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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Alexsi in ein Taxi einsteigen, das sie beide ganz weit weg von seiner Welt bringen würde.

29
    Der einzige leichte Tag
    Al-Basrah-Ölterminal
    Persischer Golf, Irak
    19. März 2003
    M oore hievte sich selbst in das schwarze Zodiac-Schlauchboot hinein, in dem bereits die beiden anderen SEALs saßen, die von der Plattform gesprungen waren. Sie warteten immer noch auf Carmichael und einen seiner Jungs, Mako Sechs, der angeschossen worden war. Moore zog seine Maske ab und sog die frische, salzige Luft tief ein. Ein Stück weiter im Westen schwebte der CH - 47 -Chinook-Hubschrauber über den holzkohlefar benen Wellen und unter einer tief hängenden Wolkenbank. Der Pilot hatte die hintere Laderampe bereits geöffnet und versuchte nun, den Vogel über der See einigermaßen ruhig zu halten. Die Tandemrotoren wirbelten das Wasser unter ihm dermaßen auf, dass es hoch in die Nacht hineinspritzte, während die Wellenleistungstriebwerke des Helikopters dröhnten. Moore wusste, dass dieser Pilot mit aller Macht gegen den Wind ankämpfen musste.
    Plötzlich war von der Plattform der Lärm zahlreicher Handfeuerwaffen zu hören. Offensichtlich hatten sie den Hubschrauber entdeckt und beschossen ihn. Moore forderte über Funk Feuerunterstützung durch das Patrouillenschiff an. Dies wurde jedoch abgelehnt. Stattdessen bekam er den Befehl, sich sofort abzusetzen.
    Der Hubschrauberpilot schlug ins selbe Kerbholz, als er Moore anfunkte: »Mako Eins, hier ist Raptor. Ich werde beschossen, ich werde beschossen! Sie müssen in den Heli einsteigen UND ZWAR SOFORT , over!«
    »Verstanden, Raptor, verstanden!«
    Jetzt waren trotz des Dunstes auf dem Rumpf des Hubschraubers die kleinen Blitze der einschlagenden Geschosse deutlich zu erkennen. Als Moore zur Plattform hinaufblickte, sah er Carmichael am Geländer stehen. Neben ihm lag der leblose Körper des Electronics Technician First Class Billy Hartog, Mako Sechs.
    »Frank, die Zeit wird knapp, Buddy!«, erinnerte Moore seinen Freund über Funk.
    Aber Frank Carmichael wusste, dass man niemals jemanden, ob lebendig oder tot, zurücklassen durfte. Er und Moore hatten mehr als einmal erfahren, dass dies nicht nur ein hurrapatriotisches Klischee aus einem zweitklassigen Kriegsfilm war. Es war die Wahrheit, und Carmichaels Handeln spiegelte nur seine stählerne Entschlossenheit und seine Charakterstärke wider. Er hob die leblose Gestalt des Electronics Technician First Class Billy Hartog vom stählernen Plattformumgang auf und war entschlossen, diesen SEAL nach Hause zu bringen.
    SEAL s wie Carmichael wählten nicht den einfachen Weg, weder während des INDOC noch während des BUD/S -Kurses noch irgendwann sonst. Der einzige leich te Tag war gestern. Bevor Carmichael jedoch über das Geländer steigen konnte, sausten plötzlich Kugeln an ihm vorbei und schlugen aus dem Stahl der Plattform helle Funken. Frank musste mit seinem leblosen Kameraden nach hinten ausweichen, bis Moore ihn aus den Augen verlor.
    Dann peitschten ratternde Gewehrsalven in das Wasser zwischen der Plattform und dem Zodiac. Als Moore den Kopf hob, blickte er in die Augen zweier Revolutionsgardisten, die ihre Gewehre auf ihn richteten.
    Hinter ihm war Gewehrfeuer zu hören, als seine Männer ihre eigenen Waffen in Anschlag brachten und die beiden Iraker ausschalteten. Sie fielen nach hinten auf die Plattform und waren nicht mehr zu sehen.
    Ein lautes Platschen erregte jetzt Moores Aufmerksamkeit. Carmichael war mit ihrem gefallenen Kameraden aus 10 Meter von der Plattform heruntergesprungen und auf den Wellen aufgekommen …
    Aber sie waren in 20 Meter Entfernung auf der anderen Seite in der Nähe des größten Pfeilers gelandet.
    Eine Hand erhob sich aus den Wellen … und eine Stimme, die nur in Moores Kopf zu hören war, bat ihn: »Verlass mich nicht! Lass mich nicht im Stich!«
    »Wir müssen zurück!«, rief Gary Brand, der leitende Unteroffizier des Zugs, der im Zodiac direkt neben Moore saß.
    Moore schaute Carmichael an und dann zurück auf den Hubschrauber.
    »Mako Eins, hier ist Raptor. Ich kann nicht länger auf Sie warten!«
    Moore fluchte und schüttelte den Kopf. »Sie warten auf mich! Sie werden warten!«
    »Verdammt, Mako Eins«, schrie der Pilot. » Dreißig Sekunden!«
    Der bisher nur leise gurgelnde Außenbordmotor heulte auf, als Moore zu der Stelle hinüberpreschte, wo Carmichael im Wasser trieb. Er befahl seinen Männern, ihm ein Seil zuzuwerfen.
    Moore atmete noch einmal tief ein und hielt dann den Atem

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