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Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Titel: Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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ruhige Linien vor. Das Bett befand sich links vom Eingang, und in der Mitte des Raumes war jede Menge Platz. Auf der rechten Seite gab es eine bequeme Sitzecke und dahinter eine kleine Küche.
    Plötzlich wurde das Licht dunkler, ohne dass sie einen Befehl gehört hatte, nur die Lampe im Schlafbereich brannte noch hell. Sie drehte sich zu Dorian um und wollte ihn fragen, was … „Oh.“
    Er knöpfte gerade sein Hemd auf.
    Ihre Kehle wurde trocken, als der Stoff die goldene Haut enthüllte. Eine seltsame Hitze stieg in ihr auf, ein innerer Sturm. Am Nachmittag hatte sie sich an ihn geklammert, weil sie vergessen wollte. Jetzt wollte sie jede Berührung, jede Zärtlichkeit, jede männliche Forderung in Erinnerung behalten.
    Er rollte mit den Schultern, und das Hemd glitt zu Boden. In ihrer Erregung sah sie alles wie in Zeitlupe. Dieser in einem menschlichen Körper gefangene Leopard bestand nur aus Muskeln und Hitze, bewegte sich anmutig und schnell wie Quecksilber. Sie musste ihn immerzu anschauen, seine Bewegungen hypnotisierten sie.
    Ohne Hemd und mit diesem sehr männlichen Blick verwandelte er sich in eine Raubkatze auf der Jagd. Und sie war die Beute. Doch sie bewegte sich nicht, während er schweigend um sie herumging und schließlich hinter ihr stehen blieb. Etwas zupfte an ihren Haaren und kurz darauf lösten sich ihre Zöpfe. Dann strichen starke Männerhände über ihren Körper, schoben die Jacke von ihren Schultern.
    Sie hätte sich wehren sollen … aber sie fand keinen Grund dafür. Was er am Nachmittag auf dem Sofa getan hatte, hatte ihr mehr als Vergnügen bereitet. Sie wollte eine Steigerung erfahren – wollte ihn berühren, wie er sie berührt hatte, wollte ihn erforschen, schmecken. Und da ihre Schilde im Medialnet wunderbarerweise fest waren, hatte sie keinen Anlass zur Sorge. Was das andere anging … sie wusste nicht, wie es kam, dass ihre verwirrenden Gefühle für Dorian Amara fernhielten, aber es war so. In diesen gestohlenen Augenblicken war sie frei. Konnte leben. Berühren. Und berührt werden.
    Mit einem leisen Geräusch fiel die Jacke zu Boden.
    „Für mich ist das ein Ja“, sagte Dorian, seine Finger lagen auf ihren Hüften am Bund ihrer Hose. „Wenn du Nein sagen willst, musst du es jetzt tun.“ Seine Anspannung war in jeder Silbe zu spüren.
    Die klaren Worte hätten den sinnlichen Zauber brechen sollen, aber sie lösten ihr nur die Zunge. „Du hältst mich von der Arbeit an deiner DNA ab“, sagte sie, wollte ihn damit necken. Aber die Worte kamen anders an – sie hatte keine Erfahrung in solchen Spielen. Und ihr Verstand funktionierte nicht richtig, der Körper hatte die Kontrolle übernommen.
    „Das Tier in mir ist nur versteckt.“
    Etwas in ihr beruhigte sich – der Teil in ihrem Herzen, der eingeschlossen unter der Erde schreiend zum Leben erwacht war –, sie begriff, dass seine Worte keineswegs eine Feststellung waren. „Du bist ein tödlich gefährlicher Scharfschütze“, sagte sie, denn das war die Wahrheit, sie konnte ihn nicht belügen. „In vieler Hinsicht bist du härter als diejenigen, die sich auf die Stärke ihres Tieres verlassen können.“
    Wissende Finger glitten unter ihr T-Shirt, schon bei der ersten Berührung liefen Schauer über ihre Haut. „Mach dir keine Gedanken darüber.“
    Sie holte tief Luft und legte die Hände auf seine Handgelenke. „Langsam.“
    Seine Finger lagen spielerisch auf ihren Rippen. „Wie schon gesagt, die Zeit ist um, du kannst nicht mehr Nein sagen.“
    Trotz seiner Worte war ihr klar, dass er ihr niemals wehtun würde. Sie wusste es auf eine Art und Weise, wie sie nie zuvor etwas gewusst hatte. Als sei diese Erkenntnis in ihre Seele eingebrannt. „Ich will gar nicht Nein sagen.“ Auf ihrer Haut fühlten sich seine Fingerspitzen leicht rau an, männlich, auch wenn sie nicht hätte sagen können, warum. Sie wusste nur, dass sie eine solch sinnliche Empfindung niemals erwartet hätte. „Sinnlichkeit ist für mich wie eine Droge, ich muss mich in kleinen Dosen daran gewöhnen.“ Seine Finger hielten in ihren Bewegungen inne, vielleicht hatten ihre Worte ihn überrascht.
    Kurz darauf setzten sie ihre Bewegungen äußerst präzise fort. „Ich bin geduldig.“
    „Das weiß ich.“ Außerdem war er sehr ehrgeizig, denn trotz seiner Anlage, die manche als Behinderung betrachtet hätten, war er zu einem mächtigen und respektierten Mitglied des Rudels aufgestiegen. Aber … „Dich schmerzt etwas, Dorian.“ Er erstarrte

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