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Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)

Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)

Titel: Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hazel McNellis
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Charlene zu ihm gekommen war, da hatte er eine leise Ahnung verspürt, dass dieser junge Mann auf der Suche nach Damians Gefährtin sein musste. Der Gedanke war nicht abwegig, lief doch so gar niemand in solch eigentümlichen Kleidern umher. Doch er hatte gehofft, dass das Band, welches den jungen Mann mit Sydney verband, ein schwächeres als das der Liebe wäre. Schließlich nahm er das Gespräch wieder auf und erklärte: „Ich habe Eure Freundin im Wald getroffen, als ich auf den Weg hierher war.“ Besorgnis zeichnete sich auf Jacks Gesicht ab. „Seid unbesorgt, es ging ihr gut, soweit ich das beurteilen konnte.“ – „Wissen Sie, wo man sie hingebracht hat?“ Richard warf ihm einen scharfen Blick zu. „Ja, der Ort ist mir bekannt.“ Die Uhr tickte im Hintergrund leise vor sich hin. Dann erwiderte Jack: „Führen Sie mich hin!“ Richard lachte. „Euch hinführen? Junge, ich hab noch andere Verpflichtungen, die ich erledigen muss…“ Jack blickte zu Boden. Einen Moment später sah er Richard erneut an und bestand darauf: „Ich muss sie wiederfinden. Ob mit Ihre Hilfe oder ohne – Es ist einerlei! Ich werde sie auf jeden Fall finden! Nur geht es mit Ihrer Hilfe wesentlich schneller…“ Richard sah diesen jungen Mann an und überlegte. Im Stillen verfluchte er bereits seine Gutmütigkeit. „Also schön, ich führe Euch hin!“ Er stand auf. „Morgen früh reiten wir los. Haltet Euch bereit!“ Jack erhob sich ebenfalls.
    Richard sah Charlene an und lächelte charmant. „Verzeiht bitte, dass ich nun nicht länger verweilen kann. Doch ich habe noch dringende Geschäfte zu erledigen, ehe ich Euren Freund hier begleite.“ Charlene erwiderte sein Lächeln offen und ihre Augen strahlten, als sie ihren Besucher zur Tür begleitete.
    Als Richard zu seinem Pferd hinüberging, plante er bereits seine nächsten Schritte.
    Diese neuerliche Entwicklung machte ein Eingreifen erforderlich, dies stand außer Frage. Mit geübtem Handgriff stemmte er sich in den Sattel und nahm die Zügel auf. Er musste Damian benachrichtigen, bevor er mit Jack die Burg erreichte. Damian musste vorbereitet sein. Jack konnte Komplikationen bedeuten, deren Ausmaß ungewiss war.
    Sie gehört zu mir.
    Die Worte hallten in ihm nach und es stand außer Frage, dass Jack etwas mit Sydney verband, was tiefer ging, als Freundschaft. Beim Gedanken daran, welche Probleme dem Reich vorstanden, wenn Jack und Sydney sich wiedersahen, schauerte ihn. Soweit durfte es nicht kommen. Das Reich war auf Sydney angewiesen. Und wenn sie nicht verstand und gegen ihren Willen bei Damian war, so wollte er diesen Widerwillen nicht noch vertiefen, indem er die ihr einzig vertraute Person mitbrachte.

15.
    Sydney schlug die Augen auf und fuhr vor Schreck hoch.
    Sie war eingeschlafen.
    In einem Bett auf einer Burg; einer Burg, in dem alle Welt die Ansicht vertrat, dass sie die Auserwählte war. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Es wurde Zeit, dass sie ihre Flucht in Angriff nahm. Ein Blick auf das Fenster zeigte ihr, dass es dämmerte.
    Die aufsteigende Dunkelheit umhüllte sie und legte sich über den Raum, als die Tür geöffnet wurde und der sanfte Schein eines Kerzenleuchters mit einem Mal den Raum erhellte.
    Ein junges Mädchen, vielleicht gerade siebzehn Jahre alt, stand in der Tür. „Madame?“, flüsterte sie. „Ich bin hier.“ Sydneys Stimme klang rau und brüchig und bei ihrem Klang erschrak sie und räusperte sich. „Wer bist du?“ Das Mädchen huschte herein und schloss die Tür sorgfältig hinter sich. „Mein Name ist Maria. Ich bin fortan Eure Zofe, Madame.“ Sie knickste ergeben und Sydney musterte das Mädchen neugierig. Die braunen Haare waren zu einem dicken Zopf geflochten und die schlanke Statur wurde von einem einfachen, baumwollenen Kleid verborgen. Ihre Augen standen etwas zu nah beieinander, waren nichtsdestotrotz aber schön zu nennen. Sie waren von einem klaren, satten braun und nicht eben außergewöhnlich. Doch davon abgesehen hatte sie lange, dichte Wimpern und sanft geschwungene Augenbrauen, die ihre Augen betonten.
    Maria strahlte eine Lebhaftigkeit aus, die Sydney durchaus sympathisch fand. Sie lächelte freundlich. „Es freut mich, dass du mir helfen wirst.“ Maria trat an die große Truhe heran und öffnete den eichenen Deckel. Neugierig kam Sydney näher.
    Stoffe. Unmengen an Stoff in sämtlichen Farben lagen in der Truhe. Als Maria nun nach einem dunkelgrünen Samtstoff griff und ihn herauszog, stockte Sydney

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