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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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sein Bett, wo er mehrere Minuten reglos sitzen blieb und einen Punkt auf seinem dunkelblauen Teppich fixierte. Warum war Leon davongelaufen? Schließlich ging es doch von ihm aus. Ryan verstand das alles nicht. Langsam, völlig in Gedanken versunken, zog er sich aus, schlüpfte in seinen Schlafanzug und setzte sich auf sein Bett, dann fiel er in sein Kissen zurück, drückte Snoopy fest an sich und zog das Foto von Leon unter dem Kissen hervor. „Warum bist du weggelaufen, du Idiot?”, murmelte er und strich liebevoll mit den Fingerspitzen über das Bild. Er brauchte lange, bis er eingeschlafen war, doch am Morgen überrannte ihn die Aufregung, Leon gleich in der Schule zu sehen. So schnell er konnte, erledigte er seine Arbeit, trank den Kaffee nur zur Hälfte und raste mit seinem Rad zur Schule. Zum Glück war der erste Schnee schnell geschmolzen, und es regnete zur Abwechslung mal nicht, so dass er wieder auf sein Mountainbike zurückgreifen und auf den Bus verzichten konnte. Er hatte eigentlich eine Freistunde, doch das war ihm egal. Er musste Leon sehen. Verzweifelt suchte er den Parkplatz ab, doch Leons Auto konnte er nicht entdecken. Dann hörte er das Klingeln. Der Unterricht hatte begonnen. Ryan zog sein Handy aus der Jackentasche.
    >Bist du nicht in der Schule?<
    Er schickte die SMS zu Leon und wartete, doch eine Antwort kam nicht. Also schrieb er Michelle, fragte, ob Leon da sei. Wenige Augenblicke später piepte sein Handy.
    >Nein, er ist nicht da. Was ist los?<
    Er schrieb zurück, dass er es nicht wisse, und jetzt zu ihm fahren würde. Er schwang sich wieder auf sein Rad und klingelte fünfzehn Minuten später an der Haustür der Blakes. Aufgeregt wartete er, doch nichts geschah. Verwundert sah er sich um. Leons Auto stand in der Einfahrt, das Motorrad auch, obwohl Leon um diese Jahreszeit damit eh nicht mehr fuhr, also klingelte er weiter.
    „Komm schon, Leon. Ich weiß, dass du da bist!”, rief er verzweifelt, dann wurde die Tür aufgerissen.
    „Wenn jemand nicht reagiert, McCoy, dann will er vielleicht auch niemanden sehen”, platzte Leon heraus und funkelte Ryan wütend an.
    Ryan starrte ihn erschrocken an. „Können wir reden?”
    Leon zögerte, trat dann aber beiseite, so dass Ryan an ihm vorbeigehen konnte.
    „Was ist los? Warum bist du nicht in der Schule?”, fragte Ryan.
    „Mir geht’s nicht gut.” Leon machte die Tür zu, schaute zu Boden und anschließend an Ryan vorbei die Treppe hoch. „Gehen wir nach oben. Ich weiß nicht, wann meine Mutter wiederkommt.”
    Ryan folgte ihm die Stufen hinauf und zog seine Jacke aus, die er über Leons Schreibtischstuhl legte, dann setzte er sich aufs Bett, während Leon am Fenster stehen blieb.
    „Du siehst nicht sehr krank aus”, unterbrach Ryan die aufgekommene Stille.
    „Ich wusste gar nicht, dass du kürzlich dein Medizinstudium beendet hast”, gab Leon ziemlich sarkastisch zurück.
    Ryan war sehr wohl aufgefallen, dass Leon ihn noch nicht einmal angesehen hatte. „Dreh dich um”, sagte er leise, aber bestimmt, doch Leon reagierte nicht. „Was ist los? Kannst du mir jetzt nicht mehr in die Augen schauen?”
    „Mann, McCoy, lass gut sein”, fuhr der andere ihn an. Seine Hände hatte er tief in den Jeanstaschen vergraben, und sein Brustkorb hob und senkte sich in kurzen Abständen.
    „Nein, verdammt, sieh mich an!” Ryan stand auf, zog Leon zum Bett und drückte ihn auf die Matratze.
    Nur zögerlich hob Leon den Kopf und blickte in die braunen Augen, die ihn verständnislos und liebevoll zugleich ansahen.
    „Du hattest recht”, sagte Ryan und hockte sich vor ihn.
    „Womit?”
    „Es setzt auf risikofreie Art Adrenalin frei.”
    Leon schwieg, sah Ryan nur an und versank völlig in diesen warmen Augen.
    Ryan hob die Hand, strich sanft über Leons Wangen, bevor er sich langsam erhob, ihn nach hinten drückte und sich über ihn beugte.
    „Ich bin mir nicht sicher, ob wir das tun sollten”, flüsterte Leon.
    „Warum nicht? Sag mir nur einen Grund, der dagegen spricht”, gab Ryan leise zurück und strich ihm sanft eine Haarsträhne aus der Stirn.
    „Weißt du, warum wir damals das Date abgebrochen haben? Michelle und ich…”, presste Leon mühsam hervor, denn es fiel ihm verdammt schwer, sich auf etwas anderes als Ryan zu konzentrieren.
    „Warum?”
    „Wegen dir. Es würde Freundschaften zerstören.”
    „Michelle hat hiermit nichts tun. Das ist eine Sache allein zwischen uns, und ich finde, unsere Freundschaft hat gerade ein

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