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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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lächelte.
    „Der Geburtstag unseres Sohnes.”
    „Oh, da gratuliere ich aber. Wie alt bist du geworden, Ryan?”
    „Siebzehn. Mum, danke für das Frühstück. Aber ich muss hier raus!” Ryan erhob sich und verließ eilig das Haus. Keine Minute länger wollte er mit diesem Mann in einem Haus sein. Er schob sich das Basecap tiefer ins Gesicht und machte sich auf den Weg zu den Pferdeställen, als er plötzlich unsanft am Arm gefasst und nach hinten gezogen wurde. Sein Vater sah ihn aus zusammengekniffenen Augen drohend an.
    „So redest du nicht, wenn ein Freund der Familie im Haus ist!”
    Ryan wandte sich aus dem festen Griff und drehte sich um, funkelte seinen Vater wütend an. „Familie? Er ist kein Freund der Familie. Er ist dein Freund, mehr nicht. Aber du bist ja die Familie. Jeder hat ständig nach deiner Pfeife zu tanzen. Ich könnte kotzen, wenn ich ihn sehe, also werde ich ihn mir nicht länger als nötig antun!” Er ging weiter, doch Mr. McCoy war anscheinend noch nicht mit ihm fertig.
    „Das tust du nicht noch einmal, hast du mich verstanden?”, zischte er zornig und umklammerte wieder den Oberarm seines Sohnes. „Hast du verstanden?”, brüllte er nun.
    „Ja, verdammt und nun lass mich los!”, schrie Ryan in derselben Lautstärke, schubste seinen Vater von sich und sprang über den Zaun auf die Koppel. Er war so wütend, dass seine Hände heftig zitterten. Zornig ließ er sich ins Heu sinken und biss die Zähne zusammen. Nur keine Schwäche zeigen! Er stand wieder auf, ging in den Stall, griff sich eine Heugabel und begann den Stall auszumisten, als die Stimme seines Vaters erneut zu ihm drang.
    „Ryan, bring die beiden Kühe raus, Joe will los!”
    „Vergiss es, ich bringe sie nicht in seinen Wagen!”, brüllte Ryan zurück, wohl wissend, was ihn gleich erwarten würde.
    Sein Vater stürmte in den Stall und zerrte ihn zu sich herum. „Du wirst tun, was man dir sagt!”
    „Du weißt genau, dass mir die Tiere leid tun! Warum kannst du nicht wenigstens das allein machen?”
    „Dir tun sie doch auch nicht leid, wenn sie auf deinem Teller liegen”, keifte McCoy.
    „Da liegen sie aber auch nicht im Ganzen drauf und starren mich an!”, verteidigte Ryan sich.
    „Tu, was ich dir gesagt habe, sonst kannst du was erleben!”, drohte sein Vater.
    „Das ist wirklich das einzige, was du kannst. Immer gleich zuschlagen.” Ryan schleuderte wütend die Mistgabel auf den Boden und stürmte an seinem Vater vorbei ins Freie. Bebend vor Zorn ging er in den Stall, wo die Tiere hingebracht wurden, die für den Abdecker ausgesucht wurden. Er legte Leinen um die Hälse und führte sie hinaus auf den Hof, wo Joe Steiger neben seinem Laster stand und sich freudig die Hände rieb, als Ryan ihm die Leinen gab.
    Ryan bedachte ihn mit einem angewiderten Blick und wollte sich gerade abwenden, als er bemerkte, dass sein Vater ebenfalls in das kastenförmige Auto stieg.
    „Ich bin in etwa drei Stunden zurück. Sieh zu, dass du mit deiner Arbeit vorankommst!”, rief Jon McCoy ihm erbost zu.
    Ryan trat zurück, ignorierte seinen Vater und ging zu den Pferden zurück, bevor er mit ansehen musste, wie sich die Türen hinter den Tieren schlossen. So schnell er konnte, mistete er die Ställe aus, denn er wusste, dass ihn die Arbeit mit den Pferden beruhigen würde.
    Obwohl es bereits Ende September war und sich die Blätter langsam rot und gelb färbten, lag eine unnatürliche Hitze in der Luft. Die Fliegen schwirrten um die Köpfe der Pferde, die gereizt den Kopf hin und her warfen und mit dem Schweif peitschten.
    Ryan nahm seine Basecap ab und wischte sich über die Stirn. Vor einer Stunde hatte er bereits sein schweißgetränktes Shirt ausgezogen und achtlos über den Zaun geworfen und dankbar den kalten Eistee hinuntergekippt, den seine Mutter ihm gebracht hatte. So wie immer, wenn sein Vater nicht da war - und Ryan war sich sicher, dass er ihn vor dem Mittag auch nicht zu Gesicht bekommen würde - hatte er eine Box seiner Musikanlage auf das Fensterbrett gestellt und nun dröhnte lauter Hip-Hop über den Hof. Es war genau so gekommen, wie er es sich gedacht hatte. Die Pferde und die Musik hatten seine Gemüter beruhigt, und mit einer Zigarette zwischen den Lippen stand er neben June, seiner schneeweißen Stute, und striegelte ihr das Fell.
    „Ist gut, Süße. Die Fliegen nerven dich, was?”, beruhigte er sie mit leiser Stimme. Als hätte sie ihn verstanden, stupste sie ihn sanft mit dem Kopf an und schnaufte

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