerin in diesem vornehmen Haus bin.“
„Als Madelines Schwester“, entgegnete Morgan und neigte sich galant über ihre Hand, „seid Ihr genau wie sie eine willkommene Freundin.“
„Ich danke Euch, Mylord. Ihr seid sehr freundlich.“
Morgan antwortete mit einem herzlichen Lächeln. Madelines jüngere Schwester war eine aparte Erscheinung.
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