Gegen Vaters Willen
sicher, dass es eine gute Idee ist?” Ryan starrte sie erschrocken an.
„Ich denke nicht, dass ein leidenschaftlicher Geburtstagskuss unsere Freundschaft ruiniert. Das heißt, nur wenn du willst, versteht sich.” Jetzt war es Michelle, die für einen kurzen Moment unsicher wurde. Doch letztendlich ließ sie Ryan keine Wahl, denn sie zog ihn an seinem Tuch zu sich ran, nahm ihm die Mütze ab und schob ihre Hände in seinen Nacken.
Nervös blickte er ihr noch einmal in die Augen, dann küssten sie sich. Erst sanft und zärtlich, bevor Ryan sie fest an sich zog. Langsam leckte er über ihre Lippen, intensivierte den Kuss noch etwas mehr, bevor er sich gänzlich fallen ließ.
Leon saß auf dem Holzbalken, beobachtete das Pärchen fasziniert und grinste, denn sein Freund konnte gar nicht mehr aufhören.
„Ja, ich weiß, was du denkst. Ein Mädchen müsste man sein!”, murmelte er dem Pferd zu, welches neben ihm stand.
Langsam löste sich Ryan von Michelle, gab ihr noch einen Kuss auf die Wange und lächelte sie an. „Wow!”, war alles was er sagen konnte.
Leon grinste nur.
„Du hast recht. Küssen kann sie”, sagte Ryan zu Leon, der bestätigend lachte.
„Hey, kannst du mir dieses Pferd vom Hals halten?”, fragte er dann, denn June wurde immer frecher.
Ryan lachte auf und schob die Stute erneut ein Stück von Leon weg.
Michelle setzte sich neben Leon auf das Gatter, und beide sahen zu, wie Ryan sich wieder an die Arbeit machte.
Er stand mit dem Rücken zu seinen Freunden, nach vorn gebeugt, mit dem rechten Vorderhuf Junes auf dem Knie, welchen er mit geübten Griffen auskratzte.
Leon beobachtete, wie Ryan glitzernd die Schweißtropfen über den Rücken rannen, dann ging sein Blick etwas tiefer.
„Oh, Himmel …”, seufzte er leise. Völlig von diesem Anblick fasziniert, hatte er total vergessen, wer da neben ihm saß.
Michelle folgte Leons Blick, der eindeutig an Ryans Hintern hing und runzelte die Stirn.
„Alles klar bei dir?”, fragte sie.
Ryan richtete sich auf, wandte den Kopf und fing Leons Blick auf.
Dieser wurde knallrot, rutschte vom Zaun und murmelte etwas von Toilette.
„Einfach rein ins Haus”, sagte Ryan, als er hätte er Leons Gesichtsfarbe nicht bemerkt. „Meine Mum müsste in der Küche sein. Sie zeigt es dir!”
Leon fuhr sich unruhig mit den Händen durch die Haare und verschwand.
Mit hochgezogenen Augenbrauen sahen Ryan und Michelle sich an.
„Er hat dir auf den Hintern gestarrt!” Michelle grinste breit.
Ryan schaute auf seine schmutzigen Hände. „Ja, ich weiß.”
„Du meinst, du hast es eben bemerkt”, hakte Michelle nach.
„Das auch. Nein, ich weiß es. Er tut es öfter.” Ryan hob den Kopf und sah seiner Freundin in die Augen.
„Und er hat eben Oh Himmel geseufzt”, konnte diese sich nicht verkneifen, hinzuzufügen.
Ryan lächelte. „Das ist neu. Das kannte ich noch nicht.”
„Hey, warte mal. Glaubst du, er ist …” Michelle gestikulierte unsicher mit den Händen.
„Schwul?”, half Ryan aus und das Mädchen nickte lächelnd.
Ryan schaute zur Tür, durch die Leon verschwunden war und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht.”
Michelle beobachtete ihren Freund einen Moment und grinste dann. „Es gefällt dir, nicht wahr?”
Ryan runzelte die Stirn. „Was meinst du?”
Doch Michelle musste es nicht genauer erklären. Ein Blick in ihre amüsiert funkelnden Augen genügte. Eiskalt ertappt, wurde Ryan nun auch noch rot und grinste: „Es ist jedenfalls nicht unangenehm, wenn du das meinst.”
Michelle sah ihn nachdenklich an. „Wie lange weißt du es schon?”
„Was? Dass er mir auf den Hintern starrt?”
„Ja, das und seine eventuelle Neigung”, fügte sie hinzu.
„Eigentlich von Anfang an. Ich weiß nicht, aber er ist an dem Tag, als ich bei ihm geschlafen habe, pausenlos rot geworden.” Ryan lächelte bei der Erinnerung an diesen für ihn so erholsamen und wunderschönen Tag glücklich.
Auch Michelle grinste. „Sag mal, kann es sein, dass du ähnliche Neigungen hegst?” Sie hatten nie Geheimnisse voreinander gehabt und sie sah nicht ein, warum sie jetzt damit anfangen sollte. Neugierig sah sie den jungen Mann neben sich an.
„Oh, nun hör aber auf!”, platzte der laut heraus.
Michelle lachte laut auf, als sie Stimmen vernahmen. Sie sahen zum Haus, wo Leon gerade mit Mrs. McCoy auf den Hof hinaustrat.
„Ich kann Ihrer Familie gar nicht genug danken. Es war sehr nett, was Sie für Ryan getan haben”, sagte
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