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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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und versetzte ihr mit der nackten Fußsohle einen Tritt. Sie fluchte vor Schmerzen. Die Tür gab nicht nach.
    »Geh aus dem Weg!«, rief er und schoss zwei Kugeln in den Türpfosten und das Schloss. Danach rüttelte er an der Tür und öffnete sie mit einem gezielten Fußtritt. Sie schlüpften hinein.
    Der winzige Raum roch nach Reinigungsmitteln, das Bett war sorgfältig gemacht. Kein Koffer. Das Zimmer war nicht belegt. Gut.
    »Sie werden die ramponierte Tür sehen«, sagte sie und eilte zum Fenster.
    »Sonia, du erstaunst mich. Du bist gar nicht hysterisch.«
    »Leider doch. Aber ich reiße mich zusammen«, sagte sie keuchend. »Los, wir müssen hier raus!«
    »Da hinten liegt ein Mann, denn du gerade getötet hast«, sagte er.
    »Mein Gott, das weiß ich.« Sie zog die Vorhänge auf, öffnete das Fenster und schaute auf die Gasse hinunter. »Das sind mindestens fünf Meter!«
    »Knüpf die Bettlaken aneinander«, rief sie. »Los, knüpf die Laken aneinander!«
    »Das ist doch viel zu gefährlich«, sagte er. »Ich habe eine Pistole. Wir wehren uns!«
    »Vergiss es. Es sind viel zu viele. Wir müssen aus dem Fenster klettern«, sagte sie.
    Er schüttelte den Kopf.
    Gerade als sie zum Bett eilten und die Tagesdecke wegzogen, flog die Tür auf.
    Miguel feuerte auf den Ersten, der ins Zimmer stürmte, und traf ihn in den Magen. Der Zweite richtete jedoch seine Waffe auf Sonia. »Wenn Sie noch einmal schießen, Señor, töte ich sie.«
    A ls er die Pistolenschüsse in dem Hotel und die herannahenden Sirenen von mindestens drei Streifenwagen hörte, zog sich Moore etwas von dem Hotel zurück. An der nächsten Straßenecke kauerte er sich hinter einen alten VW-Käfer und rief Towers an.
    Nachdem er ihm in zehn Sekunden eine Kurzfassung der Ereignisse gegeben hatte, unterdrückte dieser einen Fluch und sagte: »Ich habe schlechte Neuigkeiten für Sie, Kumpel, ganz schlechte Neuigkeiten …«
    Ganz ähnlich hatte sich Moores Navy- SEAL -Kumpel Carmichael bei ihm gemeldet, nur Sekunden nachdem die Lichter auf der Plattform ausgegangen waren. Er hatte geschrien: »Sie haben uns entdeckt!«, und dann hinzugefügt: »Ganz schlechte Neuigkeiten! Sie haben uns entdeckt!«
    Carmichael war mit seinen drei anderen SEAL s auf die Plattform gestiegen, um die Sprengsätze zu entschärfen, die die Revolutionsgardisten dort angebracht hatten. Moores Männer trieben immer noch unterhalb der Pfeiler im Wasser. Er musste erst einmal für ihre Sicherheit sorgen. Er befahl ihnen, ins SDV -Mini-U-Boot zu steigen und zum Flugzeugträger zurückzukehren, was sie dann, wenn auch zögerlich, taten. Danach funkte er seinen Kommandeur an und bat ihn, von dem irakischen Patrouillenboot, das in Wirklichkeit unter dem Kommando der SEAL s stand, ein Festrumpfschlauchboot herüberzuschicken. Dieser Zodiac könnte Carmichaels Männer schneller in Sicherheit bringen als ihr SD V . Man musste nur die feindlichen Soldaten auf der Plattform irgendwie ablenken, bis die Männer im Schlauchboot aus dem Gefahrenbereich entkommen waren. Dann würde ein Hubschrauber das Schlauchboot aufnehmen und samt seinen Insassen zum Flugzeugträger zurückfliegen.
    »Mako Zwei, dein Team soll ins Wasser springen! Sofort!«
    »Verstanden!«, war Carmichaels Stimme zu hören, die jedoch vom Gewehrfeuer fast übertönt wurde.
    Moore beobachtete, wie erst ein Mann in die Wellen eintauchte und dann ein zweiter.
    Wo waren die anderen? »Mako Zwei, ich sehe hier unten nur zwei Jungs.«
    »Ich weiß! Ich weiß! Mako Sechs wurde getroffen. Ich werde ihn rausholen!«
    Über Funk waren viele Stimmen zu hören. Darüber legte sich wie ein statisches Geräusch das Rattern automatischer Waffen über den Empfang. Und dann war für einen langen Moment, der all die vielen Jahre der anschließenden Trauer in sich zu bergen schien, nur noch Moores Atem zu vernehmen. Und dann …
    Towers war immer noch am Telefon. »Moore, sind Sie noch dran?«
    »Ja, bin ich.«
    »Hören Sie mir bitte ganz genau zu! Anscheinend hat Ihre Agency Mr. Jorge Rojas bereits seit geraumer Zeit im Visier. Sie hat sogar schon einen Agenten auf ihn angesetzt, der seit über einem Jahr ganz in dessen nächster Umgebung lebt. Genauer gesagt ist es eine Agentin. Es ist der klassische Fall einer rechten Hand, die nicht weiß, was die linke tut.«
    »Moment mal. Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, dass es sich dabei um die Freundin des Rojas-Sohns handelt. Sie ist eine Kollegin von Ihnen. Und jetzt

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