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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Verlangen, sie zu küssen, nur mit größter Willensanstrengung widerstehen. Und er fragte sich, wer von ihnen beiden eigentlich gefangen war
    - und von wem.
    „Ich werde nach Mistress Leems schicken lassen. Unsere Gäste werden ihre Hilfe brauchen.“ Hastig wandte er sich ab und ging.
    Das Klirren von feinem Kristall und leises Stimmengemurmel erfüllten den Großen Salon. Als die Königin eintrat, verstummten die Gespräche, und alle Augen richteten sich auf die strahlende Erscheinung in dem mit Goldfäden durch wirkten Seidengewand. Ornamente aus Gold und Silber waren in die Ärmel und in das Mieder gearbeitet. Elizabeth trug ein Kollier aus Dutzenden von diamantgefassten Rubinen und dazu passende Ohrringe.
    Alle im Raum verneigten sich, als sie sich am Kamin
    niederließ.
    Mistress Leems reichte Lord Quigley einen Kelch mit Wein und einen Silberteller mit Gebäck. Er kostete und gab beides an einen Diener weiter, der es der Königin servierte. Nach dem ersten Bissen hob sie überrascht die Augenbrauen. „Diese Brötchen sind vorzüglich, Mistress Leems. Die besten, die ich je gekostet habe. Seid so gut und verratet meinem Koch Euer Geheimnis!“
    Die Haushälterin lächelte. „Es ist ein Rezept von Lady Brenna, Majestät!“
    „Oh.“ Elizabeth warf Brenna einen anerkennenden Blick zu. „Vielleicht auch diese köstliche Fruchtkonfitüre?“
    Brenna nickte, und Elizabeth verspeiste voller Genuss das frische Buttergebäck. Zufrieden seufzend wandte die Königin sich Richard zu, der neben ihr saß. „Wie ich es genieße, hier zu sein. Ich habe mich so sehr auf die Ruhe und den Frieden von Greystone Abbey gefreut!“
    „Das Gefühl kenne ich, Majestät. Ich war immer lieber hier als in unserem Haus in London. Es ist ein Ort der Besinnung!“
    Sie betrachtete ihn nachdenklich. „Manchmal beneide ich Euch, Richard!“
    Sie beneidete ihn. Wusste die Königin, was sie da sagte? Richard hätte fast laut losgelacht.
    „Ich bin niemals allein. Immer sind Leute um mich herum, die etwas von mir wollen. Nie kann ich meine Gedanken sammeln. Alleinsein ist ein Luxus, den ein Herrscher sich nicht leisten kann.“
    Elizabeth trank einen Schluck und lachte. „Seht Ihr, Brenna MacAlpin, auch eine Königin hat ihre Bürde zu tragen. Wir beide wissen, dass das Leben nicht gerecht ist, nicht wahr?“
    Brenna musste wohl oder übel lächeln. „Als Kind habe ich mir oft ausgemalt, wie es wäre, als Königin meines Landes geboren zu sein. Inzwischen habe ich gelernt, dass das Leben sich überall gleicht. Ob in einem Palast oder in einer Hütte - es gibt Geburt und Tod, Liebe und Hass, Freude und Leid und ... Pflichten, die man erfüllen muss. Ganz gleich, wie zuwider sie einem sind.“
    „Ihr seid sehr weise für Euer Alter, Brenna MacAlpin.“ Die Königin lächelte sonderbar. „Übrigens habe ich Herausforderungen immer angenommen. “ Sie wandte sich Madeline zu. „Ist es nicht schön, dass Ihr Eure Geschwister bei Euch habt?“
    Adrienne saß züchtig neben ihrem Bruder. Brenna war nicht entgangen, dass sie immer wieder zu Richard hinüberblickte. Doch jedes Mal, wenn er sie ansah, errötete sie und starrte auf den Boden.
    „Ja, Majestät. Ich vermisse sie oft und sehr. Wir sind eine große und glückliche Familie.“ Madeline fuhr ihrem Bruder zärtlich über die blonden Locken.
    „Familie!“ Elizabeths Stimme klang sanft und ein wenig traurig. „Ich habe keine Familie mehr. Es war mein sehnlichster Wunsch, dass Edward von seiner Krankheit genesen würde.“
    Und ihr Leben wäre ganz anders verlaufen, dachte Brenna. Der junge Kronprinz war mit sechzehn Jahren an Tuberkulose gestorben.
    „Ich liebte meinen Halbbruder. So wie Ihr und Richard ihn liebtet, Morgan!“
    „Ja, Madam.“ Morgan legte tröstend die Hand auf die der Königin. „Wir haben ihm das Reiten beigebracht. Euch auch, wisst Ihr noch?“
    Sie lachte. „Wie könnte ich das je vergessen? Ihr wart sehr ungeduldige Lehrer. Und es hat Euch völlig ungerührt gelassen, als ich auf meinen königlichen Hin...“ Sie brach unvermittelt ab. Für einen Moment hatte sie vergessen, dass sie Zuhörer hatten. „Ich drohte, Euch beide auspeitschen zu lassen. Erinnert Ihr Euch?“
    Morgan und Richard brachen in Gelächter aus. „Oh ja. Wir haben uns stundenlang im Weinkeller versteckt. Als wir so betrunken waren, dass wir keine Angst mehr vor der Bestrafung hatten, krochen wir wieder ans Tageslicht.“
    „Ihr habt den königlichen Wein getrunken?“ Elizabeth

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