Gegensätze ziehen sich aus
selber ein Freunde-Buch. Dank Fotoshop und moderner Druck- und Bindetechnik kann es täuschend echt aussehen. Und Sie haben die Möglichkeit, auch noch andere Dinge abzufragen, wie zum Beispiel: Wann gehst du ins Bett? Trifft deine Mutter sich mit anderen Männern? Streiten deine Eltern viel, wenn ja, worüber? Wie oft wird bei euch die Bettwäsche gewechselt? Würdet ihr in den Ferien auch mal unentgeltlich ein anderes Kind betreuen?
Sind die roten Haare deiner Mama echt? Wie viel verdient dein Vater? Und so weiter und so fort.
Und wenn Sie schon mal dabei sind: Wieso entwerfen Sie nicht auch so ein hübsches Büchlein für Ihren Mann, das er dann bei seinen Arbeitskollegen herumgehen lassen kann? Freunde kann man gar nicht gründlich genug aussuchen. Wir hoffen, Ihnen geholfen zu haben, und wünschen Ihnen viel Spaß beim Freunde-Finden. Ihre Patin
*** THE SECRET OF KINDERERZIEHUNG. Endlich entschlüsselt:
Kinder brauchen Liebe - besonders, wenn sie sie nicht
verdient haben. (Henry David Thoreau)
Sorgen Sie dafür, dass sich ihr Kind nie wie das
fünfte Rad am Bein fühlt.
Willkommen auf der Homepage der
Mütter-Society,
dem Netzwerk für Frauen mit Kindern.
Ob Karrierefrau oder »nur«-Hausfrau, hier tauschen
wir uns über Schwangerschaft und Geburt,
Erziehung, Ehe, Job, Haushalt und Hobbys aus
und unterstützen uns gegenseitig liebevoll.
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24. Oktober
Bericht, Projektkind CHANTAL, 12 Jahre.
Der erste Sonntag mit unserem Projekt-Kind war recht erfolgreich. Natürlich war Chantal erst mal überwältigt von dem Luxus in unserem Haus. Kinder wie sie kennen ja weder den Wert echter Gemälde noch haben sie jemals ein Bidet gesehen. Sie haben komplett andere Wertevorstellungen als unsereins. Das Erste, was Chantal gefragt hat, als sie Tims Zimmer gesehen hat, war: »Hat der keinen eigenen Fernseher?« Außerdem fand sie es seltsam, dass er noch keine Playstation III hat. (Ihr Bruder ist noch keine drei, aber wohl schon im dritten Level von »Ninja Cars«.) In unserem Mittagessen stocherte sie nur herum, offensichtlich war Brokkoli ihr vollkommen unbekannt, und als wir fragten, was sie denn zu Hause immer zu Mittag äße, sagte sie: »Smarties.« Auch hatte sie noch nie eine Litschi gesehen oder gar gegessen und fand sie »eklig«.
Wir waren schon supi betroffen von alledem, obwohl wir uns der sozio-kulturellen Schlucht vorher bewusst gewesen waren. Aber es ist eben doch ein Unterschied, ob man davon in der Zeitung liest oder es direkt erlebt.
Chantal machte es aber supi Spaß, die goldenen Armaturen im Bad mit einem Mikrofasertuch zu polieren, nur man merkt leider, dass sie in Hausarbeiten nicht besonders geübt ist. Wir müssen da sicher viel Geduld aufbringen und ihr alles nach und nach zeigen und erklären. Mein Manne war aber supi-glücklich, dass Chantals Zähne noch schlimmer sind, als er es sich erhofft hatte. Offenbar war sie schon seit Jahren nicht bei einem Zahnarzt. »Se will nich, da kann man nichts machen«, sagte uns ihre Mutter, die am Abend kam, um Chantal abzuholen. Auch sie war sehr beeindruckt von unserem Haus. Sie fasste alles an, fragte, ob die Teppiche echt seien, bewunderte die Alarmanlage und unterschrieb anstandslos eine Einwilligung, Chantal von meinem Männe behandeln zu lassen. Wir sind uns nicht sicher, ob sie den Passus mit der Vollnarkose gelesen hat, aber unterschrieben ist unterschrieben.
Mami Ellen
24. Oktober
Bericht, Projektkind VALENTINA, 6 Jahre.
Valentina ist ja beinahe jeden Nachmittag bei uns. Sophie ist davon nicht so begeistert, aber sie hat die Grundidee unseres Projekts begriffen und weiß, dass man manchmal zugunsten anderer zurückstecken muss. Es ist schön, mit anzusehen, wie sie Valentina bei den Hausaufgaben hilft und ihr Spielzeug mit ihr teilt. Valentina ihrerseits muss lernen, ihre Neidgefühle zu unterdrücken und den Unterschied zwischen »mein« und »dein« zu respektieren. Daran arbeite ich aber noch. Bei dem herrlichen Herbstwetter habe ich mit den Kindern lange Spaziergänge an der frischen Luft gemacht, so muss Dascha kein schlechtes Gewissen haben und fürchten, dass Valentina zu kurz kommt, während sie unsere Wäsche bügelt. Im Grunde kann man auch Dascha als Projektkind bezeichnen: Unter Jürgis geduldiger Anleitung hat sie gelernt, mit Abbeize umzugehen und den Lack von einer antiken Kommode zu schleifen, die wir schon seit Jahren aufarbeiten wollten. Diese Fertigkeiten könnten Dascha
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