Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne
Prionerkrankung in Neuguinea gekommen, die Kuru heißt. Sie hat so lange mit den Eiweißen herumexperimentiert, bis der Verzehr der einzig mögliche Übertragungsweg war – sie wollte verhindern, dass irgendjemand die Ergebnisse ihrer Forschungen stehlen konnte.“
Da er hier nicht die automatische Steuerung anstellen konnte, drückte er nur kurz ihre Hand. „Wird er daran sterben?“
„Nein.“ Erstaunlicherweise hellte sich ihr Gesicht auf. „Keenan ist vollkommen gesund und wird es auch bleiben. Ich weiß nicht, was sie mit ihm im Reagenzglas angestellt hat, aber er ist ein Wunder, er hat Antikörper.“
Dorian war kein Wissenschaftler. Er brauchte einen Moment. „Er trägt die Heilung gegen Prionerkrankungen in sich?“ Doch direkt nach dieser freudigen Erkenntnis stellte sich ein neuer, finsterer Gedanke ein. „Und gleichzeitig ist er der Schlüssel, den der Rat braucht, um Omega in Gang zu setzen.“ Sie konnten nicht zulassen, dass jemand davon Wind bekam.
Ashaya nickte. „Amara weiß nichts von den Antikörpern – ich habe die Tests verfälscht. Aber das ändert nichts, ich wusste, dass es einmal heißen würde, sie oder er.“ Er sah in Ashayas Blick, dass sie sich entschieden hatte, sie und ihre Sorge um Keenan hatten den Sieg über die geschwisterlichen Bande davongetragen. „Sie wollte sein Gehirn sezieren, sobald er fünf geworden wäre.“
Um Gottes Willen. „Du hast von Anfang an gegen die Zeit gearbeitet.“
„Ja, zuerst schon. Aber vor zweieinhalb Jahren zeigte Ming zu großes Interesse an ihr, und sie tauchte unter. Ich glaubte, Keenan sei nun in Sicherheit.“
„Aber sie hat ihn nicht vergessen“, vermutete er.
Sie schüttelte den Kopf. „Für sie ist er der erste Schritt zu ihrer wichtigsten Arbeit.“
Ihre Finger drückten so fest zu, dass seine Hand fast schmerzte. Sie stand kurz vor dem Zusammenbruch. „Willst du eine Weile über etwas anderes reden?“ Ihm selbst stand der Sinn nicht nach Ablenkungen, aber er war um sie besorgt.
Erleichtert stimmte sie zu. „Ja.“
„Wie wäre es mit anormaler DNA?“, neckte er, obwohl die Katze immer noch fauchte. „Hast du meine schon repariert?“
„Ich arbeite noch daran.“ Ihre Hände lösten sich, als sie sich wieder auf dem sicheren Boden der Wissenschaft befand.
Der Leopard knurrte zufrieden. Ashayas innere Stärke hatte ihre eigene Schönheit. Und sie besänftigte ihn. Seine Raubtierseele spürte die Berührung, als würden ihre schmalen Finger tatsächlich über seine Haut fahren.
Schon war es passiert.
Sinnlichkeit stieg in ihm auf, er war heiß, sein Tier wieder einen Schritt näher daran, einfach über sie herzufallen. „Erzähl mir mehr davon.“ Er ließ ihre Hand los und umklammerte das Lenkrad in dem vergeblichen Versuch, die animalische Reaktion zu unterdrücken. Er hatte zu lange gewartet, und nun ließ ihm die Katze keine Wahl. Entweder konnte er Ashaya dazu verführen, sich ihm hinzugeben … oder er musste sich zum Teufel noch mal von ihr fernhalten. Im Moment war das wohl die einzige Lösung.
„Es ist ein Rätsel“, sagte sie und stachelte sein Verlangen unwissentlich mit ihrer spröden Stimme an. Denn er wusste schon, dass sie im Bett nicht so zurückhaltend war. Er hatte immer noch ihre nachmittäglichen Schreie im Ohr, heiß und voller Verlangen.
Wenn er sie nicht bald nackt unter sich spürte, würde er verrückt werden.
„Deine DNA ist in jeder Hinsicht genau wie die DNA anderer Gestaltwandler, aber …“
„Woher hattest du eine Gegenprobe?“ Heiß flammte etwas in ihm auf, und er kannte sich gut genug, um zu wissen, dass es pure Eifersucht war.
„Von Tamsyn.“ Sie zögerte, als überlegte sie noch, ob sie fortfahren sollte. „Ich wusste, du würdest negativ reagieren, wenn ich mich an einen Mann gewendet hätte. Du bist … besitzergreifend.“
„Süße, darüber bin ich schon lange hinaus.“ Seine Stimme klang nicht mehr ganz menschlich.
„Dorian?“
Wie Samt und Honig schloss sich ihre Stimme seidenweich um sein Geschlecht. „Sei still.“ Er konzentrierte sich darauf, auf schnellstem Weg ans Ziel zu kommen.
„So lasse ich nicht mit mir umspringen.“
War das ihre einzige Sorge? Wie er mit ihr umsprang? Wenn sie nicht damit aufhörte, sein Tier zu reizen, würde sie heiß und fest auf ihm reiten, bevor sie diesen Highway hinter sich hatten. Er knurrte tief in der Kehle, gab dem Leoparden auf die einzige Art Raum, die ihm möglich war. „Sei endlich ruhig.“
Der
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