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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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waren, fiel ihm einer besonders auf, der etwas älter und besser gekleidet war als der Rest der Mann schaft. Außerdem hatte ihm Felipe erzählt, dass er regelmäßig am Morgen zur Arbeit kam und abends wieder nach Hause ging, offensichtlich also keine Schichtarbeit leisten musste. In letzter Zeit erschien er jedoch morgens bereits bei Anbruch der Dämmerung auf dem Gelände. Sie waren ihm jedoch nie bis nach Hause gefolgt. Samad wollte dieses Versäumnis jetzt nachholen.
    E ine Stunde später saßen Samad und Talwar in einem ramponierten Honda Civic, an dessen Steuer Felipe saß. Sie warteten, bis die erste Arbeitsschicht das Lagerhaus verlassen hatte. Der Mann, auf den sie warteten, ging jedoch noch nicht nach Hause. Erst als die Sonne unterging, konnte Samad beobachten, wie er in einen Kia stieg, der genauso alt und verbeult war wie ihr eigener. Sie folgten ihm in Richtung Süden. Er fuhr an der Stadt vorbei in einen Vorort im Südosten.
    Nach 20 Minuten hielt er vor einem Haus an und ging hinein. Felipe rief einen seiner Männer an und trug ihm auf, vor diesem Haus Wache zu halten und sie vor allem zu informieren, wenn der Mann es am nächsten Morgen wieder verließ.
    »Er wird uns helfen, über die Grenze zu kommen. Er weiß es zwar noch nicht, aber er ist bereits jetzt ein Diener Allahs«, sagte Samad.
    Talwar, der ein paar Minuten sein Smartphone konsultiert hatte, teilte jetzt den anderen mit: »Wenn die Information noch stimmt, gehört dieses Haus einem gewissen Pedro Romero. Laut Google ist er Bauingenieur. Die Firma, für die er tätig war, ging jedoch vor einiger Zeit pleite.«
    »Dem Baugewerbe hier geht es in letzter Zeit nicht gut«, sagte Felipe. »Ich kenne viele gute Leute, die zur Zeit arbeitslos sind.«
    »Nun, er hat ja offensichtlich einen guten Job gefunden, oder?«, sagte Samad. »Er ist unser Mann. Aber wir müssen äußerst vorsichtig vorgehen. Wir müssen dafür sorgen, dass er sich uns gegenüber äußerst kooperativ zeigt, deshalb müssen wir alles über Señor Pedro Romero wissen, was es zu wissen gibt.«
    Villa Rojas
Cuernavaca, Mexiko
90 km südlich von Mexico City
    R ojas lag in seinem Bett und schaute zum Kranzprofil hinüber, das die gegenüberliegende Wand überspannte, ein langes Gesims aus kostbarsten Hölzern, dessen Enden sich im Zwielicht verloren. Der Deckenventilator surrte, drehte sich jedoch nur ganz langsam. Das Mondlicht, das durch das Fenster hereinfiel, wurde durch die Ventilatorblätter regelrecht zerschnitten, die dadurch flackernde Schatten auf seine Bettdecke und Alexsis Wange warfen. Sie schlief neben ihm den Schlaf der Gerechten. Rojas schloss die Augen, öffnete sie jedoch gleich darauf wieder und schaute auf die Uhr: 2 . 07 Uhr.
    Die letzten vierundzwanzig Stunden hatten ihn emotional über die Maßen beansprucht. Man hatte ihn zu ermorden und Miguel und seine Freundin zu entführen versucht … Er beschloss, sich sofort einen kleinen Urlaub von seinem wirklichen Leben zu gönnen.
    Mit einem leichten Schauder stand er auf, zog seinen Morgenrock an und benutzte sein Handy als Taschenlampe, um in der kühlen Dunkelheit die Treppe hinunterzusteigen. Er betrat die Küche, machte das Licht an, ging zu einem der drei Kühlschränke aus rostfreiem Stahl hinüber und holte sich Milch, die er jetzt heiß machen und danach Schluck für Schluck ganz langsam trinken wollte. Diese »Milchkur« hatte ihm schon oft geholfen, endlich Schlaf zu finden.
    Als er gerade den Milchtopf auf den Gasherd stellte, hörte er hinter sich jemand ganz leise »Señor Rojas?« sagen. Als er sich umdrehte, stand Sonia vor ihm. Über ihr schwarzes Negligé hatte sie einen seidenen Morgenrock gezogen. Er riss die Augen weit auf, um sich zu vergewissern, dass sie nicht nur ein Produkt seiner Einbildung war.
    »Señor Rojas, alles in Ordnung?«
    »Oh, es tut mir leid, Sonia. Ich bin immer noch im Halbschlaf. Wieso sind Sie denn zu dieser nachtschlafenden Stunde noch wach?«
    »Ich habe jemanden unten gehört. Miguel hat die Tabletten genommen, die Sie ihm gegeben haben, und schläft jetzt wie ein Murmeltier. Ich nehme nicht gerne Medikamente, und jetzt kann ich nicht schlafen. Vor meinem inneren Auge sehe ich immer wieder, was sie diesem Mann angetan haben.«
    »Das tut mir wirklich leid. Morgen rufe ich ein paar Leute an und besorge Ihnen einen guten Therapeuten.«
    »Vielen Dank, Señor. Ich weiß allerdings nicht, ob man so etwas jemals vergessen kann. Sie haben mir sein Blut über das ganze

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