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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Bil­der wa­ren far­big und drei­di­men­sio­nal. Wir hat­ten un­se­re mo­d­erns­ten Auf­nah­me­ge­rä­te ein­ge­baut. Wahr­schein­lich wa­ren wir den Hyp­nos in die­ser Hin­sicht nicht so sehr un­ter­le­gen, wie es bei al­len an­de­ren tech­ni­schen Ent­wick­lun­gen be­stimmt der Fall war. Bes­ser konn­ten die Über­tra­gun­gen kaum sein.
    Die Ge­räusch­auf­nah­me war ein­ge­schal­tet. Trotz der dün­nen Mars­luft war das oh­ren­be­täu­ben­de To­sen von pro­be­lau­fen­den Trieb­wer­ken zu ver­neh­men. Lo­hen­de Feu­er­strö­me, blau­weiß wie der in­ne­re Glut­ball ei­ner Kern­de­to­na­ti­on, schos­sen aus den Kraft­feld­dü­sen.
    Et­wa drei­ßig­tau­send Män­ner aus al­len Län­dern der Er­de ex­er­zier­ten vor mar­sia­ni­schen Schif­fen. Sie tru­gen die neu­en Spe­zia­l­uni­for­men für den Mars. Es han­del­te sich um dün­ne, je­doch ther­misch iso­lier­te und ab­so­lut druck­fes­te Raum­an­zü­ge. Nur die Rang­ab­zei­chen und die fünf­zehn Zen­ti­me­ter brei­ten Kom­bi­na­ti­ons­gür­tel mit Mi­kro­sprech­funk­ge­rä­ten, Bat­te­rie­sät­zen und Half­tern für die Hand­feu­er­waf­fen be­ton­ten das Mi­li­tä­ri­sche.
    Die Kom­bis wa­ren schmuck­los und prak­tisch. Hier hat­ten wir auf je­de Prot­ze­rei ver­zich­tet. Die Hyp­nos wa­ren in­tel­li­gent ge­nug, um den Un­ter­schied zwi­schen dem pri­va­ten Lu­xus des Herr­schers und der Auf­ma­chung sei­ner Sol­da­ten zu er­ken­nen.
    Ich, Tu­madschin Khan, herrsch­te über »zwei­und­vier­zig Mil­li­ar­den« har­te, erst­klas­sig ge­schul­te, hoch­in­tel­li­gen­te und al­les ris­kie­ren­de Eli­te­sol­da­ten, de­nen bis­her noch kein Volk der Ga­la­xis wi­der­stan­den hat­te.
    So lau­te­te die of­fi­zi­el­le Ver­si­on.
    Den Sol­da­ten ge­hör­te mein Mit­ge­fühl. Sie hat­ten die durch­sich­ti­gen Druck­hel­me der Raum­an­zü­ge auf die Schul­tern zu­rück­ge­klappt und at­me­ten über ein­fa­che Luft­ver­dich­ter mit Feuch­tig­keits­an­rei­che­rung. Das war auf dem Mars mög­lich. Sau­er­stoff war vor­han­den; er muß­te nur kom­pri­miert, von Fremd­ga­sen ent­gif­tet und über ein Ven­til­sys­tem den At­mungs­or­ga­nen zu­ge­führt wer­den. Durch die­se Zu­satz­ag­gre­ga­te war mit der neu­en Kampf­klei­dung ei­ne pla­ne­ta­ri­sche und gleich­zei­tig kos­mi­sche Aus­rüs­tung ent­stan­den.
    Wenn der Helm über den Kopf ge­klappt und die Luft­ver­sor­gung um­ge­schal­tet wur­de, war der Raum­an­zug kom­plett.
    Nun war­te­ten wir nur noch auf das Er­schei­nen des Geg­ners.
    Es war lo­gisch, daß er kom­men muß­te. Wie er kam, und wo­mit er ein­traf – das stand auf ei­nem an­de­ren Blatt un­se­res di­cken Hy­po­the­sen­bu­ches.
    Zahl­rei­che Fahr­zeu­ge roll­ten zu dem vor zwei Stun­den ge­lan­de­ten Mar­s­kreu­zer »1418« hin­über. Cap­tain Lobral, ei­ner der we­ni­gen Kos­mo­nau­ten, die ein Mars­schiff ei­ni­ger­ma­ßen si­cher flie­gen konn­ten, hat­te das Schiff zum Ro­ten Pla­ne­ten ge­bracht.
    Die Wa­gen hiel­ten un­ter der Pol­schleu­se der »1418«. Die Män­ner be­gan­nen in größ­ter Ei­le mit der Lö­schung von fünf­zig­tau­send An­ti­tron-Hel­men.
    »Es war ein Flug auf Le­ben und Tod«, er­klär­te Re­ling plötz­lich. »Lobral fliegt mit der Ru­he ei­nes Man­nes, dem stän­di­ge See­len­be­las­tun­gen je­de Emp­fin­dung ab­ge­tö­tet ha­ben. Sie ha­ben mir mit­ge­teilt, die bei­den zum Ab­fang-Ein­satz vor­ge­se­he­nen Por cu­pa-Schif­fe wä­ren schon drei­mal ge­st­ar­tet und auch wie­der heil ge­lan­det?«
    Er schau­te mich prü­fend an. »War es schlimm?« er­kun­dig­te er sich.
    »Grau­en­haft, Sir. Wenn man nichts an­de­res tun kann, als nur auf Knöp­fe zu drücken, de­ren Far­be, Sym­bo­li­sie­rung und An­ord­nung man aus­wen­dig ge­lernt hat, dann kann man schon beim An­lau­fen der Ti­ta­nen­ma­schi­nen wahn­sin­nig wer­den. Wenn die Hyp­nos kom­men, wenn es uns ge­lingt, sie schnell ge­nug zu or­ten, muß ich mit ei­nem Schlacht­schiff star­ten. MA-23 bleibt hier. Er muß mei­ne Nach­rich­ten und An­wei­sun­gen an die Be­sat­zung des Stütz­punk­tes

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