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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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drehte.
    „Wow!”, staunte Michelle.
    Ryan kam es so vor, als würde Leon sich zur Musik bewegen. Es war ein unglaubliches Bild. Wie er nach rechts und links auswich, dabei ziemlich verträumt mitsang und schließlich mit roten Wangen scharf vor ihnen abbremste.
    „Okay Blake. Warum kannst du so gut Schlittschuh laufen?”, fragte Ryan.
    „Ich habe zwei Jahre Eishockey gespielt. Da war es unerlässlich, es zu können”, grinste dieser frech. Dann sah er Ryan auffordernd an. „Na los, steh nicht einfach rum. Komm mit.”
    Michelle hatte sich mit Dakota unter die jungen Leute gemischt, und Lauren, die in letzter Zeit mit Kiron angebandelt hatte, schien schwer beschäftigt zu sein.
    Leon hielt Ryan die Hand hin und feixte: „Feige, Snoopy?”
    „Ich doch nicht.” Er stieß sich von der Bande ab und folgte Leon, der sich schon wieder durch die Massen schlängelte.
    Als der unter den Händen zweier Mädchen hindurch fuhr, erschraken die beiden so sehr, dass sie beinahe das Gleichgewicht verloren hätten.
    Ryan legte seine Arme um ihre Schultern und schmunzelte. „Er ist ein ziemlicher Angeber, aber Schlittschuhlaufen kann er.” Er wandte sich ab und folgte Leon, der rückwärts fuhr und ihn mit seinen Blicken geradezu provozierte. In der Halle waren etwa fünfzehn Grad, doch Ryan war es, als herrsche Hochsommer.
    An der Bande blieb Leon stehen, um zu warten, doch Ryan verpasste die Kurve, wurde von ein paar kleineren Kindern geschnitten und landete prompt in Leons Armen, der ihn lachend auffing.
    „Das war knapp. Du hättest uns beinahe umgerissen!”, sagte er.
    Ryan, der wieder aufrecht neben ihm stand, spürte, wie ihm die Hitze langsam zu Kopf stieg.
    Michelle ließ die beiden nicht aus den Augen. Es war einfach so offensichtlich, wie heftig sie miteinander flirteten, dass sie es nicht verstand, warum sie es nicht einfach zugaben, warum sie sich nicht einfach überwanden und sich küssten. Sie wollten es beide, doch es war unglaublich, wie sehr sich beide Jungen dagegen wehrten.
    „Hey, Michelle”, rief Dakota. „Was ist das eigentlich zwischen Ryan und Leon?”
    „Hast du es auch erkannt? Mann, die beiden sind nicht gerade zurückhaltend, was?” Ihr Blick ruhte immer noch auf den beiden Jungs, die jetzt aneinander vorbei sahen und sich krampfhaft locker unterhielten.
    „Nein. Das sieht doch ein Blinder, dass die aufeinander abfahren. Ist da noch nie was passiert?”
    „Keine Ahnung, nicht dass ich wüsste. Ryan streitet noch alles ab.”
    „Aber erstaunt bin ich schon. Ich hätte nicht gedacht, dass die beiden schwul sein könnten. Vor allem, nachdem Leon bei der Halloweenparty Lauren vernascht hat.”
    „Ja, so langsam glaube ich, das ist nur Tarnung.”
    Die beiden Mädchen sahen sich an und waren sich darüber einig, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis der eine dem anderen nicht mehr widerstehen konnte.

T iefes Verlangen
    „Ryan?”
    Es war Sonntag und auch wenn es in letzter Zeit recht selten war, hatte er die Nacht allein zu Hause verbracht. Sie waren am Abend wieder Schlittschuhlaufen gewesen, doch dieses Mal hatte Leon ihn lediglich zu Hause abgesetzt. Ryan zog sich sein Kapuzensweatshirt über und ging hinunter in die Küche.
    „Was gibt’s?”, fragte er.
    Seine Mutter blätterte in einem dicken Kochbuch, doch als ihr Sohn die Küche betreten hatte, hob sie lächelnd den Kopf.
    „Dein Vater hat mir heute Morgen mitgeteilt, dass er am Mittwoch nach Bakershigh fährt. Der alljährliche Thanksgivingmarkt findet statt, und er will ja unbedingt den zweiten Bullen verkaufen. Zudem stehen zwei Zuchtpferde zum Verkauf …”
    „Mum, das weiß ich alles” unterbrach Ryan sie amüsiert und setzte sich zu ihr an den Tisch.
    „Nun, wie dem auch sei. Er ist jedenfalls bis Freitag nicht da, und so dachte ich mir, ob wir nicht die Blakes und die Mackins zum Thanksgiving einladen wollen. Wir hatten schon so lange keine Gäste mehr, und ich denke, Leons Familie hat auch noch nie so richtig Thanksgiving gefeiert, oder?”
    Ryan nickte langsam. „Kann ich mir nicht vorstellen. Aber es wäre klasse. Seine Geschwister nerven schon die ganze Zeit, dass sie sich unsere Tiere anschauen wollen.”
    Damit war es beschlossene Sache und Eileen McCoy verlor keine Zeit und rief die beiden Frauen an, die sie wenigstens halbwegs als ihre Freundinnen bezeichnen konnte.
    Ryan stand auf und stieg gedankenversunken die Treppe hinauf. Die Aussicht auf ein solch gigantisches Thanksgiving hob seine Laune

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