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Gefechte der Leidenschaft

Titel: Gefechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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das tun würde! Aber ich bin sicher, die Hälfte dieser Männer da auf den Balkonen hält uns für unzüchtige Frauen.«
    »Das macht mir wenig aus, weil man mich sowieso schon dafür hält.«
    »Und du musst sie auch immer wieder daran erinnern. Bitte, Lisette, schreib noch einmal an Monsieur O’Neill. Diesmal wird er bestimmt kommen.«
    »Darauf kann ich mich nicht verlassen. Und ich will es auch nicht.«
    »Wir werden sicher angepöbelt. Oder womöglich sehen wir sogar Herren in Hemdsärmeln.«
    »Als ob es irgendetwas an einer Männerbrust auszusetzen gäbe.«
    »Lisette, also wirklich!«
    »Und außerdem bist du ganz vernarrt in Fechtmeister. Erzähle mir also nicht, du würdest nicht eifrig deine Blicke schweifen lassen in der Hoffnung, einen von ihnen ohne Jacke zu erspähen.«
    Agatha gab vor, den schelmischen Blick nicht zu bemerken, der diese Bemerkung begleitete, doch sie musste die Lippen zusammenpressen um ein Lächeln zu unterdrücken. Auf jeden Fall hatte Lisette sie wirkungsvoll zum Schweigen gebracht.
    ln Wahrheit stieß ihnen nicht das Geringste zu. Stattdessen vermochten sie die Wolke aus Missbilligung und Unbehagen, die jeden ihrer Schritte begleitete, geradezu mit Händen zu greifen und so war Lisette froh, als sie sich schließlich den zahlreichen Blicken entziehen und im Eingang zu Caids Studio verschwinden konnten.
    Dort wurden sie von einem Diener in Empfang genommen, der offensichtlich auf ihre Ankunft vorbereitet war. Er versuchte sie davon abzuhalten, die Treppe hinaufzugehen, gab jedoch angesichts ihrer wachsenden Ungeduld klein bei und führte die beiden Frauen in ein Vorzimmer, aus dem er eilig alle Röcke und Spazierstöcke fortgeräumt hatte. Dann bat er sie, zu warten. Kurz darauf erklangen eilige Schritte auf dem Holzfußboden und die Tür flog auf.
    »Ist Zurückhaltung eigentlich ein Fremdwort für Sie?«
    Mit diesen Worten trat Caid ins Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich, warf seine Schutzmaske und den Degen auf einen Stuhl und zerrte sich ungeduldig das Schutzpolster von der Brust. An diesem warmen Tag trug er weder Rock noch Halstuch und strotzte nur so vor Männlichkeit. Seine Schultern schienen so breit wie die Türöffnung, seine Haut glänzte von Schweiß und auf seinen muskelbepackten Armen mit den aufgerollten Hemdsärmeln sprossen dunkle Haare. Er blickte sich suchend nach seinem Gehrock um, konnte ihn jedoch nirgends sehen und gab die Suche auf. Dann drehte er sich zu Lisette um und musterte sie ebenso gründlich wie sie ihn. Sie starrte ihn an, als habe sie die Sprache verloren.
    »Genau das habe ich ihr auch gesagt«, brach Agatha das Schweigen. »Aber sie wollte nicht auf mich hören. Vielleicht haben Sie ja mehr Glück.«
    Unter Caids Blicken reckte Lisette trotzig das Kinn vor. »Wozu ist Zurückhaltung nütze? Ich wollte Sie sehen und Sie kommen ja nicht zu mir. Wenn meine Anwesenheit Sie in Verlegenheit bringt, so ist das also nicht meine Schuld, sondern die Ihre.«
    »Sie bringt mich nicht in Verlegenheit, sondern ärgert mich einfach. Immerhin bin ich Ihnen zuliebe fortgeblieben.«
    »Ich verstehe. Aber vielleicht hätten Sie sich einmal fragen sollen, ob das überhaupt meinem Wunsch entspricht.«
    »Wie sollten Sie es nicht wünschen? Sie benötigen keinen Beschützer mehr und der Umgang mit mir kann Ihnen nur Nachteile bringen.«
    »In beidem irren Sie sich. Doch wenn Sie unbedingt so rücksichtsvoll sein wollen, dann könnten Sie sich wenigstens nach meiner Hand erkundigen.«
    »Nach Rücksichtnahme ist mir im Moment ebenso wenig zu Mute wie Ihnen nach Diskretion.« Er schwieg für einen Augenblick. »Wie geht es der Hand?«
    »Wirklich ganz ausgezeichnet. Doch wenn wir schon dabei sind, Höflichkeiten auszutauschen, lassen Sie mich Ihnen zu Ihrem Sieg im Turnier gratulieren. Ich weiß zwar nicht, warum ich durch Dritte davon erfahren musste, aber ich freue mich trotzdem für Sie.«
    »Es ist unwichtig«, antwortete er steif.
    »Wenn ich sehe, wie viele Männer sich heute hier drängen, kann ich mir das kaum vorstellen.«
    »Umso mehr wird über Ihre Anwesenheit hier getratscht werden. Lisette ...«
    »Genau deswegen bin ich zu Ihnen gekommen. Sie wissen also, dass unsere Namen im Zusammenhang mit schrecklichen Beschuldigungen genannt werden?«
    »Ja.«
    »Was können wir da tun? Und bitte sagen Sie mir nicht, dass Sie die Verleumder fordern wollen. Wir beide haben schon genug Narben davongetragen. Außerdem wäre ein solches Vorgehen nur Wasser auf

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