Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
Vom Netzwerk:
Augen zu. „Ich kann nicht“, flüsterte sie. „Alles, was ich sehe, ist ein hässliches siebzehnjähriges Mädchen, eine einsame Außenseiterin.“
    Jack drehte sie zu sich herum und nahm ihr Gesicht in seine Hände. „Du hast mich, Red. Du hast mich immer gehabt. Auch wenn ich zu oberflächlich und selbstbezogen war, um das zu sehen.“
    Er streifte ihren Mund zärtlich mit seinen Lippen. „Du musst dich deiner Vergangenheit stellen“, flüsterte er. „Erst dann wird sie wirklich Vergangenheit sein.“
    Sie legte den Kopf an seine Brust. Sie hatte Jack. Den einzigen Mann, den sie jemals gewollt hatte. Sie krallte die Finger in seinen Pullover und wünschte sich plötzlich, die Zeit möge stehen bleiben. Dieser Augenblick war einfach zu schön, um zu vergehen.
    Er legte ihr einen Finger unters Kinn und hob ihren Kopf. „Du musst dich um diese Angelegenheit kümmern, solange die Story noch heiß ist. Ruf Tremayne an und sag ihm, dass der PR-Mann der Agentur eine Pressekonferenz einberufen soll.“
    „Ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich … dass ich schon so weit bin.“ Verzweifelt suchte sie seine Augen, weil sie in ihnen eine Antwort zu finden hoffte. „Ich muss erst nachdenken. Im Moment … ich weiß es einfach noch nicht.“
    „Nun, bis du zu einem Ergebnis gelangt bist, denk wenigstens daran, dass ich dich liebe.“ Seine Stimme klang plötzlich rau. „Ja, ich liebe dich. Es geht nicht allein um Sex, und es ist nie nur darum gegangen. Es geht um dich. Ich brauche dich. Und ich glaube an dich. Ganz gleich, wie letztlich deine Entscheidung ausfallen wird, ich will mit dir zusammen sein. Für immer.“
    Er liebte sie? Sie glaubte ihren Ohren nicht trauen zu können. Jack liebte sie.
    Er küsste sie leidenschaftlich, dann schob er sie sanft von sich weg. „Ich verlasse dich jetzt, wenn du mich brauchst, findest du mich in meinem Studio.“ Er ging zur Tür. „Ruf mich an, wenn du dich entschieden hast. Ich rühre mich nicht vom Fleck, bis ich etwas von dir höre.“
    „Geh nicht, Jack!“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Plötzlich war ihr kalt, und sie hatte Angst. „Ich will jetzt nicht allein sein.“
    Er kam noch einmal zu ihr zurück, nahm ihr Gesicht in seine Hände und schaute ihr tief in die Augen. „Ich bin immer da für dich, Baby, aber diese Entscheidung musst du allein treffen. Ich kann dir nicht dabei helfen.“
    Seine Munddwinkel hoben sich zu dem leicht anmaßenden Grinsen, das ihren Pulsschlag schon immer beschleunigt hatte. „Außerdem kennst du doch meinen Egoismus. Würde ich jetzt bleiben, könnte ich nicht anders, als dich auf der Stelle zu lieben, und du hättest keine Zeit, um nachzudenken. Und danach würde ich nur dauernd über uns reden wollen, darüber, dass ich dich liebe, und wie sehr ich mir wünsche, dass wir für immer zusammenbleiben.“
    Er schüttelte den Kopf. „Aber das hat Zeit. Jetzt ist schon so viel Wasser den Berg runtergeflossen, dass es darauf auch nicht mehr ankommt. Wir können warten. Das Einzige, was nicht warten kann, ist die Sache mit deinem Vater.“
    Becky Lynn wusste, dass er Recht hatte, und ließ ihn gehen. Noch lange, nachdem er weg war, starrte sie auf die Tür. In ihrem Innern herrschte Chaos.
    Jack liebte sie. Er brauchte sie, und er glaubte an sie.
    Ihre Vergangenheit hatte sie eingeholt.
    Sie legte die Hand an die Stirn und dachte an Zoe und deren geflüsterte Worte über eine Vergangenheit, der sie nicht ins Auge zu sehen wagte.
    Becky Lynn musste sich eingestehen, dass sie genau die gleichen Ängste plagten. Doch in ihrem Fall schien der Zeitpunkt gekommen, sich ihnen zu stellen.
    Sie ging wieder zum Spiegel und schaute hinein. Während Ricky und Tommy, ihr Vater, ihre Mutter und ihr Bruder vor ihrem geistigen Auge Revue passierten, sah sie wieder das Mädchen vor sich, das sie einst gewesen war, und verglich es mit der Frau im Spiegel. Sie erinnerte sich, wie sehr sie nach Liebe und Zuwendung gehungert hatte. Wäre sie früher geliebt worden, wäre ihr Leben mit Sicherheit anders verlaufen.
    Doch es war so, wie es war. Und dann wurde ihr endgültig klar, dass dieser Teil ihres Lebens vorbei war. Er bestand nur noch aus aneinander gereihten Erinnerungen – hässlichen Erinnerungen zugegebenermaßen –, aber sie besaßen keine Macht mehr über sie. Sie musste Jack Recht geben, sie hatte nicht nur überlebt, sondern sie hatte ihre Vergangenheit überwunden.
    Sie war Red. Sie war wie die

Weitere Kostenlose Bücher