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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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musterten sie nur abwartend. Keiner von beiden wollte sie dazu drängen, weiter zu sprechen.
    „Bei der Party, also da wart ihr beide plötzlich verschwunden und ich saß mit Kiron und Dakota noch auf der Bank. Da kam Kilian zu mir.”
    „Anderson? Kilian Anderson?”, fragte Ryan sicherheitshalber nach und konnte nicht verhindern, dass seine Augenbrauen in die Höhe schossen, als Michelle nickte.
    „Und was ist passiert? Habt ihr…”, fragte Leon nun nach, da Michelle jetzt den Eindruck machte, gar nicht mehr weitersprechen zu wollen.
    „Nein! Wir haben uns nur geküsst. Aber er behauptet jetzt, ich hätte es mit ihm getrieben, wie er sich ausdrückt. Er erzählt es überall in der Schule herum. Ich versteh das nicht! Warum denken die Kerle alle, ich würde mit jedem ins Bett gehen?”, fragte sie aufgeregt und wischte sich die Tränen ab, die ihr heiß über die Wangen liefen.
    „Hey, komm her!”, sagte Ryan leise und zog sie fest an sich. Er sah Leon an und spürte eine heftige Wut in sich aufsteigen.
    „Soll ich mich um ihn kümmern?”, fragte Ryan.
    Michelle löste sich abrupt von ihm und sah ihn fast schon flehend an. „Nein. Was bringt es, wenn du dich jetzt mit ihm prügelst?”
    „Mach ich nicht! Versprochen. Ich werde ihn nicht mal anrühren.” Ryan schaute die vorbeigehenden Mitschüler an, während es in seinem Kopf arbeitete.
    „Was hast du vor?”, fragte Michelle, die ihren Freund zu lange kannte, um dem Irrglauben zu erliegen, er würde die Angelegenheit auf sich beruhen lassen.
    „Nicht viel. Ähm, Leon, ich brauch deine Hilfe!”
    Der nickte, obwohl ihm gerade bei der Sache nicht ganz wohl im Magen war. Was hatte Ryan vor?
    Der ging jedoch nicht weiter darauf ein, sondern wandte sich wieder an Michelle. „Na los, komm schon. Sonst frierst du noch auf der Bank fest!”, sagte er entschieden und zog sie hoch.
    Gemeinsam betraten sie das Schulgebäude, wo Michelle unweigerlich einige Blicke auf sich zog.
    „Ignorier sie einfach. Wir sehen uns zum Mittag?” Ryan schaute sie abwartend an und wusste, dass Michelle überlegte, lieber wieder nach Hause zu gehen. Nach einigen Sekunden nickte sie jedoch.
    „Okay, ich bin da!”
    Die Jungen schlängelten sich durch die Flure und betraten die Redaktion der Schülerzeitung. Leon sah sich neugierig um, denn hier war er noch nicht gewesen. Auf diversen Pulten standen Laptops und PCs und in etlichen Regalen stapelten sich Unmengen von Aktenordnern.
    „Was hast du vor?”, fragte er jetzt zum dritten Mal.
    „Warte bitte!” Ryan trat auf ein Mädchen zu, die vor einem der Bildschirme saß. „Mel, hey!” Sie sah auf und lächelte.
    „Ryan, schön dich zu sehen. Gesundes neues Jahr!”
    „Wünsch ich dir auch.”
    Leon betrachtete diese Mel genauer. Sie war hübsch mit den langen dunklen Haaren und der schmalen Brille. Und sie passte eindeutig in dieses Büro.
    „Hast du die Fotos zusammen?”
    „Ja warte!” Sie drückte Ryan einen großen Pappkarton in die Hand. „Das ist lieb, dass du das machen willst.”
    „Kein Problem, schließlich habe ich montags immer eine Freistunde und es macht mir Spaß.” Er verabschiedete sich und sie verließen das Büro.
    Schweigend folgte Leon ihm in den Informatikraum. Kaum war die Tür hinter ihnen zugefallen, wagte er einen neuen Versuch. „Klärst du mich jetzt endlich auf?”
    „Hast du in Sexualkunde nicht aufgepasst? Wenn nicht, hast du ein Problem, bei mir gibt es nur praktischen Unterricht.” Ryan zwinkerte dem anderen frech zu und stellte den Karton ab.
    Leon starrte ihn an und grinste dann. „Ich komm drauf zurück.
    Ryan lächelte amüsiert und öffnete die Kiste. „Okay, Mel …”
    „Ach, was ich noch fragen wollte”, unterbrach Leon ihn, “ist das die Mel?”
    Ryan sah kurz verwirrt aus, dann lachte er. „Ja, ist sie. Also, sie hat mich gefragt, ob ich die Fotos alle einscannen könnte, sie sortieren und dann auf CD brenne. Für das Jahrbuch.”
    „Okay, soweit kann ich dir folgen.” Leon starrte auf den Stapel Bilder.
    „Gut, nun suchen wir ein Foto von Kilian, verstanden?”
    Jetzt hob er ungläubig die Augenbrauen. „Und wozu?”
    „Das sage ich dir dann. Such alle raus, wo er drauf ist. Muss nicht zwangsläufig ein Bild sein, wo er allein ist.”
    Leon hatte zwar immer noch keine Ahnung, was Ryan vorhatte, nickte jedoch und nahm sich den ersten Stapel Fotos. Nach einer halben Stunde lachte er.
    Ryan blickte auf und bekam gerade noch mit, wie Leons Hand aus seinem Rucksack

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