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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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langweilig.
    Gut so! sagte sich Anna energisch. Das unerwünschte Medieninteresse brachte schon mehr als genug Farbe in ihr Leben.
    „Ich habe einen Termin bei einem von Londons besten Gynäkologen arrangiert“, informierte Leo sie kühl. „Wenn wir pünktlich sein wollen, müssen wir uns beeilen.“
    „Ist das denn unbedingt nötig?“, fragte Anna unbehaglich. „Mir geht es ausgezeichnet. Außerdem wollte ich mir gleich nach unserer Hochzeit auf Amanti einen Arzt suchen, der mich dann die gesamte Schwangerschaft über betreuen kann.“
    „Ich weiß nicht, wie du dir unsere Hochzeit vorstellst, aber auf keinen Fall wird sie heute oder morgen stattfinden. Und ganz gewiss nicht auf Amanti. Wir werden hier in London heiraten und leben.“
    „Unmöglich!“, entfuhr es ihr spontan. „Als offizielle Tourismus-Repräsentantin habe ich gewisse Verpflichtungen. Außerdem sind da mein Zuhause, meine Familie …“
    „Okay, dann flieg zurück nach Amanti.“
    Anna suchte Halt am Türrahmen, weil ihre Knie plötzlich weich wurden. „Das … das kann ich nicht tun.“
    „Dann haben wir eine Verabredung mit deinem neuen Gynäkologen.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, wandte Leo sich um und ging zum Lift.
    Schäumend vor hilfloser Wut schnappte Anna sich ihre Tasche und folgte ihm. Bis sie in Leos Wagen saßen, der vor dem Hotel auf sie gewartet hatte, sprachen sie kein Wort miteinander. Erst nachdem sich die schwere Limousine in den morgendlichen Verkehr eingefädelt hatte, musterte Anna das beherrschte Profil ihres Begleiters.
    „Ich bin nicht nach London gekommen, um zu bleiben“, sagte sie kühl.
    Sein harter Blick traf sie wie ein Schlag. „Erwartest du etwa von mir, dass ich mein Unternehmen aufgebe, um dir auf eine kleine Mittelmeerinsel zu folgen, nur weil du es wünschst?“
    „Nach unserer Hochzeit könnte ich allein zurückgehen, und du besuchst mich, wenn es deine Zeit erlaubt.“
    Darauf lachte er nur spröde. „Hast du mir gestern Abend überhaupt zugehört, Sweetheart ?“
    „Natürlich.“
    „Dann sollte dir klar sein, dass wir hier leben werden … solange es dauert.“
    „Aber warum? Eigentlich willst du doch weder diese Heirat noch mich wirklich. Warum willst du dann unbedingt alles komplizierter machen, als es ohnehin schon ist?“
    Sein Blick war kalt und ausdruckslos. Nur für einen Sekundenbruchteil blitzte in der dunklen Tiefe ein heißer Funke auf. „Woher willst du wissen, was ich will?“
    Anna senkte den Kopf und starrte auf ihre Handtasche, die sie wie einen Rettungsanker umklammert hielt. „Du musst nichts vorgeben, was nicht da ist, Leo. Ich weiß, dass das nicht einfach für dich ist, und bin dir aufrichtig dankbar für deine Unterstützung …“
    Ein unartikuliertes Schnauben ließ sie innehalten und aufschauen.
    „Du tust gerade so, als handele es sich hier um eine Art unbefleckte Empfängnis . Ich würde sagen, es braucht zwei, um ein Kind zu zeugen.“
    „Das weiß ich.“
    „Dann unterstell mir keine Motive, die dir helfen sollen, dich besser zu fühlen.“
    Das saß! „So ist es überhaupt nicht“, protestierte sie vehement. „Aber ich habe doch Augen im Kopf, Leo. Und ich merke es, wenn sich jemand unbehaglich fühlt. Gib es ruhig zu. Du würdest morgens viel lieber mit der schönen Donna im Bett liegen, als mich zum Arzt zu begleiten. Und du wärst wesentlich glücklicher, wenn es dieses Baby gar nicht geben und ich schon wieder auf Amanti und für dich nicht mehr als eine Erinnerung wäre.“
    „Wenn du so mit deinem Exverlobten umgegangen bist, ist es kein Wunder, dass Alex sich meiner Schwester zugewandt hat.“
    Anna musste förmlich nach Luft schnappen. „Bist du immer so grausam?“
    „Bist du immer so selbstgerecht, Sweetheart ?“, schoss Leo gnadenlos zurück.
    Sekundenlang starrten sie einander an wie zwei Kampfhähne, dann spürte Anna völlig unerwartet, wie sie alle Kraft verließ. „Ich versuche doch nur, das Richtige zu tun“, sagte sie rau und schon wieder wütend über ihre Wehleidigkeit. Sie war nicht schwach! Sie musste stark sein, für sich und für ihr Baby!
    „Da ist sie ja wieder, meine Drachen-Lady“, stellte Leo, der sie aufmerksam beobachtet hatte, milde fest. „Wenn du dir dein Feuerspeien nur für die Presse aufheben könntest.“
    „Als wenn das etwas bringen würde! Es ist eine Schlacht, die ich nie gewinnen kann. Darum spare ich meine Energien für wichtigere Gelegenheiten auf.“
    „Vielleicht gar nicht so schlecht,

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