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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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Gerichtsprozess beschloss er, endlich das Richtige zu tun.“
    Ihr Herz litt mit dem zehnjährigen Jungen, der den einzigen Menschen verloren hatte, der ihn liebte und jemandem aufgezwungen wurde, der ihn bisher rigoros verleugnet hatte. „Das … das muss sehr schlimm für dich gewesen sein.“
    Leo tat es mit einem Schulterzucken ab. „Das alles ist lange her. Inzwischen führe ich mein eigenes Leben.“
    „Aber das ändert doch nichts an dem Schmerz und den Demütigungen, die du hast hinnehmen müssen!“, begehrte Anna auf. „Wie kannst du vergessen, dass er dich nicht haben wollte?“
    Sie selbst war in einem behüteten Elternhaus aufgewachsen, als verwöhntes, begabtes und für ein einzigartiges Schicksal ausersehenes Einzelkind. Und trotzdem hatte sie ihre Eltern und das Königshaus Santina enttäuscht, weil sie offenkundig den Erwartungen des zukünftigen Königs nicht entsprach.
    Als sie Leos Blick begegnete, in dem sich Amüsement, Verständnis und … Zuneigung mischten, hätte sie sich ihm am liebsten einfach an den Hals geworfen.
    „Du bist wirklich ein echtes Sensibelchen, nicht wahr“, spottete er sanft. „Du führst ein behütetes Leben in einer Seifenblase und stirbst fast vor Angst, bevor du einen Schritt nach außen wagst. Aber jetzt bietet sich dir die Chance deines Lebens, Anna. Sei tapfer und lass dich nicht von ihnen niedermachen. Deine Schwangerschaft kannst du nicht vor ihnen geheim halten, aber bist du auch bereit für den Kampf?“
    Bin ich das? Anna wusste es nicht.
    „Deshalb bin ich hier, Leo.“
    „Dann kann ich nur hoffen, dass es dich nicht zu hart trifft, wenn der Sturm losbricht“, sagte er sanft.
    „Das wird er in jedem Fall“, erwiderte sie, „aber inzwischen bin ich daran gewöhnt und werde es überleben.“
    „Meine Drachen-Lady! Die entschlossenste und tapferste Frau, die ich kenne. Du hast einen Flugzeugabsturz überlebt, zwei Tage auf einer einsamen Insel und mehr üble Presse, als einem Menschen zugemutet werden kann. Und all das mit unnachahmlicher Grazie und Würde. Du wirst auch das hier überleben, Anna.“
    Seine Worte trafen sie mitten ins Herz. Niemand hatte je so zu ihr gesprochen und sie als tapfer oder entschlossen bezeichnet.
    Hübsch, kompetent, gut organisiert, aber tapfer ?
    „Genau das habe ich vor.“
    „Fantastisch!“ Leo beugte sich vor und küsste sie mitten auf den Mund.
    Während Anna innerlich schmolz, sagte sie sich streng, dass sie ihm gegenüber reservierter sein müsste. Das legte sich allerdings schnell, als Leo sie an seine Brust zog und sie die vertraute Wärme seines kraftvollen Körpers an ihrem spürte.
    „Wie habe ich das vermisst“, raunte er gegen ihre weichen Lippen. „Wie habe ich dich vermisst!“
    „Leo, ich …“
    Er küsste sie erneut und erstickte damit im Keim, was sie hatte sagen wollen. In Annas Kopf ging alles drunter und drüber. Sie dachte an die vergangene Nacht, als sie ihn aus dem Leonidas-Bürogebäude hatte treten sehen. Da hatte es nicht so gewirkt, als hätte er sie vermisst.
    Abrupt machte sie sich frei. „Gestern Abend wolltest du mit Donna ausgehen“, erinnerte sie ihn. „Wäre ich nicht aufgetaucht …“
    Leo stieß einen frustrierten Laut aus. Dann fixierte er Anna eindringlich. „Ist dir eigentlich je der Gedanke gekommen, dass ich durchaus in der Lage sein könnte, auch mal ein paar Tage ohne heißen Sex auszukommen? Möglicherweise sogar Wochen? In Gesellschaft einer Frau gesehen zu werden, bedeutet doch nicht automatisch, dass man auch mit ihr ins Bett geht.“
    „Aber du hast daran gedacht.“
    „Mag sein“, gab er offen zu. „Allerdings nicht in den letzten Wochen. Um genau zu sein, in den letzten vier Wochen.“
    Sie senkte den Blick und errötete. „Dann tut es mir leid, dir deine Pläne ruiniert zu haben.“
    „Lügnerin“, rügte er sanft. „Abgesehen davon kann ich dich beruhigen. Ich habe jetzt einen neuen Plan vor Augen, der mir sehr viel besser gefällt.“

10. KAPITEL
    Die nächsten Tage glichen einem wahren Wirbelsturm, gespickt mit Verabredungen und öffentlichen Auftritten. Paparazzi aller Herren Länder tummelten sich, wo immer Leo und Anna sich zeigten.
    Obwohl Leo sie gewarnt hatte, krümmte Anna sich jedes Mal, wenn sie im Blitzlichtgewitter stand oder mit indiskreten Fragen bombardiert wurde – aber nur innerlich. Nach außen hin lächelte sie souverän, posierte und bemühte sich, überaus glücklich zu erscheinen. Das Ergebnis konnte sie jeden Morgen den

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