Gefangene der Welten
für diesen Mann und für Jack empfand. Davon abgesehen galt es, eine Flucht vorzubereiten. Sie sollte sich etwas ausruhen, damit sie den Zeitpunkt nicht verpasste, zu dem sie Natalia treffen sollte.
Es war spät in der Nacht, als Corin aufstand und den schlafenden Pete ungeduldig gegen das Bein trat. Grunzend warf dieser sich herum, ehe er schlaftrunken und murrend die Augen aufschlug.
„Was ist denn los?“
„Sei still!“, befahl Corin und zog lautlos sein Messer aus der Scheide in seinem Stiefel. Sofort war Pete hellwach. Still starrten beide zur Burg, die in tiefste Dunkelheit gehüllt war. Einzig der bläuliche Schimmer des Mondes spendete Licht, sodass sie die Umrisse der Türme und Zinnen erkennen konnten. Pete stellte sich neben Corin. „Was ist passiert?“ Corin horchte noch einen Augenblick länger in die Dunkelheit hinein, als plötzlich ein Licht in einem der Fenster aufflackerte und sogleich wieder verschwand. Es tauchte erneut vor demselben Fenster auf und verschwand ein weiteres Mal. Corin grinste. Sein Körper entspannte sich merklich und er steckte das Messer wieder zurück.
„Sie hat uns ein Zeichen gegeben.“
Schnell zertrat er die Spuren ihrer Anwesenheit und bedeutete Pete ihm zu folgen.
Gemeinsam schlichen sie zum Rand des Waldstückes, in dem sie sich versteckt hielten, und beobachteten die Burg. Der Schatten eines Wachpostens bewegte sich zwischen den Türmen entlang. Geduckt huschten Corin und Pete durch das Feld. Dabei hielten sie immer wieder inne und sondierten die Lage.
Der Wachposten ließ seinen Blick schweifen, sah jedoch nichts.
„He, Ian.“
Der Angesprochene richtete seinen Blick auf die Wachablöse und grinste dankbar.
“Na endlich. Das wurde aber auch Zeit!“
Entschuldigend mit der Schulter zuckend, nahm der Mann seinen Posten ein und Ian machte sich gähnend auf den Weg zu seinem Zimmer und dem erholsamen Schlaf. Der Mann, der ihn ablöste, hatte keine Adleraugen wie Ian. Dementsprechend sah er weit schlechter und erspähte nichts Verdächtiges, als Corin und Pete bereits nahe der Mauer waren.
Die Rücken ans kalte Gestein gepresst, atmeten sie durch. Stück für Stück schoben sie sich an der Mauer entlang, bis Corin die Öffnung im Mauerwerk ertastete.
„Hier ist es.“, raunte er.
Pete und er ließen sich zu je einer Seite der Öffnung auf die Erde sinken und warteten.
Leise öffnete sich die Tür. Das Zimmer lag im Dunkeln.
Damians Schatten glitt über die Wand, als er eintrat und einen Blick auf das Bett warf. Sydney gab vor zu schlafen.
Zeitweise hatte sie tatsächlich aus Langeweile gedöst, doch als sie nun das leise Rascheln der Kleidung hörte, die er ablegte, war sie hellwach. Sie hielt die Augen geschlossen und bemühte sich, gleichmäßig und tief zu atmen. Die Matratze gab unter Damians Gewicht nach und ihr Körper neigte sich ihm zu. Kaum, dass er die Decke über sich gezogen hatte, rutschte er näher an sie heran und legte ihr seinen Arm um die Taille. Der Atem stockte ihr bei seiner Berührung.
Sie hoffte, er würde rasch in den Schlaf finden, doch stattdessen begann er, seine Finger zu bewegen. Sanft strich er über den Stoff des Nachthemdes, das sie sich rasch übergeworfen hatte. Darunter trug sie nur ein Hemd und den dünnsten Rock, den sie finden konnte. Aber wenn er nun auf andere Gedanken kam und ihr an die Wäsche wollte… Nervös nagte sie an der Innenseite ihrer Unterlippe.
Verführerisch langsam ließ Damian seine Hand ihre Hüfte entlangwandern, eine brennende Spur auf ihrer Haut hinterlassend. Er beugte sich näher und küsste zärtlich ihren Hals. Sydneys Nerven waren zum Zerreißen gespannt und angestrengt konzentrierte sie sich auf ihre Atmung. Ihr Körper jedoch, dieser Verräter, lauschte bereits andächtig den süßen Versprechen seiner Lippen. Mit Schrecken spürte sie, wie Damian das Nachthemd höher schieben wollte. Angespannt versuchte sie von ihm abzurücken. Sofort umfing sein Arm sie und hielt sie dicht an sich gepresst. Sein Atem strich heiß über die Stelle unter ihrem Ohr. „Noch immer voller Widerwillen, mein Herz?“
Ihr Herz klopfte wild in ihrer Brust, als er ihr Ohrläppchen zwischen die Zähne nahm und jede Kontrolle ihrer Atmung war vergessen. Keuchend wand sie sich unter seiner lockenden Berührung.
Langsam glitt seine Hand zu ihrer Brust. Er umfing, streichelte und kniff sie. Jeder rationale Gedanke löste sich in ihrem Innern zu flüssigheißem Feuer auf und ohne ihr Zutun reagierte
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