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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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wieder auftauchte.
    Mit unschuldiger Miene sah Leon ihn an.
    Ryan erwiderte den Blick kurz und griff dann pfeilschnell nach Leons Rucksack, bevor der es verhindern konnte. Als er ein Foto rausholte, stutzte er. Es war ein Bild von ihm selbst, wie er im Sommer, mit seinem MP3-Player auf der Bank gesessen hatte. „Du klaust Fotos!”, lachte er.
    „Ja, lass mich.” Leon griff nach seinem Rucksack und dem Bild und steckte letzteres wieder zwischen seine Bücher. „Ich finde das schön. Ich werde es behalten. Das Jahrbuchteam kann ja doch nichts damit anfangen. Ich glaube nicht, dass die ein Foto von dir auswählen, wo du eine Zigarette im Mund hast.”
    Ryan nickte amüsiert. „Okay, aber so langsam versteh ich dich wirklich nicht mehr!”
    „Wem sagst du das …”, murmelte Leon und legte zwei Fotos auf den Stapel mit Bildern von Kilian. Nach einer Stunde waren sie durch, legten die restlichen Fotos zurück in die Kiste, und Ryan schrieb seinen Namen drauf.
    „Okay, und jetzt?”
    „Nun haben wir erstmal Unterricht. Komm mit!” Ryan steckte die Bilder von Kilian in seinen Rucksack und verließ mit Leon den Raum. Im Klassenzimmer für Englisch setzten sie sich an ihre Plätze.
    „Nun los, sag schon!”, flüsterte Leon, der langsam das Gefühl bekam, vor Neugierde platzen zu müssen.
    „Okay, ich hoffe, es ist ein Bild bei, welches ich ein wenig bearbeiten kann. Mit dem Internet und meinem Fotoprogramm zu Hause mach ich daraus ein klassisches Coming-out. Bist du dabei?”
    Leon starrte ihn an. „Das ist nicht dein Ernst!”
    „Und wie. Meiner Michelle tut so was keiner ungestraft an!” Ryans Stimme ließ keinen Widerspruch zu und sagte ganz deutlich, dass er seinen Plan notfalls auch allein durchziehen würde.
    Leon musterte seinen Freund einen Moment unschlüssig, dann nickte er und versprach, abends zu ihm zu kommen.
    Am Abend schlich er über den Hof und kletterte die Leiter hinauf. Leise schloss er das Fenster und beugte sich über Ryans Schulter, der sich unzählige Männer im Internet anschaute.
    „Mann, das muss ja ein Fest für dich sein!”, grinste Leon.
    „Klar, das reinste Paradies. Hi!” Er strahlte Leon an, der ihm einen Kuss gab und sich dann die Jacke auszog. Für einen Moment stutzte Ryan, dachte sich dann aber, dass es in diesem Augenblick besser sei, nicht darauf einzugehen.
    Leon zog sich den zweiten Stuhl heran und setzte sich neben ihn. „Und? Hast du schon was gefunden?”
    „Ja, so ein oder zwei. Ich meine, ich will ja auch nicht zu gemein sein. Ich werde ihm ein echtes Sahnestück verpassen!”
    „Was hast du dann damit vor?” Leon sah auf den Monitor, legte seine Hand auf Ryans und scrollte wieder ein Stück nach oben.
    Ryan drehte ihm den Kopf zu, lächelte und küsste ihn spontan.
    Leon blieb keine Zeit, sich dagegen zu wehren, und eigentlich wollte er es auch nicht. Er schob stattdessen seine Hand in Ryans Nacken, vertiefte den Kuss noch etwas und sah ihn dann an. „Lass uns weitermachen”, sagte er leise.
    „Okay.” Beide starrten auf den Monitor, speicherten unzählige Bilder auf der Festplatte ab und rutschten unbewusst immer dichter aneinander.
    Leon legte seine Hand auf Ryans Bein, streichelte ihn geistesabwesend und warf ab und zu eine Bemerkung ein.
    Diese Berührungen machten Ryan fast verrückt. Er legte seine Hand auf Leons, fuhr mit seinen Fingern über die weiche Haut und arbeitete stumm weiter.
    „Du hast raue Hände …”, flüsterte Leon.
    „Ich bin ein Farmerskind.”
    „Es fühlt sich gut an”, sagte Leon, ohne den Blick von Ryans Fingern abzuwenden, die ihn sanft streichelten.
    „Bleib heute Nacht bei mir!”, sagte Ryan plötzlich.
    Leon hob den Kopf und lächelte unsicher. „Ich weiß nicht …”
    „Doch, du weißt es. Leon, du weißt, dass du zu mir gehörst. Bitte, lass mich nicht allein!” Sanft küssten sie sich, vertieften den Kuss immer mehr, dann blickten sie sich in die Augen.
    „Okay …”, flüsterte Leon, bevor sie erneut in ihrer Leidenschaft versanken und ihre Arbeit komplett vergaßen.
    Ryan zog Leon auf seinen Schoß, küsste ihn gierig und spürte, dass Leon seinen Kampf verloren hatte …
    „Mum?” Ryan schlich am Morgen langsam die Treppe hinunter und schaute sich aufmerksam in der Küche um.
    Eileen stand an der Spüle und stellte gerade eine Kaffeetasse auf das Abtropfbrett. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah sie ihren Sohn fragend an.
    „Ist Dad da?”
    „Nein, er ist zum Futterhändler gefahren.

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