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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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großen Schluck Milchshake und holte seine Zigaretten raus. „Und? Was gibt es bei euch Neues?”
    Am Montag beschlich ihn ein flaues Gefühl, wenn er an Leon dachte, doch gleichzeitig mischte sich auch dieses unkontrollierte Kribbeln dazu, welches er immer bekam, wenn er an ihn denken musste. Langsam aß er seine Cornflakes, trank den Kaffee und hatte dann noch einige Minuten, die er auf dem Hof bei June abtrödelte. Es war klar gewesen, dass sein Vater es nicht einfach hingenommen hatte, wie sich Ryan am Vorabend benommen hatte. Er war am Morgen, noch vor dem Aufstehen, in Ryans Zimmer gestürmt und hatte seinen Sohn mehr als brutal aus dem Bett geworfen. Dass dieser sich lautstark zur Wehr gesetzt hatte, zeigte nun ein erneuter Bluterguss unter seinem linken Auge. Aber er hatte gewonnen. Sein Vater war zur Schafherde gefahren, ohne ein weiteres Wort mit seinem Sohn gewechselt zu haben.
    „Meine Güte, Ryan!” Toby, der den Sohn seines Bosses hatte begrüßen wollen, starrte nun seine Wange an.
    „Ist nicht schlimm”, wehrte Ryan ab und erkundigte sich stattdessen, wie es Ashley und June ginge.
    „Gut. Du solltest Eis drauf tun”, antwortete Toby und meinte damit ganz klar Ryans Auge.
    „Hab ich schon. Toby, es ist okay. Ich sah schon schlimmer aus. Und außerdem habe ich zumindest diesen Kampf gewonnen. Ich lass mir nicht mehr alles gefallen. Dauert nur, bis er es begreift”, sagte Ryan, als es am Tor hupte. „Ich muss los. Bis nachher.”
    Ryan rannte über den Hof und verlangsamte sein Tempo erst, als er bei Leon angekommen war.
    Der starrte ihn nun an. „Scheiße! Was ist passiert?”, keuchte er entsetzt.
    „Hab mich mit Snoopy angelegt”, sagte Ryan ganz ernst. „Das ist ein echtes Kampftier, hast du das gewusst? Unglaublich!”
    Leon hob schweigend die Augenbrauen.
    „Das war ein Scherz. Nein, mein Vater wollte wieder seine Männlichkeit demonstrieren. Ist ihm doch ganz gut gelungen, nicht wahr?”
    „Bist du schon den ganzen Morgen so sarkastisch?”
    „Nein, den habe ich nur für dich aufgespart.” Ryan warf Leon einen kurzen Blick zu. „Sorry, ich habe nicht so gut geschlafen. Bei dir alles klar?”
    Leon nickte, startete den Motor und fuhr los. „Ich hoffe, du warst nicht wieder auf den Bahngleisen spazieren”, fragte er leise, ohne den Blick von der Straße zu nehmen.
    „Nein. Ich habe Snoopy an mein Fahrrad gebunden und bin durch die Gegend gefahren. Irgendwann hat Mic mich aufgelesen und ins Diner geschleppt, wo ich drei Milchshakes getrunken habe. Mir war kotzübel, aber es ging mir besser.”
    Leon lachte leicht. „Drei Milchshakes? Mann, Snoopy, das ist eklig.”
    „Ja, so im Nachhinein denke ich das auch, aber gestern Abend waren die richtig lecker.”
    Eine Weile schwiegen sie, dann stutzte Leon. Er warf Ryan einen kurzen Blick zu. „Warte mal. Du hast Snoopy ans Fahrrad gebunden? Das arme Ding.”
    „Nein, der fand das toll! Der hat bei meinem Tempo richtig viel frische Luft bekommen!”
    Leon lachte und schüttelte den Kopf. „Du hast einen Megaknall!”
    „Ja, ich weiß. Und dazu steh ich auch!”
    Leon parkte das Auto zwischen einem rostbraunen weiteren Pickup und einem dunkelgrünen Kombi, und sie stiegen aus. Da es begonnen hatte zu schneien, liefen sie schnell über den Schulhof zum Schulgebäude.
    Kaum hatten sie die große, gläserne Eingangstür aufgestoßen, blieb Leon wie angewurzelt stehen und sah sich ungläubig um.
    Ryan, der fast in seinen Freund hineingelaufen wäre, stoppte ebenfalls und starrte die Flure entlang, wo über Nacht ein regelrechter Weihnachtstrubel ausgebrochen war. „Willkommen in Amerika. Wenn einer mit dieser Tradition maßlos übertreiben kann, dann sind es die Amerikaner!”, grinste er und stieß beim Laufen versehentlich gegen eine Leiter, die mitten im Gang stand.
    „Hey, passt doch auf! Oh … hi Jungs!”
    „Mic, was zum Geier treibst du da oben?”, fragte Ryan erstaunt, der seine Freundin erkannt hatte, die oben auf der weißen Leiter stand.
    „Wonach sieht es denn aus?”, fragte sie zurück und hielt eine Weihnachtsgirlande aus grünen Tannenzweigen in die Höhe.
    „Unsere Michelle! Sie ist so sozial!”, murmelte Ryan.
    Leon lachte und schaute zu ihr hoch. „Sag mal, Schatz, brauchst du vielleicht Hilfe?”
    „Oh, das wäre zu süß von euch. Strengt euch aber nicht an!”, giftete sie, ließ dabei allerdings keinen Zweifel offen, dass sie nicht wirklich sauer war.
    Ryan und Leon warfen sich amüsierte Blicke zu und

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