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Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Titel: Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Vorhandensein besonders scharf – ich habe in beiden Rudeln mit Abstand die meiste Erfahrung, was Waffen angeht. Selbst dein Auftragskiller-Gefährte kann mich nicht ausstechen.
    – Auszug aus einem Chat zwischen Dorian Christensen und Brenna Kincaid vor etwa drei Monaten.
    Dorian handelte rasch. Er schlang sich den Gurt des Gewehrs um die Schulter und deutete nach oben. Ashayas Augen weiteten sich erstaunt, aber er schätzte es sehr, dass sie ihm Keenan wortlos gab und weiter hinaufkletterte, diese Fähigkeit hatte sie schon vor Wochen vor den Luchsen gerettet. „Dorian?“, flüsterte eine kindliche Stimme an seinem Ohr.
    „Ja?“ Er folgte Ashaya, Keenan hing wie ein kleiner Affe an ihm, man sah keine Träne in seinen Augen. Dorian war verflucht stolz auf diesen mutigen Jungen.
    „Ich will ein Gewehr haben.“
    Er zuckte zusammen. Was würde Ashaya wohl zu dieser Entwicklung sagen? Sie war „ziemlich überrascht“ gewesen, als sie gestern gesehen hatte, wie Keenan versuchte, Dorians Kampfübungen nachzuahmen – die Erinnerung an die energischen Tritte brachte Dorian zum Lächeln. „Wir reden später darüber.“
    Keenan schien damit zufrieden zu sein, er schwieg, bis sie angekommen waren. Als Ashaya sich ein paar Meter oberhalb ihrer vorherigen Position auf einen Ast setzte, nickte Dorian. Er gab ihr Keenan und setzte sich vor sie. „So kommen sie nicht so leicht an uns heran.“ Von hier aus konnte er sie einen nach dem anderen ausschalten. Selbst die besten menschlichen Kletterer waren nicht so schnell wie ein Leopard.
    Er konnte Ashayas schnellen Herzschlag hören, roch ihren frischen, sauberen Schweiß. Sie lehnte sich gegen seinen Rücken und drückte ihm zu seiner Überraschung einen Kuss auf den Nacken, steckte ihm die Pistole in den Bund. „Wenn das hier vorbei ist“, flüsterte sie und ihr Vertrauen brannte heiß in seinem Herzen, „werde ich mich für dich in die Sonne legen.“ Trotz der Gefahr musste er grinsen, ließ sich auf einen unter ihnen liegenden Ast hinunter und begab sich erneut auf die Jagd. Diesmal änderte er seine Position nach jedem Schuss, machte so einen Strich durch all ihre Strategien.
    Der Geruch von Blut und Wunden drang zu ihnen hoch. Dann feuerten auch die Angreifer. Nur Sekunden, nachdem er einen Treffer gelandet hatte, schlugen die Kugeln in seiner Nähe ein. Ihre Reaktionsschnelligkeit nahm zu; nach dem fünften Toten streifte ihn ein Schuss. Er fluchte leise und trieb sich zu größerer Eile an. Die Verstärkung würde frühestens in sieben Minuten eintreffen.
    Dorian überprüfte die Munitionsvorräte, und ihm wurde klar, dass er mit seinen Schüssen haushalten musste, wenn er noch etwas in Reserve behalten wollte. Mit zusammengebissenen Zähnen hatte er nun die beste Position erreicht, um Keenan und Ashaya zu verteidigen. Die Angreifer kamen schneller heran, als sie herausgefunden hatten, dass er nicht mehr einen nach dem anderen abschoss. Vielleicht glaubten sie, er sei gefallen.
    Dem ersten, der auf den Baum klettern wollte, schoss er ins Gesicht. Die anderen zogen sich zurück, und er hörte sie leise miteinander sprechen. Nicht leise genug. Zumindest ein Fehler.
    „Er kann nicht mehr viel Munition haben.“
    „Wer will das herausfinden?“
    „Schießt in die Baumkrone.“
    „Und tötet die Zielperson? Genialer Gedanke.“
    „Warum zum Teufel hat keiner gewusst, dass wir es mit einem Scharfschützen zu tun haben? Er scheint ja mit Klauen und Zähnen zu kämpfen.“
    „Haltet die Klappe!“ Ein wütender Befehl. „Absolute Funkstille. Er ist eine Raubkatze.“
    Die Männer gehorchten. Dorian verbiss sich einen Fluch, schärfte seine Sinne und wartete auf ihren nächsten Zug. Ein paar Kugeln fuhren in den Baumstamm.
    „Wir wollen Ashaya Aleine lebendig“, rief eine Männerstimme. „Das ist alles. Wir werden ihr nichts tun.“
    Dann hättet ihr verdammt noch mal auch nicht auf sie und unseren Sohn schießen sollen . Dorian benutzte die Stimme, um herauszufinden, wo sein Ziel war.
    „Geben Sie Aleine heraus, dann werden …“
    Die Stimme brach ab, als Dorian sein Ziel traf. Er hörte, wie die Kugel den Körper durchschlug. Sie hatten bereits den Baum umzingelt.
    „Scheiße“, sagte eine andere Stimme. „Schießt.“
    Plötzlich befanden sie sich mitten im Krieg. Dorian kletterte schnell höher. Noch zielten sie nicht hoch genug, aber früher oder später würden sie es tun. Er schob sich schützend vor Ashaya und wollte ihr gerade sagen, dass sie

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