Gegen Vaters Willen
muss mich fertig machen, meine Mum will los. Du machst das schon, aber springt endlich über euren Schatten. Ist ja nicht mit anzusehen, wie ihr euch beide bei dem Versuch quält, nicht zu flirten!”
Ryan verabschiedete sich von ihr, dann starrte er absolut verwirrt an die Decke.
Mit seinem Snoopy im Arm lag er bis zum Mittagessen auf dem Bett und döste vor sich hin, verzweifelt darauf bedacht, nicht an Leon zu denken, denn wann immer er das tat, schwirrten nur die kleinen Bienen schmerzhaft durch seinen Bauch.
Als sie im Kino in der Schlange standen, um die Karten zu kaufen, fiel Leons Blick auf zwei Mädchen, die in ihrem Alter waren und immer wieder zu ihnen hinüber lächelten.
Ryan, der völlig in Gedanken und damit beschäftigt war, nicht zu nah neben dem anderen zu stehen, registrierte das gar nicht.
„Hey, Snoopy, die beiden flirten dich an und du raffst nichts”, stieß Leon ihn an, worauf Ryan zusammenzuckte und ihn völlig verwirrt ansah.
„Mann, wo warst du denn gerade?”, grinste Leon.
„Das willst du gar nicht wissen.” Ryan wollte es selbst nicht wissen, doch er sah die Bilder so deutlich in seinem Kopf, als wäre es erst Sekunden her. Er wurde diesen Moment am Bach nicht los. „Wer flirtet?”
„Die Mädchen, da drüben!”
Ryan folgte seinem Blick und lächelte unwillkürlich. Sie sahen niedlich aus. „Nein, die flirten mit dir.”
„Gar nicht. Sieh mal, die Blonde zwinkert dir immer zu.” Leon schien sich unheimlich zu amüsieren.
Ryan wandte den Blick von den Mädchen ab und heftete ihn stattdessen auf seinen Freund, der sofort knallrot wurde.
„Soll ich dir mal was sagen?”, meinte Ryan schließlich, als sie an der Reihe waren. „Zwei mal Kino Fünf”, wandte er sich kurz an den Kassierer.
„Was denn?”
„Die gehen mir total am Arsch vorbei.” Er nahm die Karten entgegen und wandte sich von der Kasse ab, um Platz für die nächsten Besucher zu machen.
Leon musterte ihn einen Moment. „Ah ja. Na gut … was hältst du dann von den beiden?”
Ryan schaute seinem Finger nach auf zwei Frauen, die bestimmt schon über Fünfzig waren. Sofort fing er an zu lachen. „Du bist doof, Blake!”
„Warum?” Leon folgte Ryan ins Kino, wo sie sich in die nächste Schlange stellten, um Getränke und Popcorn zu kaufen.
„Was ich meinte, war, dass die beiden mich nicht interessieren. Ich bin mit dir hier und nicht auf der Suche nach einem Date.”
Leon lächelte und kratzte sich verlegen im Nacken. „Naja, vielleicht hast du dein Date ja schon”, sagte er leise.
Ryan sah ihn kurz an. „Nein, lieber nicht. Sonst müsste ich ja alles allein bezahlen.”
Leon lachte. „Keine Sorge. Du hast die Karten bezahlt, ich hol den Rest. Was willst du?”
„Cola und Popcorn.”
Leon nickte, und nachdem noch geklärt war, dass ihnen eine gemeinsame Portion Popcorn reichte, betraten sie den dämmrigen Kinosaal.
„Ganz nach hinten?”, fragte Ryan.
„Auf jeden Fall. Ich mag’s nicht, wenn Leute hinter mir sitzen.”
Sie setzten sich in die letzte Reihe, zogen die Jacken aus und stellten die Handys auf lautlos.
„Warte mal!” Leon zog Ryan das Handy aus der Hand und aktivierte das Display. Dann hob er erstaunt die Augenbrauen.
Ryan hatte Mic und Leon von einem der Bilder abfotografiert und benutzte dieses nun als Hintergrund. „Nettes Foto.”
„Ja, fand ich auch. Was hast du drauf?”
„Das zeige ich dir lieber nicht”, grinste Leon und versuchte, sein Handy zu verstecken.
Ryan zögerte nicht, sondern beugte sich über Leon, der amüsiert die Augenbrauen hob und wartete, bis Ryan sich wieder richtig hinsetzen würde. Der schaltete nun das Handy ein und starrte auf das Display. „Das ist June!”, rief er erstaunt.
„Ja. Ich mag sie. Auch wenn sie mich immer noch anknabbert. Aber ich fand das Foto toll, mit der Sonne und so. Könntest du…”
„Oh, entschuldige.” Ryan legte das Handy auf Leons Jacke und setzte sich wieder richtig hin.
„Danke. Du bist auf Dauer etwas schwer. Ryan, ich muss dich etwas fragen!” Ein wenig unsicher sah Leon seinen Freund an.
„Klar, was denn?”, fragte dieser völlig ahnungslos und griff in die Popcorn-Tüte.
„Gibt es in Mountain Creek noch einen Idioten, der auf Bahngleisen spazieren geht, oder warst das du, den ich gestern gesehen habe? Ich dachte, ich hätte dich zu Hause abgesetzt?”
Ryan atmete tief durch und nickte dann. „Es gibt nur einen Idioten. Hast du es Mic erzählt?”
„Nein!”
„Gut. Tu es
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