Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
Vom Netzwerk:
überbieten gewesen, aber hier draußen im realen Leben war es einfach umwerfend. »Ich kenne noch jemanden aus meiner Zeit im Außendienst, der für dieses Problem genau der richtige Mann ist.«
    Bevor sie ihre Reise antreten konnten, gab es noch einiges zu erledigen. Cian wollte etwas Geld aus seinem Schließfach im Magic Central holen. Auf dem Weg dorthin überredete Kira ihn zu einem Tankstellenstopp. Die Zentrale der Magier mit ihren eisernen Türmen war bereits am Horizont zu sehen und bevor Kira an jeder Ecke um ihr Leben bangen musste, wollte sie noch ungestört einige Besorgungen machen. Cian ließ sie im Jeep zurück.
    Die Leute hätten sich nach dem tot geglaubten Magier nur die Köpfe verdreht. Und wenn sie dann auch noch seine Beerdigungsklamotten und den Grabgeruch bemerkt hätten, wäre sicher ein Tumult ausgebrochen. Sie hätten gedacht, er wäre tatsächlich eben erst seinem Grab entstiegen.
    Kiras Befürchtungen bestätigten sich, als sie am Zeitungsstand am Eingang vorbeiging und auf allen Titelblättern Cians Gesicht sah. Daneben prangte die Summe, die man als Kopfgeld für Kira ausgesetzt hatte – sie war inzwischen verdoppelt worden!
    Über Cians Foto standen reißerische Headlines wie Suche nach Grabräuberin bislang erfolglos!, Entsetzen über Gräueltat an Cian Kingsley und Rache der Sidhe nimmt kein Ende.
    Ihre ersten Investitionen wurden daraufhin eine Sonnenbrille und ein breitkrempiger Hut. Innerlich fluchte Kira, dass sie ihr Aussehen nicht noch stärker verändert hatte. Um nicht zu viel von ihrer Magie zu verbrauchen, hatte sie nur das Feenhafte an sich verschleiert, den Rest aber belassen. Jetzt war es dafür zu spät.
    Der Jungspund mit dem Armeehaarschnitt hinter der Kasse fixierte Kira, seit sie beim Betreten der Tankstelle über Pookas Witz mit dem Eichhörnchen und dem Pixie laut aufgelacht hatte.
    »Kira hätte den Friedhofswärter töten sollen«, fiepte die hässliche schwarze Ratte auf ihrer Schulter, als Kira sich von den Zeitungen abwandte.
    Nach eindringlichem Flehen hatte Pooka sich breitschlagen lassen, sich in etwas Kleines, Unauffälliges zu verwandeln, das sich zwischen dem Kragen ihrer Jacke und ihrem Haar verstecken konnte. Hätte Kira geahnt, dass er die Form einer Ratte annehmen würde, hätte sie ihm nicht so enthusiastisch gedankt.
    »Und mein Kopfgeld noch weiter erhöhen? Nein danke! Außerdem war der Kerl harmlos. Und verübeln kann ich es ihm auch nicht, dass er mich an die Bullen verpetzt hat. Ich wäre genauso sauer gewesen, wenn mir jemand erst ’ne Leiche geklaut und dann auch noch einen Baum auf den Hals gehetzt hätte.«
    Kira durchwühlte gerade das Kühlregal nach Sandwichs und Softdrinks, als ihr der misstrauische Blick einer korpulenten Latina ein Regal weiter auffiel. Für die Frau musste es so aussehen, als würde Kira Selbstgespräche führen. Kira hätte ihr ja gerne versichert, dass sie falschlag und dass sie sich nur mit der Geisterratte auf ihrer Schulter unterhielt. Aber Kira hatte das ungute Gefühl, dass der Schuss nach hinten losgehen könnte. Also lächelte sie einfach nur freundlich, nahm noch einen Tütenkakao für Pooka aus dem Fach und verschwand dann hinter dem nächsten Regal.
    »Kira macht einen Fehler«, zischte Pooka an ihrem Ohr. Sie musste ein Quietschen unterdrücken, als sich seine feuchte Nase gegen ihren Hals drückte. Uaaaa! »Noch ist nichts zu spät. Geh. Geh! Und lass Magier hier. Dämlicher Verräter wird nur Verderben bringen.«
    »Oh, lass das negative Geschwafel, Pooka! Oder ich schwör’s, der nächste Halt wird die Tierabteilung und du bekommst einen Maulkorb.«
    Während sie weiterging, ließ sie ihren Blick über die Kosmetikartikel schweifen. Bei einer Flasche Sonnenmilch hielt sie nachdenklich inne.
    »Was meinst du, ob ich einen Sonnenbrand bekommen kann? Ich war noch nie irgendwo, wo es so heiß war.«
    Pooka zwickte sie in die Schulter. Diesmal quietschte sie.
    »Kira fängt schon an zu denken wie ein Mensch!«, schimpfte er.
    Sie rieb sich die wunde Stelle. »Ein Nein hätte es auch getan.«
    Pooka schimpfte noch weiter, aber Kira wagte nicht mehr, ihm Kontra zu geben. Der Mann mit dem Armeehaarschnitt war hinter dem Tresen vorgetreten, um sie besser beobachten zu können.
    Trotz allem war Kira guter Laune. Die ganze Welt kam ihr wie ein freundlicher Ort vor, der Himmel blauer und die Sonne strahlender als je zuvor. In ihren Schritten lag ein heiterer Schwung und ihre Lippen umspielte ein Lächeln,

Weitere Kostenlose Bücher