Gefangene der Leidenschaft
Lady Brenna hat mich heute stundenlang im Garten beschäftigt. Ich musste das Pflanzen der Bäume überwachen.“
Morgan glaubte, nicht richtig zu hören. „Ihr habt Bäume pflanzen lassen, Mylady?“
Brenna entnahm seinem Ton, dass sie ihre Grenzen überschritten hatte. „Verzeiht, Mylord. Aber einige der alten Bäume waren krank und mussten gefällt werden. Und ich dachte Sie wurde über und über rot. „Ich fürchte, ich hatte nicht das Recht
„Solange Richard einverstanden ist, habt Ihr jedes Recht, etwas zu verändern. Wo habt ihr die Bäume gepflanzt?“ fragte er seinen Bruder.
„Bei dem alten Springbrunnen. Sie werden Mutters Rosengarten Schatten spenden.“
Morgan verbarg seine Freude hinter einer ausdruckslosen Maske. „Ich werde mir euer Werk morgen früh ansehen.“
Als ein Diener vorbeikam, sagte Richard Brenna und Morgan Gute Nacht und ließ sich zu seinem Gemach schieben. „Bis morgen“, rief er Brenna zu. „Ich bin gespannt auf Euer Programm.“
„Kommt, Mylady.“ Morgan nahm Brenna beim Arm. „Ich begleite Euch auf Euer Zimmer.“ Während sie hinaufgingen, berichtete er, dass die Königin an einem der nächsten Tage zur Jagd käme. „Sie wird Madeline und Charles mitbringen. Ich dachte mir, dass Ihr Euch freuen würdet, sie zu sehen. “
Brenna strahlte. „Madeline kommt nach Greystone Abbey? Wie schön!“
Sie hatten die Tür zu Brennas Zimmer erreicht. „Wenn ich gewusst hätte, dass Madelines Besuch Euch so glücklich machen würde, dann hätte ich sie schon viel früher zu uns eingeladen.“ Morgan strich Brenna sanft über die Wange.
Die Berührung kam so unerwartet, dass Brenna schwindelig wurde. Morgan blickte ihr minutenlang in die Augen, und sie spürte, dass er sie küssen würde.
Ihr Herzschlag schien auszusetzen. Sie wartete, schloss im Vorgefühl des Kusses halb die Augen.
Morgan widerstand der Versuchung. Diesmal hörte er auf die leise Warnung in seinem Inneren. Es war äußerst gefährlich, diese Frau zu küssen. Denn bei jedem Kuss war er durchs Feuer gegangen, um sich nicht zum Äußersten hinreißen zu lassen.
Er betrachtete ihre weichen, verführerischen Lippen, las die Aufforderung in ihren Augen und ... wich zurück. Wenn er sie jetzt küssen würde, erginge es ihm wie all die Male vorher. Wieder würde er eine ganze Nacht ohne Schlaf verbringen. Es war schon schwer genug zu ertragen, dass sie im Raum neben dem seinen schlief.
„Schlaft gut, Mylady.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging schnell fort.
12. KAPITEL
„Warum ist noch immer nichts geschehen?“
Es war kurz vor Sonnenaufgang. In der Ferne ragten die Türme des Richmond Palace aus dem Nebel. Zwei dunkle Gestalten standen am Waldrand und sprachen in gedämpftem Ton miteinander.
„Ich habe es versucht.“
„Ja. Und Ihr habt versagt.“
„Die Königin ist nie allein. Und seit Morgan Grey aus Schottland zurück ist, hält er sich ständig in ihrer Nähe auf. Sie weigert sich, auch nur einen Schritt ohne ihn zu tun.“
„Dann beseitigt ihn!“ Die Stimme klang scharf und ärgerlich. „Ich bezahle Euch nicht für Ausflüchte. Es muss getan werden, und zwar bald! Sonst verliere ich die Gunst derer, die es auf den Thron abgesehen haben. Wenn Ihr es nicht erledigen könnt, dann werde ich jemand anderen finden.“
„Ihr scheint zu denken, dass mir das Risiko zu hoch ist. Das ist nicht wahr - ich habe bereits sehr viel aufs Spiel gesetzt. Aber wir müssen vorsichtig sein und einen Ort und Zeitpunkt wählen, wo es keine Zeugen geben wird.“
„Habt Ihr einen Plan?“
„Ja.“ Der Mann lachte kalt. „Die Königin plant einen Jagdausflug nach Greystone Abbey, Morgan Greys Landsitz nicht weit von Richmond. Der Besitz liegt sehr einsam.“
Der andere Mann rieb sich die Hände. „Dann scheint das der richtige Ort für einen ... Unfall zu sein. Aber ...“, zögerte er plötzlich, „woher wisst Ihr, dass die Königin Euch mitnehmen wird?“
„Das überlasst nur mir.“
„Ihr scheint Euch Eurer Sache sehr sicher zu sein, mein Lieber. Ich hoffe, Euch ist klar, was auf dem Spiel steht. Es geht um unsere Zukunft, um die Zukunft Englands. Ihr müsst bereit sein, jeden zu töten, der unserem Plan in die Quere kommt!“ „Ich bin mir der Lage durchaus bewusst, alter Freund. Ihr braucht nichts zu befürchten. Und was meine Bereitschaft zum ... Töten betrifft ...“ Das böse Lachen des Mannes sandte dem anderen einen eisigen Schauer über den Rücken. „Es wird mir ein
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