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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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ihn streng an. „Das ist mein Ernst, Jack.“
    „Du tust ja geradeso, als sei ich Blaubart oder so. Ich will ihr doch gar nichts tun.“
    „Ich weiß.“ Sallie tätschelte liebevoll seine Wange. „Aber Becky Lynn ist kein Spielzeug. Sie ist anders als die übrigen hier. Und sie ist blutjung. Außerdem werde ich das Gefühl nicht los, dass sie schlechte Erfahrungen gemacht hat.“
    „Mit anderen Worten gesagt, du willst mir also zu verstehen geben, dass ich meinen Überschuss an Scharm woanders loswerden soll?“
    Sie schaute ihn streng an. „Korrekt. Ich verstehe in dieser Sache absolut keinen Spaß, Jack, hast du mich verstanden? Sie hat böse Zeiten durchgemacht, dessen bin ich mir sicher. Und nach allem, was ich mitbekommen habe, fühlt sie sich in Gesellschaft von Männern nicht besonders wohl.“
    „Ich frage mich nur, warum.“
    Sallie hob die Schultern. „Ich weiß es nicht. Aber als sie sich hier vorstellte, hatte sie … blaue Flecken. Sie waren zwar schon verblasst, aber doch nicht genug, als dass man sie nicht hätte sehen können. Und der Ausdruck in ihren Augen …“
    Den Rest ließ sie ungesagt und zog nachdenklich die Brauen zusammen. „Ich hab’s einfach nicht übers Herz gebracht, sie wieder wegzuschicken. In ihren Augen lag so etwas Trauriges, und doch ging eine starke Entschlossenheit von ihr aus. Es war wohl der Mut der Verzweiflung.“ Sallie schüttelte den Kopf. „Es kam mir so vor, als sei ich ihre letzte Chance.“
    „Du hast wirklich ein großes Herz, Mom. Zu groß manchmal.“
    „Diesmal nicht. Sie ist fleißig, und man kann sie gut um sich haben. Sie beklagt sich niemals und …“
    „Spricht kein einziges Wort“, schnitt er ihr scherzhaft das Wort ab.
    Sallie schnitt eine Grimasse. „Jack, nimmst du eigentlich jemals irgendetwas ernst?“
    „Meine Arbeit.“ Als er sah, dass ihr Lächeln erstarb, gab er ein ärgerliches Schnauben von sich. „Ich hasse es, wenn du mich so ansiehst. Ich schaff’s schon noch, Mom. Du wirst es sehen.“
    „Das bezweifle ich nicht.“ Sie seufzte. „Ich … ich mache mir nur Sorgen um den Preis, den du bezahlen musst.“
    Frustration wollte sich in ihm breit machen, aber er ging dagegen an. Seine Mutter war noch nie mit seiner Berufswahl einverstanden gewesen, obwohl sie laut eigener Aussage niemals auch nur eine Sekunde an seinem Talent gezweifelt hatte. „Du machst dir einfach zu viele Gedanken, Mom. Das war schon immer so.“
    „Ich bin deine Mutter. Es ist meine Pflicht, mir über dich Gedanken zu machen.“
    Seine Mundwinkel hoben sich zu einem kleinen Lächeln. „Ich bin zwanzig, Mom. Du kannst jetzt wirklich langsam mal damit aufhören.“
    „So funktioniert das nicht. Und selbst wenn du achtzig wärst, würde ich mir immer noch Sorgen machen.“
    „Na, da freue ich mich schon jetzt drauf.“ Er umarmte sie kurz und küsste sie leicht auf die Wange, dann wechselte er das Thema. „Ich habe gehört, dass du eine Verabredung zum Lunch hattest?“
    „Mmm.“
    Jack klemmte sich seine Mappe unter den Arm und ging mit seiner Mutter zur Tür. „Wieder mal Victor?“
    „Mmm.“
    Er schnaubte missbilligend. „Du willst nicht mit der Sprache rausrücken, stimmt’s?“
    „Bedauerlicherweise nicht“, gab sie gut gelaunt zurück. „Und was verschafft mir eigentlich die Ehre deines Besuchs, wenn ich fragen darf?“
    „Ich wollte meine wunderschöne Mutter zum Lunch einladen, aber da ist mir Victor ja leider zuvorgekommen. Schätze, ich muss es dann morgen noch mal versuchen.“
     
16. KAPITEL
    Becky Lynn drückte auf den Knopf der Steroanlage und stellte sie ab. Es wurde still. Sie seufzte und ließ die Ruhe einen Moment auf sich einwirken. Sie tat ihr gut. Der Tag war hektisch gewesen. Mehrere Berühmtheiten hatten sich heute fast gleichzeitig die Klinke in die Hand gegeben, unter ihnen Madonna samt Gefolge einschließlich eines Fernsehteams. Die Kundinnen, die ihre Privatsphäre schätzten – was zugegebermaßen nicht viele waren in Hollywood –, waren aufgebracht; andere, die es liebten, Tag und Nacht im grellen Scheinwerferlicht zu stehen, waren höchst erfreut.
    Und dann war irgendwann auch noch Jack überraschend auf der Bildfläche erschienen und hatte wie üblich alles durcheinander gebracht. Brianna war ganz aus dem Häuschen gewesen, Joy hatte vor Aufregung den frisch aufgetragenen Nagellack einer Kundin verwischt, während Foster und Marty sofort wieder angefangen hatten, sich gegenseitig irgendwelche Vorwürfe an

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