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Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Titel: Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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haben, Ms. Aleine.“
    Dorian knurrte tief in der Kehle, Lucas sollte sich endlich zurückziehen. Das ging nur ihn und Ashaya etwas an. „Was zum Teufel willst du hier?“ Er löste sich vom Geländer und trat zurück, damit Lucas die Tür ganz öffnen konnte.
    Das Alphatier der Leoparden lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, und Dorian fand, dass er wie ein bescheuerter Chef aussah in diesem dunkelgrauen Anzug und dem blütenweißen Hemd. Noch dazu mit Schlips. Um Himmels willen. „Ich habe gerade ein paar Informationen bekommen“, sagte Lucas, „dachte, sie könnten Ms. Aleine interessieren.“
    Dorian stellte sich zwischen Ashaya und Lucas. Ihm war klar, dass Lucas diesen Stellungswechsel bemerkt hatte und daher wusste, wie die Dinge standen, denn der andere hielt Abstand, auch wenn er Ashaya direkt ansprach. „Wir müssen Sie an einen sicheren Ort bringen. Die Sendung hat den Bestien nicht die Zähne gezogen.“
    Der Zorn in Dorian legte sich ein wenig, stahlharte Konzentration trat an seine Stelle. „Du scheinst dir deiner Sache sehr sicher zu sein.“
    Lucas wies mit einer Kopfbewegung zum Untergeschoss. „Kommt mit und seht selbst.“
    Dorian ließ Ashaya vorbei. Als sie vor der Treppe kurz zögerte, beugte er sich vor und flüsterte: „Wollen Sie lieber bei mir bleiben?“
    „Eher krieche ich da runter.“
    Der Katze gefiel die scharfe Antwort. Dem Mann auch. Er unterdrückte ein Lächeln und folgte ihr in das inzwischen leere Aufnahmestudio. Nur ein einziger Monitor war eingeschaltet. Er zeigte ein Standbild. „Das wurde nach und nach von verschiedenen Sendern übertragen“, sagte Lucas. „Bei dem augenblicklichen Stand der Kommunikationsleitungen spricht allein schon diese Tatsache für sich.“ Ohne weitere Erklärung berührte er den Monitor leicht mit der Hand, und die Aufnahme wurde abgespult. Man sah Rauch und Schutt, der Reporter trug eine Schutzmaske.
    „… massive Explosionen in der Erde … Nebraska. Wahrscheinlich geheime … Einrichtung. Verluste …“ Knacken und weißes Rauschen, aber die letzten Worte waren deutlich. „Man hat uns gesagt, es sei nicht mehr möglich gewesen, jemanden zu warnen. Es hat keine Überlebenden gegeben.“
    Dorian beobachtete Ashaya. Sie streckte die Hand aus, spulte die Aufnahme zurück und sah sie sich noch einmal an. Und noch einmal. Als sie es zum dritten Mal zurückspulen wollte, hielt er ihre Hand fest. Es war ihr Labor, das verschüttet worden war – er hatte die Gegend erkannt, sie hatten Jon und Noor dort herausgeholt.
    Ihr Handgelenk fühlte sich zerbrechlich an, sie leistete keinen Widerstand, stand vollkommen regungslos da, ganz anders als die Frau, die noch kurz zuvor versucht hatte, ihn wegzustoßen.
    „Ekaterina war dort.“ Ihre Stimme klang so kühl wie immer, aber er spürte ein leichtes Zittern ihrer Muskeln. „Sie haben sie kennengelernt, haben ihr Fragen gestellt.“
    Dorian erinnerte sich an die blonde Frau. „Verstehe. Sie gehörte zu Ihnen.“
    „Die meisten von ihnen waren meine Leute. Deshalb sind sie gestorben.“ Mit seltsam ausdruckslosem Blick starrte sie auf den Bildschirm. „Ich bin verantwortlich. Wäre ich einfach weggelaufen …“
    „… hätte man Sie wie ein wildes Tier gejagt.“ Daran zweifelte Dorian nicht. Der Rat blieb an der Macht, indem er sich kaltblütig jeglicher Opposition entledigte. Meist geschah das allerdings im Geheimen, durch Auftragskiller und Gift. „Sie haben sie nur dazu gebracht, ihre Taktiken offen zu zeigen.“
    Ashaya gab keine Antwort, sondern starrte nur weiter gebannt auf den Bildschirm.
    Dorian schloss die Wagentür hinter Ashaya und wandte sich an Lucas. „Wenn sie keine Mediale wäre, würde ich sagen, sie hat einen Schock erlitten.“ Das Wagenfenster war offen, aber Ashaya schien überhaupt nicht zu reagieren.
    Lucas kniff die Augen zusammen. „Vielleicht hilft es, wenn sie ihren Sohn sieht.“
    „Irgendwelche Veränderungen seit heute Morgen?“ Besorgnis flammte in Dorian auf.
    „Ich habe vor der Übertragung mit Sascha geredet. Er scheint in Ordnung zu sein, ist aber sehr still. Selbst Tally bringt ihn nicht zum Reden, und sonst öffnet sich doch jeder bei ihr.“
    „Nenn sie bloß nicht Tally, wenn Clay dabei ist“, sagte Dorian und dachte an die kleine Menschenfrau, die Clay so sehr liebte. „Er ist ein wenig besitzergreifend.“
    Lucas warf einen Blick auf Ashaya. „Du ebenfalls.“
    Dorian hätte fast die Zähne gefletscht, Lucas sollte sich bloß nicht

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