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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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geschehen war ... was Andy gesehen hatte.
    Leon starrte seine Mutter an. „Bitte sag mir, dass es einer von deinen Witzen ist, die ich nie verstehe.”
    „Leider nicht”, murmelte sie bedauernd.
    Leon stöhnte verzweifelt auf, während Ryan ihn abwartend ansah. „Und nun?”, fragte er.
    „Komm mit”, sagte Leon, zog Ryan hoch und lief mit ihm die Treppe hinauf. Ryan hätte erwartet, dass er seine Hand irgendwann loslassen würde, doch das war nicht der Fall. Er betrat das Zimmer seines Bruders.
    „Hey, man kann anklopfen!”, regte Andy sich auf und musterte die beiden kurz. „Wisst ihr eigentlich, wie abartig das ist?”
    „Halt die Klappe und hör mir zu!”, sagte Leon laut. Er setzte sich seinem Bruder gegenüber, während Ryan an der Tür stehen blieb und Leon musterte. So wütend hatte er ihn noch nie erlebt. Dieser funkelte Andy mit zusammengekniffenen Augen an. „Wir wissen, dass du vorhin in meinem Zimmer warst. Wenn irgendetwas davon dieses Haus verlässt, lernst du mich kennen. Dann hatte ich mal einen Bruder! Ist das klar?” Die letzten Worte hatte Leon fast unhörbar geknurrt, und Ryan lief augenblicklich eine dicke Gänsehaut über den Rücken.
    Andy schwieg, nickte aber.
    „Ich kann nicht verstehen, warum du uns allen das Leben so schwer machst, doch Ryan und mich lässt du in Ruhe, ich hoffe, das ist angekommen!”
    „Ja, ist es. Ich bin ja nicht taub!”, fauchte Andy.
    „Gut, das will ich hoffen!” Leon stand auf und öffnete die Tür.
    Ryan folgte ihm und zog ihn in Leons Zimmer. „Ich muss gleich los.”
    „Ja, ich weiß. Aber ich denke, wir sehen uns heute Abend, wenn nicht, auf jeden Fall morgen.”
    Nachdem Ryan alles eingepackt hatte, verabschiedete er sich von Maggie und Taylor, bedankte sich für den gestrigen Tag und für das Geschenk.
    „Ich fahre Ryan schnell nach Hause”, rief Leon seinen Eltern zu.
    Während der Fahrt nahm Leon Ryans Hand in seine, schaute stur auf die Straße und ließ sie nur los, wenn er einen anderen Gang einlegen musste. Vor dem Hof blieb er stehen.
    „So, das war’s erstmal”, sagte Leon leise und konnte nicht verhindern, dass seine Stimme zitterte.
    „Ja …” Ryan schaute auf seine Hände. „Leon?”
    „Hm?”
    „Danke für die Nacht. Es war unglaublich schön!” Er musste es sagen, auch wenn Leon es vielleicht nicht hören wollte.
    „Ja, fand ich auch. Bis heute Abend.”
    „Okay.” Ryan wollte schon aussteigen, doch Leon hielt ihn zurück. Sanft zog er ihn an seiner Jacke an sich und küsste ihn.
    Ryan konnte sich nicht zurück halten und ließ seine Zunge langsam in Leons Mund gleiten, vertiefte den Kuss ein letztes Mal. Er wusste nicht, wann er wieder die Chance haben würde, also wollte er diese bis zum letzten Augenblick ausnutzen. Nur zögerlich löste Leon sich von ihm. „Wir sehen uns …”, sagte er mit belegter Stimme.
    Ryan blieb noch einen Moment am Tor stehen, als seine Mutter auf ihn zukam. Sie sah ihn an und bevor sie fragen konnte, murmelte er: „Er liebt mich, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis er es endlich einsehen wird.” Und in seiner Stimme schwang ein leiser Anflug von Triumph in der Stimme.

B estrafte Lügen
    Wie Ryan es versprochen hatte, arbeitete er von früh bis spät. Sein Vater war zufrieden und ließ ihn in Ruhe. Nun saß er die meiste Zeit, wenn Leon nicht da war, mit einem seligen Lächeln im Gesicht auf dem Pferd und ritt über die Felder, ohne sich Gedanken darum zu machen, wie es wohl weiter gehen würde. Noch immer schwelgte er in Erinnerungen an die Nacht bei Leon, verfiel in Tagträume und seufzte alle paar Minuten glücklich. Allerdings wurde er etwas trübselig, wenn er daran dachte, dass Leon wieder ein wenig auf Abstand gegangen war. Doch Ryan erkannte auch, wie sehr der andere mit sich kämpfen musste.
    Ryan und Leon hatten eine wunderbare Idee entwickelt. Ohne dass Jon McCoy es mitbekam, verbrachte Leon jede Nacht bei Ryan. Er kam abends, wenn Jonathan im Wohnzimmer saß, über den Hof geschlichen, kletterte die Leiter zu Ryan hinauf und morgens, wenn Jonathan unterwegs war, wieder hinunter. Seinen Wagen parkte er auf der anderen Straßenseite im Dickicht des Waldes.
    Eileen wusste davon, brachte den beiden Frühstück und Abendessen und amüsierte sich darüber, dass sie es schafften, Ryans Vater so an der Nase herum zu führen.
    Tagsüber war Leon entweder zu Hause oder er ließ sich von Ryan sagen, wo er ihn finden würde. Dann wurde Ryan mit Köstlichkeiten aus dem Hause

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