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Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Titel: Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Einmischung?“
    „Ein Jahrhundertknüller.“ Lucas zuckte die Achseln. „Reines Geschäft.“
    Dorian verstand. „Den Medialen dadurch Ärger zu machen war ein zusätzlicher Bonus, aber wir sind deshalb nicht auf der schwarzen Liste.“ Den Medialen waren geschäftliche Interessen nicht fremd.
    „Diesmal haben sie die eigenen Leute im Visier.“
    „Ashaya gehört nicht mehr zu ihnen.“ Er hatte nicht darüber nachgedacht, es war seiner Katzenseele einfach rausgerutscht.
    Lucas sah Dorian von der Seite an. „Bist du sicher? Sie scheint genug Verstand zu haben, um ein doppeltes Spiel zu spielen.“

 
    18
    Tief im Innern des versunkenen Venedig saßen sechs Männer und fünf Frauen an einem ovalen Tisch. Holografische Filmaufnahmen schwebten über der Mitte des Tisches, schweigend betrachtete die Versammlung den Zusammenschnitt aus verschiedenen Quellen, die Aufnahmen waren holprig und uneinheitlich, enthielten aber alle notwendigen Informationen.
    Als nur noch Rauschen zu hören war, stellte der Mann am schmalen Ende des Tisches die Wiedergabe ab, seine Manschettenknöpfe glitzerten rotgolden im künstlichen Licht. „Ich muss wohl nicht erst erklären, warum wir Interesse an Ms. Aleine haben.“
    „Sie hat betont, dass sie die Daten zerstört hat.“
    „Sie ist Wissenschaftlerin. Solche Leute zerstören niemals ihre Arbeit.“
    Schweigend überlegten sie, welche Möglichkeiten ihnen zur Verfügung standen.
    „Wir brauchen sie nicht, uns reichen die Daten“, sagte eine der Frauen. „Die Medialen glauben zwar, sie seien die Besten im Bereich von Forschung und Entwicklung, aber auch wir haben Leute, die in der Lage sind, die entsprechenden Informationen zu nutzen.“
    „Daran habe ich auch schon gedacht“, sagte der Mann, der als Erster gesprochen hatte. „Dann hat also niemand etwas gegen mein Vorgehen einzuwenden – ich habe ein Team losgeschickt, um Ms. Aleine zu befragen.“
    „Sie steht unter jemandes Schutz.“ Eine andere weibliche Stimme, sie sprach mit weichen Vokalen und langgezogenen Silben. „Niemand weiß, wer sie versteckt.“
    „Die ursprüngliche Sendung wurde von CTX in San Francisco ausgestrahlt.“ Der Mann mit den Manschettenknöpfen lehnte sich zurück und sah hinaus auf das Wasser, das an dem größtenteils unter dem Meer gelegenen Gebäude leckte. „Die DarkRiver-Leoparden und SnowDancer-Wölfe könnten ihr die Plattform geboten haben, um dem Rat eins auszuwischen, sie könnten Aleine aber auch versteckt halten. In ein paar Stunden werden wir wissen, ob sie noch in der Stadt ist.“
    „Was ist mit ihren Fähigkeiten? Sie könnte uns angreifen.“
    „Wir haben bereits Vorsorge getroffen“, sagte der Mann neben der Frau. „Die Medialen müssen allmählich begreifen, dass sie nicht so allmächtig sind, wie sie glauben.“

 
    19
    Als der Psychologe damals vorschlug, ich solle meine Albträume aufschreiben, um besser mit ihnen umgehen zu können, hat er mir unabsichtlich ein unschätzbares Geschenk gemacht. Nachdem sich mein Zustand stabilisiert hatte, wurde das Tagebuch offiziell geschlossen. Die Wahrheit ist aber, dass ich mich nie von dem Trauma erholt habe und weiter Tagebuch führe.
    – aus den verschlüsselten Aufzeichnungen Ashaya Aleines
    Ashaya lag im Dunkeln, sie war erschöpft, konnte aber nicht schlafen.
    Ekaterina war tot.
    Alle anderen waren ebenfalls nicht mehr am Leben. Weil sie loyal zu ihr gestanden hatten. Ashaya hätte gern geglaubt, dass einige trotz allem entkommen waren, aber sie kannte Ming LeBon. Er hatte hart und ohne Vorwarnung zugeschlagen. Das gesamte Labor war verkabelt gewesen, es sollte von innen heraus explodieren können – man hatte ihnen gesagt, es sei eine Vorsichtsmaßnahme gegen die ungewollte Ausbreitung einer biologischen Waffe.
    Nun hatte Ming sich diese „Sicherheitsmaßnahme“ zunutze gemacht, und wenn er Ekaterina nicht vorher abgezogen hatte, weil er sie noch brauchen konnte, war sie tot. Aber selbst wenn er das getan hatte, war die Frau, die Ashaya gekannt hatte, so gut wie tot. Ming hätte in diesem Fall seine Fähigkeiten genutzt, um sie in eine willenlose Marionette zu verwandeln. Ashaya wollte darüber gar nicht nachdenken. Es war besser, wenn Ekaterina eines schnellen Todes gestorben war.
    Wie die anderen. Wie so viele.
    Ashaya hätte ihre Augen gerne vor der brutalen Realität dieser Tode verschlossen, aber dazu hatte sie kein Recht. Denn ganz egal, was Dorian auch sagte, es war ihre Schuld. Wenn sie den Rat nicht mit

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