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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Monate.“
    Er wartete darauf, dass sie sich etwas näher auslassen würde, doch es kam nichts.
    „Und? Gefällt es Ihnen hier? Im ‚The Image Shop‘, meine ich.“
    „Ja.“ Sie drehte sich um, die Arme voll geladen mit Flaschen. „Entschuldigung, ich muss vorbei.“
    Er machte einen Schritt auf sie zu und streckte die Hände aus, um ihr einige von den Flaschen abzunehmen. Sie wich erschrocken zurück. Verdutzt schaute er sie an. „Ich wollte Ihnen nur helfen.“ Er deutete auf die Flaschen.
    „Danke. Ich komme schon allein zurecht.“
    „Stellen Sie sich um Himmels willen nicht so an.“ Er gab ein ungeduldiges Schnauben von sich und streckte die Hand nach ihr aus. „Das können Sie doch gar nicht alles tragen.“
    „Lassen Sie mich!“ Sie machte einen Satz rückwärts und stieß gegen den Schrank. Als ihr die Flaschen aus der Armbeuge rutschten und zu Boden fielen, stieß sie einen spitzen Schrei aus. Eine Flasche war aus Glas und zersplitterte. Pinkfarbene Flüssigkeit ergoss sich über den weißgekachelten Boden. Der Duft von Wassermelonen erfüllt die Luft.
    „O nein!“ Sie riss eine Rolle Papiertücher von einem Regal, kniete sich hin und begann, die Bescherung aufzuwischen, an deren Zustandekommen Jack nicht ganz unschuldig war.
    Er schnappte sich kurzentschlossen ein paar Handtücher und ließ sich neben ihr nieder, um ihr zu helfen. „Himmel, das tut mir aber wirklich Leid. Ich hatte nicht die Absicht, Sie zu erschrecken.“
    Sie erwiderte nichts und sah ihn auch nicht an. Als er das nasse Handtuch, dem ein süßlicher Geruch entströmte, zusammenknüllte, kam er sich plötzlich vor wie ein Menschenfresser. „Manchmal bin ich vielleicht ein bisschen penetrant, aber das meine ich nicht so, ehrlich.“
    „Ein bisschen?“ Das war die Stimme seiner Mutter. Sie stand in dem von zwei Seiten begehbaren Wandschrank. Anscheinend war sie unbemerkt von der anderen Seite hereingekommen. Auf ihrem Gesicht lag ein amüsiert-verzweifelter Ausdruck.
    „Hi, Mom.“ Er grinste und erhob sich. „Becky Lynn und ich haben gerade miteinander Bekanntschaft geschlossen.“ Er warf die nassen Handtücher in einen Korb für Schmutzwäsche.
    „Das sehe ich.“ Sie trat aus dem Wandschrank heraus und musterte Becky Lynn. „Ich hoffe, er hat Sie nicht zu sehr genervt. Ich freue mich zwar immer über seine Besuche, bis“, ihre Blicke wanderten zurück zu ihrem Sohn, „ich wieder daran erinnert werde, wie unproduktiv sie sich auf mein Personal auswirken. Er braucht nur reinzukommen, und das Chaos ist perfekt.“
    Er schnalzte mit der Zunge. „Mensch, Mom, ich liebe dich auch.“
    „Er hat mich nicht genervt, Sallie.“ Becky Lynn sammelte ihre Flaschen ein und erhob sich. „Ich geh jetzt wohl mal besser und schaue, dass ich das hier so schnell wie möglich loswerde.“
    Damit huschte sie eilig an Jack und seiner Mutter vorbei. Jack schaute ihr nach. „Sie scheint ein bisschen überempfindlich zu sein“, bemerkte er, nachdem die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war.
    „Ein bisschen.“
    Jack hob eine Augenbraue. „Was weißt du denn über sie?“
    „Nichts.“ Sallie steckte sich das Haar hinters Ohr. „Ich habe den Verdacht, dass sie von zu Hause durchgebrannt ist. Wahrscheinlich hatte sie irgendwelche Probleme.“
    Er schaute seine Mutter liebevoll an. „Wieder mal eine Streunerin, Mom?“
    „Sie arbeitet gut.“ Sie schloss die Schranktür. „Und das Geschäft läuft blendend, ich kann es mir also durchaus leisten, noch eine zusätzliche Hilfe zu bezahlen.“
    Jack schaute nachdenklich in die Richtung, in die Becky Lynn verschwunden war. „Sie hat ein … seltsames Gesicht, findest du nicht auch?“
    „Du hast schon wieder diesen Ausdruck in deinen Augen, Jack.“ Sie hob mahnend den rechten Zeigefinger. „Lass die Finger von ihr, ich warne dich. Du lässt sie in Ruhe, verstanden?“
    Er mimte die verletzte Unschuld und runzelte fragend die Stirn. „Was für einen Ausdruck denn?“
    „Du weißt genau, wovon ich rede. Der Ausdruck, der immer in deine Augen kommt, wenn dir was über den Weg läuft, was du partout nicht haben kannst. Du hattest ihn schon als Kind.“ Sie hängte sich bei ihm ein und lachte. „Manchmal frage ich mich, ob du nicht vielleicht ein bisschen zu viel Scharm mitbekommen hast.“
    Er grinste. „Zu viel Scharm kann man überhaupt nicht haben, Mom, wusstest du das noch nicht?“
    „Es sei denn, man verströmt ihn über heimatlose, einsame kleine Mädchen.“ Sie blickte

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