Gefechte der Leidenschaft
genommen.« Behutsam nahm er ihre verletzte Hand und berührte den Verband mit seinen Lippen, so wie sie einst die Narben an seinen Handgelenken geküsst hatte. »Und ich finde auch, dass wir beide genug Narben davongetragen haben. Bist du wirklich sicher, dass dir meine nichts ausmachen?«
»Sie sind ein Teil von dir, von dem Jungen, der du warst, und dem Mann, der du wurdest. Sie stehen für die Dinge, an die du glaubst, für die du mit deinem Leben eintrittst. Ich finde, sie machen dir Ehre.«
»Ehre«, wiederholte er, nahm auch ihre andere Hand, hob ihre beiden Arme hoch über ihren Kopf und presste seinen Körper an sie. »Und was sonst noch?«
Ihre Blicke trafen sich und während sie ihn flehend ansah, erkannte sie in seinen Augen die Verletzlichkeit, die sich unter seiner Stärke verbarg. Verborgen vor allen anderen, nur nicht vor ihr. »Liebe«, hauchte sie, »ich möchte geliebt werden.«
»Und wie ich dich liebe! Schon all diese Wochen, seit du wie ein kalter Engel dort auf dem Grab lagst. Und ich werde dich mein ganzes Leben lang lieben, bis zu meinem letzten Atemzug«, antwortete er mit etwas unsicherer Stimme. »Du bist der Preis, um den ich gekämpft habe, der einzige, der mir etwas bedeutet, größer als jeder Meistertitel, goldener als Reichtum, süßer als der vollkommenste Sieg. Ich bin dein, solange du mich willst — und als was du mich willst, als Freund, Liebhaber, Ehemann ...«
» Maitre «, wisperte sie und hob ihm ihre Lippen entgegen, »mein geliebter Fechtmeister.«
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