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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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sich wahrscheinlich gefreut, wenn er das Gesicht des Dunkelblonden gesehen hätte, als zwei Minuten später Lauren vor ihm stand und ihn fragte, ob er mit ihr tanzen wolle.
    Er stimmte jedoch sofort zu, sprang von dem Hocker und folgte dem Mädchen auf die Tanzfläche.
    Dort legte Lauren ihre Arme um seinen Hals, zog ihn sanft an sich und schmiegte ihren Kopf an seine Schulter.
    Leon schloss die Arme um ihre Hüften und warf einen Blick zu Ryan und Michelle. Sie hatte sich fest an ihn gekuschelt, während seine Hände liebevoll über ihren Rücken glitten. Hin und wieder flüsterten sie sich etwas zu, was sie zum Lachen brachte, dann gab Ryan ihr einen zärtlichen Kuss. Leon spürte einen heißen Stich im Magen und wandte sich schnell ab. Unweigerlich schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, ob sich zwischen den beiden doch etwas entwickeln könnte. Sie waren so vertraut miteinander und er wurde das unangenehme Gefühl nicht los, sich in eine sehr enge Freundschaft gedrängt zu haben. Grübelnd und nicht im Mindesten auf die Musik achtend, legte er sein Kinn auf Laurens Schulter. Diese drehte den Kopf ein wenig, schaute ihm durchdringend in die Augen und küsste ihn. Völlig überrumpelt ließ er es zu, dass sie sich dichter an ihn kuschelte, doch bevor er den Kuss richtig erwidern konnte, schaltete sich sein Gehirn wieder ein und vorsichtig löste er sich von ihr. Verwirrt blickte er ihr in die Augen und lächelte entschuldigend.
    „Tut mir leid!”, sagte sie hastig.
    „Nein, entschuldige dich nicht. Es war sehr schön, doch es kam etwas plötzlich.” Er strich ihr mit den Händen über den Rücken, sah über ihre Schulter und begegnete Ryans Blick, der sich förmlich in ihn zu bohren schien. Verwirrt schaute er in eine andere Richtung. Warum fixierte Ryan ihn so dermaßen, dass er sich unweigerlich nackt fühlte? Er hatte nichts falsch gemacht. Als er sich von Lauren löste, da der Song zu Ende war, sah er zu Ryan und Michelle, die sich erneut zärtlich küssten. Leon hatte das dringende Bedürfnis, den Club zu verlassen. Er entschuldigte sich bei Lauren und trat an die frische Luft hinaus, wo er zu seinem Motorrad ging und sich setzte. Verunsichert fuhr er sich mit den Händen durch die dunkelblonden Haare. „Komm schon. Er ist dein Freund, sie ist deine Freundin. Alles ist super”, murmelte er vor sich hin, konnte sich allerdings nicht wirklich überzeugen. Er zündete sich eine Zigarette an und blies den Rauch in die Nacht hinaus, schaute hinauf in den sternenbehangenen Himmel und seufzte. Was waren das für Gefühle, die ihn so verunsicherten, verwirrten und ehrlich gesagt, ziemlich nervten? Er legte sich auf der Maschine zurück.
    Die Musik drang leise aus dem Club heraus, und das Stimmengewirr nahm mehr und mehr zu. Doch das interessierte ihn nicht. Er lag einfach nur still da, beobachtete seinen Zigarettenrauch, der von dem leichten Wind davongetragen wurde.
    „Hey!”
    Leon schaute hoch und sah Ryan, der auf ihn zukam.
    „Was machst du so ganz allein hier draußen?”, fragte er.
    „Die Luft genießen. Ist seltsam, dass es noch so warm ist. In London wäre es jetzt schon viel kälter.” Leon schaute wieder in den Nachthimmel hinauf.
    „Abwarten. Der Winter kommt und das nicht zu knapp!”, mutmaßte Ryan, setzte sich auf eine dunkelgrün gestrichene Bank, die neben dem Motorrad stand und an der schon an vielen Stellen die Farbe abblätterte. „Und? Wie war’s?”, fragte er mit prüfendem Blick zu Leon.
    „Wie war was?”, spielte dieser den Ahnungslosen - obwohl er sicher war, zu wissen, wovon Ryan sprach.
    „Der Kuss von Lauren.” Von Lauren. Also hatte Ryan gesehen, dass es Lauren war, die Leon geküsste hatte und nicht umgekehrt. Beruhigte den anderen diese Tatsache?
    „Ach so. Jaah, war okay. Zu kurz, um genaueres zu sagen. Hast du jetzt Blut geleckt?”, fragte Leon zurück.
    „Blut geleckt?” Ryan wusste, im Gegenteil zu seinem Freund eben, nicht, wovon dieser sprach.
    „Michelle. Ihr knutscht rum. Hast du nicht gesagt, du würdest nichts mit ihr anfangen, weil du Angst hättest, es würde die Freundschaft ruinieren?” Leon setzte sich auf und musterte Ryan fragend.
    „Ja,”, gab dieser ohne eine Spur von schlechtem Gewissen zu, „und im Grunde denke ich noch immer so. Aber ich dachte mir: Hey, du hast Geburtstag, also genieße ihn. Wer weiß, wann ich so schnell wieder rauskomme.”
    Leon sah zu Boden und nickte langsam. „Ja, du hast recht. Du solltest ihn wirklich genießen.

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