Gefühlscocktail (German Edition)
bekommen. Doch kaum habe ich die Wohnungstür hinter mir geschlossen, steht Leonie im Türrahmen des Wohnzimmers. Mit einem Hauch von nichts bekleidet, räkelt sie sich fast schon an dem Holz und löst sich schließlich, um mit geschmeidigen Bewegungen auf mich zuzukommen.
„Hey Süßer, warum bist du denn einfach abgehauen. Ich hab dich vermisst“, flötet sie mir anrüchig entgegen und reibt ihren Körper, in eindeutiger Absicht, an mir.
„Ach nee?“, gebe ich aber nur unbeeindruckt von mir und schiebe sie unsanft beiseite, um an ihr vorbeizulaufen und direkt das Schlafzimmer anzusteuern. Ziehe mir dort mein Shirt über den Kopf und öffne den Gürtel meiner Hose, um mich auch von ihr zu befreien. Schlüpfe im Gehen aus meinen Schuhen und der Jeans, ehe ich das Gummi aus meinen Haaren löse, die ich heute Morgen nach dem Duschen nicht anders bändigen konnte. Ich bemerke, dass Leonie hinter mir steht und mich genauestens mustert und schlüpfe ohne sie zu beachten unter meine Bettdecke.
„Mach die Tür von draußen zu, ich muss schlafen“, fahre ich sie ruppig an und drehe mich einfach um, atme angespannt aus, als ich das Klicken des Türschlosses vernehme. Doch um mir jetzt weitere Gedanken zu machen bin ich einfach zu müde und schlafe daher auch umgehend ein.
Von einem weichen Lippenpaar werde ich allerdings aus meiner Erholung gerissen und blicke in die blauen Augen meiner Freundin, die mich lüstern fixieren, während sie ihre Zunge durch meine Lippen schiebt. Vom Schlaf noch gefangen, gewähre ich ihr Einlass und sofort entfacht sie einen heißen Zungentanz in meiner Mundhöhle. Doch bevor ich überhaupt dazu komme es zu genießen, tauchen Bilder vor meinem inneren Auge auf, wie sie genau das Gleiche mit irgendeinem anderen Kerl treibt.
Bestimmt greife ich sie an ihren Oberarmen und drücke sie ein Stück von mir weg, sehe sie irritiert skeptisch an und überlege was ich jetzt machen soll. Einerseits will ich unbedingt wissen, was an meinem Verdacht dran ist und doch auch wieder nicht. Ich bin hin und hergerissen zwischen meinen Gefühlen.
„Ich muss gleich ins `Vanity` und vorher noch duschen, Süße“, bringe ich daher nur entschuldigend hervor und sehe sie bedauernd an. Und auch wenn er eigentlich aus einem ganz anderen Grund zustande kommt, verfehlt der Blick seine Wirkung nicht.
„Okay“, flüstert sie und haucht mir noch einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, bevor sie von mir heruntersteigt und die Tür ansteuert.
„Hast du nicht Lust heute mal wieder mitzukommen?“, halte ich sie flehend zurück, ehe sie das Schlafzimmer verlässt und mir entgeht natürlich nicht, dass sie tief nach Luft schnappt.
„Ich hab heute keine Lust, Schatz. Vielleicht morgen“, antwortet sie knapp und verschwindet fast fluchtartig, damit ich gar nicht erst dazu komme sie zu überreden. Natürlich war mir von vornherein klar, dass sie ablehnen wird und doch schmerzt es eine direkte Abfuhr von ihr zu bekommen. Unsere Beziehung scheint wirklich im Moment keinen guten Stand zu haben und mit dieser Erkenntnis erhebe ich mich schwerfällig aus dem Bett, um mir frische Klamotten zusammen zu suchen. Mit einem weißen Shirt, einer grauen Boxershorts und einer dunkelblauen, etwas weiteren Jeans mache ich mich endlich auf ins Badezimmer, damit ich noch duschen kann und nicht zu spät im Club auftauche. Also verzichte ich darauf meine Haare zu waschen, weil die sonst kostbare Zeit zum Trocknen brauchen und binde die leichten Naturlocken lediglich zu einem Zopf zusammen.
Halb sieben bin ich komplett fertig und setze mir nur noch eine schwarz/ weiße Mütze auf, bevor ich Leonie noch ein kurzes „Tschüss“ zuwerfe und die Wohnungstür hinter mir schließe. Eilig und gut gelaunt, da ich ihr aus dem Weg gehen kann, springe ich die Treppen herunter und fahre mit meinem Audi zum Nachtclub. Das Auto ist ein Geschenk meiner Eltern, zum bestandenen Studium. Weil ich somit, durch meinem Job in der Agentur, auf eigenen Beinen stehe. Sie sind fast geplatzt vor übertriebenem Stolz, dass sie mir damit ihre Freude ausdrücken wollten.
Zehn Minuten später lenke ich meinen Wagen geschickt in eine freie Parklücke und verriegele ihn per Knopfdruck, ehe ich das `Vanity` durch den Personaleingang betrete und sofort von zwei Kollegen, Mark und Svenja, begrüßt werde.
„Hi Rick, alles frisch? Wird heute sicher wieder gerappelt voll. Du hast Theke zwei“, klären sie mich gleich über meinen Wirkungsbereich für heute auf und
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