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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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unternehmen würden. »Warum sagt Ihr, dass es nicht meine Männer waren?«
    »Kommt«, sagte sie und zog ihn am Ärmel mit sich. »Sie haben diesen Weg genommen.«
    Er folgte ihr den engen Durchgang entlang, wachsam und hoffend, sich mit ihr zusammen durch eine weitere dunkle Gasse schleichen zu können, ohne dass sie sich umdrehte und ihm den Schädel einschlug.
    »Ich weiß, dass es nicht Eure Männer sind«, erklärte sie, während sie durch die verwinkelten, kopfsteingepflasterten und dreckigen Gassen eilten, »weil diese Männer böse Augen hatten und gemein und barbarisch aussahen. Eure Männer würden schmutzig und gefährlich aussehen.«
    Er starrte auf den Rücken ihrer umhangverhüllten Gestalt, die die schmale Gasse gleichsam hinunterflog. »Wollt Ihr mir etwa schmeicheln?«
    »Schmeicheln? Nichts davon ist ›schmeichelhaft‹. Ich sage Euch, dass diese schrecklichen Männer den eure haben. Wir müssen ihn zurückholen, wie einen Sack Weizen.«
    »Warum?«
    Sie blieb am Ende der Gasse stehen, kurz bevor diese in die High Street einmündete. Dort ging es geschäftig zu, überall waren Menschen, die ihrem Ziel zueilten. Es war noch nicht ganz dunkel, aber die Gewitterwolken hatten dem Abend ein frühes Ende gesetzt. Die Laternen waren angezündet worden. Menschen hasteten nach Hause oder hinaus in den dunklen, windgepeitschten Abend. Die hölzernen Läden der Geschäfte und Werkstätten wurden geschlossen und verriegelt, während durch die Ritzen der geschlossenen Windläden darüber orangefarbenes Licht flackerte, Kerzenlicht, als Familien und Freunde sich in der Wärme zum Essen und zum Beisammensein einfanden.
    Jamie verabscheute diese Zeit des Abends.
    Seine Gefährtin wandte sich zu ihm um, ihre geschwungenen dunklen Augenbrauen verflachten sich, als sie ihn tadelnd ansah. »›Warum?‹ Was soll Eure Frage bedeuten? Dieses ›Warum‹?«
    Über ihren Kopf hinweg sah Jamie zwei Männer, die einen bewusstlosen Priester mit sich zerrten. Drei weitere Männer in ledernen Rüstungen trotteten hinterher. Die fünf bogen in eine Straße, die nur zu einem Ort führte: zum Hafen.
    Jamie packte seine neue Begleitung am Arm und hinderte die Frau daran weiterzugehen, zwang sie, ihn anzusehen.
    Genau genommen hatte er nicht die Absicht, sie noch länger bei Bewusstsein zu lassen. Aber wenn er sie jetzt besinnungslos schlug, würden es Leute beobachten. Und wenn er sie jetzt gehen ließ, so argwöhnte er, würde sie diesen Männern folgen und sie ansprechen oder sie beißen oder etwas gleichermaßen Aufmerksamkeiterregendes tun. Auf jeden Fall würde sie irgendetwas unternehmen, um die Männer davon abzuhalten, sich mit ›ihrem‹ Priester davonzumachen. Und Aufmerksamkeit war das Letzte, was Jamie wollte.
    Drei verschiedene Parteien waren jetzt an Father Peter interessiert. Eine Straße voll von betrunkenen Feiernden schien da eine überflüssige Ergänzung zu sein.
    Er würde also den richtigen Zeitpunkt abwarten. Die Männer konnten mit Father Peter auf dem Weg zum Hafen sein, aber dass sie sich jetzt aufteilten, um mehrere Schiffe anzusteuern, verriet Jamie, dass sie über kein eigenes Schiff verfügten. Um diese Tageszeit würden sie jedoch keine Passage bekommen, auch nicht auf einem der kleinen Fischerboote. Wollten sie zu einer Überfahrt kommen, so mussten sie in die Taverne gehen, die nah am Kai lag, in den Red Cock, den Roten Hahn, in dem sich die Kapitäne, die Ruderer und anderes wassergeborgenes Treibgut versammelten.
    Die Männer mit Father Peter waren soeben an der Schenke vorbeigegangen. Jamie hingegen blieb jetzt davor stehen.
    Letztendlich würden die Entführer es kapieren. Also würde er warten. Er ging jede Wette ein, dass nicht alle fünf samt zusammengesacktem Priester in der Schenke aufkreuzen würden. Sie würden sich also trennen, und das würde er nutzen. Er würde die Unglücklichen, die in die Taverne geschickt werden würden, überwältigen, wenn sie sie wieder verließen.
    Es war ein Plan. Dass er improvisiert und riskant war, zählte nicht: Jamie hatte sein ganzes Leben bisher so gestaltet.
    Und er würde, das entschied er, die Wartezeit darauf verwenden, mehr über diese Heimatlose im dunklen Umhang zu erfahren, bevor er sie bestenfalls nicht mehr als eine lästige Störung betrachten und schlimmstenfalls gefesselt und geknebelt zurücklassen würde.
    Er zog sie zurück ins Dunkle. »Das bedeutet, dass ich eine Antwort haben will. Warum wolltet Ihr den Priester? Wer hat Euch nach

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