Gegen Vaters Willen
ist dir klar, oder?”, wandte sich Maggie an Ryan.
Der hob den Blick und lächelte leicht. „Ja, ich weiß. Ist auch nur für diese Nacht. Ich habe, glaube ich, ein wenig über die Stränge geschlagen, mit dem, was ich zu meinem Vater gesagt habe.”
„Nein, hast du nicht. Es war längst fällig. Doch ich denke, Jonathan wird es nicht so einfach hinnehmen”, sagte Taylor.
„Nein, ganz sicher nicht. Aber zumindest für heute habe ich Ruhe.”
„Wie gesagt, du gehörst zur Familie und bist immer willkommen. Wir können dir zumindest auf diese Weise helfen.”
Ryan lächelte beschämt und spürte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. Er war unendlich gerührt durch Maggies Worte, doch tief in ihm spürte er das heftige Verlangen, erneut wegzulaufen. Michelle und Leon so dicht an sich heran zu lassen, war eine Sache. Das war okay, aber nun auch noch Maggie und Taylor? Er fühlte sich sehr geschmeichelt, doch er konnte es nicht annehmen. Er stand so etwas lieber allein durch, trotzdem konnte er nicht einfach aufstehen und gehen, nicht nachdem Maggie all diese Dinge gesagt hatte.
„Ryan, du machst den Eindruck, als wolltest du lieber wieder gehen”, bemerkte Taylor. Andere Menschen zu beobachten und die richtigen Schlüsse zu ziehen, gehörte zu seinem Beruf als Arzt.
Leon hörte stumm zu, sah zwischen Ryan und seinen Eltern hin und her und verstärkte seinen Griff am Bein seines Freundes. Zitternde Finger umschlossenen seine und in diesem Moment wusste er, dass sein Vater recht hatte. Er zog Ryan in seine Arme, streichelte ihn sanft, während Ryan sein Gesicht an Leons Hals vergrub und nun richtig weinte. Leon gab ihm einen Kuss auf die Stirn und warf seinen Eltern einen hilfesuchenden Blick zu. Wieder einmal war er hoffnungslos überfordert und unendlich dankbar für die besten Eltern der Welt.
„Jeder Mensch kommt in seinem Leben an einem Punkt an, wo er die Hilfe seiner Freunde benötigt, Ryan. Ich weiß, dass du jemand bist, der überall allein durch will, doch es gibt Dinge, die schafft man nicht allein.” Taylor sah Ryan ernst an.
Dieser küsste Leon leicht auf den Hals und richtete sich auf.
„Ich hatte außer Michelle und meiner Mum nie jemanden, der sich um meine Probleme gekümmert hat. Und die beiden hatten genug eigene Sorgen. Ich kenn es nicht anders. Irgendwie musste ich immer …”
„Ryan! Das ist genau der Punkt! Du musst nicht allein da durch. Egal, was meine Eltern sagen, ich bin da. Ich bin für dich da! Du weißt, dass du dich auf mich verlassen kannst …” Leon zögerte. Das war fast ein bisschen zu viel Gefühl, so vor seinen Eltern, doch er musste es einfach sagen. „Ich … also, ich brauche dich einfach und du mich, das weißt du auch. Irgendwie … ich weiß nicht, also, ich denke … wir gehören irgendwie zusammen”, stammelte er und wandte den Blick ab. Mit hochrotem Kopf schaute er auf seinen Teller. Er schaffte es einfach nicht, jetzt jemandem in die Augen sehen.
„Gut gesagt, mein Sohn, und bevor ihr jetzt beide vor Verlegenheit vom Stuhl kippt, solltet ihr vielleicht hoch gehen”, lächelte Taylor und es war nicht zu überhören, wie Stolz er auf seinen Ältesten war.
Ryan und Leon sahen sich kurz an und standen auf.
„Schlaf gut, Ryan.” Maggie schloss ihn in die Arme, und er erwiderte die Zuneigung nur zu gern. Er hatte die beiden wirklich gern, doch er musste sich erst daran gewöhnen, dass sie zu seinem Leben dazu gehörten. Er verabschiedete sich und folgte Leon in dessen Zimmer.
„Warte, ich hol deinen Schlafanzug“, sagte der.
„Leon!“
„Ja?“ Er drehte sich um und fand sich nur Sekunden später in einer zärtlichen Umarmung wieder.
„Ich werde ihn nicht brauchen!“ Ryan blickte ihm in die Augen und küsste ihn so intensiv wie nie. Hungrig suchte seine Zunge den Weg in Leons Mund. Seine Hand wühlte er in die dunkelblonden Haare, zog ihn dichter an sich und sank langsam aufs Bett. Fordernd und gierig glitten seine Lippen über dessen Hals.
Leon atmete heftig auf, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Er begann zu zittern, so plötzlich brach die Erregung auf ihn ein.
„Du hast recht. Ich brauche dich und eines verspreche ich dir!“, flüsterte Ryan. „Ich lass dich nicht mehr los!“
Leon blickte ihm in die Augen und streichelte sanft seinen Nacken, dann griff er etwas fester zu und drehte sich. Mit einem anzüglichen Grinsen, beugte er sich über ihn, ließ seine Hand in Ryans Jeans gleiten und strich sanft
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