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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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das nicht einmal Pookas lästige Kommentare vertreiben konnten.
    Sie würde nach Mexiko gehen. Mit Cian.
    Während Kira in der Tankstelle verschwand, stieg Cian aus, um den Tank zu füllen. Nur weil er Max’ Wagen gestohlen hatte, brauchte er ja keine schlechten Manieren zu entwickeln.
    Für England war der Tag sehr sonnig und warm, und zum ersten Mal wünschte Cian, dass dem nicht so wäre. Schweißperlen sammelten sich unter dem viel zu warmen Stoff seines Smokings. Er wollte gar nicht daran denken, dass man ihn in dem Ding beerdigt hatte, aber ohne Ersatz konnte er hier schlecht einen Strip hinlegen.
    Gequält seufzend wischte er sich über die feuchte Stirn und setzte den Zapfhahn am Tank an. Als der Zähler zu rattern begann, streckte Cian den Kopf durch die offene Fahrertür, um sich von der Klimaanlage das Gesicht kühlen zu lassen.
    Etwas traf ihn hart am Hinterkopf. Cian wirbelte mit einem überraschten Aufschrei herum.
    Ein Pixie stand hinter ihm in der Luft. Wie ein Kolibri bewegte er seine libellenartigen Flügel so schnell, dass es sich wie ein Summen anhörte. Mit seinen großen schwarzen Augen funkelte er Cian hämisch an.
    Zu Cians Füßen lag eine Dose. Das Biest hatte ihn damit beworfen! Cian fluchte und schlug mit einer Hand nach der mickrigen Kreatur.
    Der Pixie lachte nur, wobei er die Lippen so unnatürlich weit spreizte, dass sein Gesicht in zwei Hälften gespalten wurde. Eine Reihe nadelspitzer Zähne funkelte im Sonnenlicht. Der kleine Kerl hatte ganz offensichtlich seinen Spaß.
    Dass Pixies unerträgliche Quälgeister waren, war für Cian keine Neuigkeit. Trotzdem kam es ihm seltsam vor, dass dieser hier sich in die Nähe eines Magiers gewagt hatte. Dummheit zählte normalerweise nicht zu ihren Schwächen.
    Der auffallend schlecht gestrickte Pullover des Pixies lieferte Cian die Antwort: Es war einer der Pixies, die Cian in Grace’ Garten gesehen hatte. Er musste mitbekommen haben, wie sie das Haus seiner gegrillten und bewusstlosen Herrin verlassen hatten. Er war ihnen bis hierher gefolgt und jetzt – so absurd es auch klingen mochte – sann er auf Rache.
    Cian hätte ja am liebsten laut aufgelacht, aber der Pixie sah so aus, als würde er nicht zögern, Cian dafür ein Auge auszustechen. Oder zwei.
    Gereizt ließ Cian Magie durch seine Fingerspitzen zucken. Eine eindeutige Warnung an den Kleinen.
    Anstatt die Flucht anzutreten, grinste der Pixie jedoch nur noch schrecklicher. Dann stieß er einen schrillen Pfiff aus.
    Die Luft um ihn herum begann zu summen, und im nächsten Moment reckten sich Hunderte von winzigen Köpfen hinter Tanksäulen und Autodächern in die Höhe. Ein Meer aus Flügeln, spitzen Zähnen und schlecht gestrickten Miniaturpullovern. In den Händen hielten sie Dosen und Steine, Reißnägel und Flaschen. Fünf von ihnen trugen gemeinsam einen ganzen Benzinkanister.
    Cian blickte der Pixiearmee mit geweiteten Augen entgegen und schluckte. Der erste Pixie pfiff noch einmal. Auf sein Kommando hielten seine Kameraden ihre Müllgeschosse in die Höhe. Der nächste Pfiff gab das Signal zum Angriff.
    Cian warf sich Deckung suchend hinter das nächste Auto. Dosen und anderer Müll prasselten schonungslos auf ihn herab. Eine Glasscherbe ritzte ihn an der Stirn und warmes Blut lief ihm die Schläfe hinunter. Ein fliegender Autoreifen verfehlte ihn nur um Haaresbreite.
    Cian fluchte innerlich. Von den Pixies hatte er ein für alle Mal genug. Er war der Meistermagier von Magic Central Seven, Senatsmitglied und sicher niemand, der sich von einem Haufen geflügelter Quälgeister auf der Nase herumtanzen ließ.
    Cian zog Magie kampfbereit an seine Fingerspitzen und machte sich bereit für den Gegenschlag.

Als Kira ihren Einkauf beendet hatte, hielt sie zwei gut gefüllte Plastiktüten in jeder Hand. Sie wünschte, wenigstens behaupten zu können, nur sinnvolle Sachen gekauft zu haben, aber Pooka hatte einen furchtbaren Einfluss auf sie. Cian hatte sie ermahnt, nicht zu viel mitzunehmen. Wie sollte sie ihm da bloß die Sonnenbrillensammlung und den Schwimmreifen erklären?
    Mit der Schulter voran drückte sie die Ausgangstür auf. Da spürte sie ein zerstörerisches Ziehen am Netz der Magie. Als sie nach draußen trat, sah sie Cian von Müll und flatternden Pixies umzingelt. Kira glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als die Flügel der Pixies plötzlich aufhörten zu schlagen und die kleinen Wesen leblos wie Puppen auf den Asphalt fielen. Das farbenfrohe Glitzern der Flügel

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