Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
wei­ter­lei­ten, even­tu­ell auch an Ki­ny Ed­wards, denn ich wer­de nicht mehr da­zu kom­men, wahr­schein­lich auch nicht mehr die psy­chi­sche Kraft be­sit­zen, das Mäd­chen te­le­pa­thisch an­zu­ru­fen.
    Ich hof­fe je­doch, daß sich die Hyp­nos von der Grö­ße der Schlacht­schif­fe be­ein­dru­cken las­sen. Wir wer­den auf al­le Fäl­le ein ato­ma­res Feu­er­werk ver­an­stal­ten, das um so wir­kungs­vol­ler sein dürf­te, je bes­ser es uns ge­lingt, den mit Was­ser­stoff­bom­ben voll­ge­pack­ten Plas­ma­kreu­zer fern­lenk­tech­nisch in die Flug­bahn der Feind­schif­fe zu brin­gen. Dort zün­den wir die La­dung. Das dürf­te als War­nung auf­ge­faßt wer­den. Wenn die Hyp­nos auf die Idee kom­men, un­se­re Por­cu­pa-Schif­fe zu tes­ten und das Feu­er zu er­öff­nen, sind wir ret­tungs­los ver­lo­ren. Da­mit wä­re auch der Mars­zir­kus zweck­los ge­wor­den.«
    Re­ling schwieg. Er hat­te ver­stan­den, wo die Schwie­rig­kei­ten la­gen. Die prak­ti­sche Durch­füh­rung des »Ge­gen­schlags­pro gramms Ko­per­ni­kus« war mei­ne Auf­ga­be. Re­ling war der große Pla­ner und Hel­fer im Hin­ter­grund.
    Die ers­ten Wa­gen fuh­ren zur Un­ter­grund­stadt zu­rück. Sie ver­schwan­den auf den steil nach un­ten füh­ren­den Ram­pen, hin­ter de­nen die Luft­schleu­sen mit den An­ti­gra­vi­ta­ti­ons-Auf­zü­gen la­gen.
    »Cap­tain Lobral wird ei­nes der bei­den Schif­fe über­neh­men«, er­klär­te Re­ling un­ver­mit­telt.
    »Nur nicht, Sir«, wehr­te ich ab. »Die bei­den Chef­pi­lo­ten ha­ben sich seit acht Mo­na­ten an die rie­si­gen Ar­ma­tu­r­an­la­gen ge­wöhnt. Lobral hat seit En­de De­zem­ber nur noch die ›1418‹ ge­flo­gen. Er ist gut; aber mei­ne Leu­te sind in ih­rem Be­reich noch bes­ser.«
    »Wie Sie wün­schen. Ich woll­te Ih­nen nur un­ter die Ar­me grei­fen.«
    »Vie­len Dank, aber in die­ser Hin­sicht ist nichts mehr zu än­dern. Por­cu­pa-Schif­fe sind nor­ma­ler­wei­se von we­nigs­tens zwan­zig Per­so­nen ge­flo­gen wor­den. Je­der Raum­er be­sitzt au­ßer­dem noch ei­ne Not­steu­er­an­la­ge, die von ei­nem Mann be­herrscht wer­den kann. Fünf po­sitro­ni­sche Re­chen­ge­hir­ne mit zu­sam­men et­wa acht­tau­send Ne­ben­schalt­sta­tio­nen un­ter­stüt­zen die ma­nu­el­le Ein­mann-Not­len­kung. Wenn et­was ver­sagt, ra­sen wir in die Son­ne oder in den in­ter­stel­la­ren Raum. Die Ein­rich­tun­gen für die über­licht­schnel­len Hy­per­trieb­wer­ke ha­ben wir zehn­fach ver­sie­gelt. Nie­mand darf sie be­rüh­ren.«
    Re­ling klopf­te mir auf die Schul­ter und sag­te ab­len­kend:
    »Wis­sen Sie auch, wor­an ich bei dem Helm­test ge­dacht ha­be? Oli­ver war der Na­me mei­nes Va­ters. Das wei­te Ge­län­de, der kal­te Wind, der Ne­bel und die Säu­le oder Py­ra­mi­de, die Sie ge­se­hen ha­ben wol­len, ist ein Grab­mal auf ei­nem ein­sa­men Fried­hof im Mit­tel­wes­ten. Ich ha­be an die Be­stat­tung mei­nes Va­ters ge­dacht. Es war an dem Ta­ge kalt und neb­lig.«
    Wir ver­lie­ßen die Bild­zen­tra­le und kehr­ten in den Prunk­saal zu­rück. Der zu­stän­di­ge Re­gie-Of­fi­zier ver­zich­te­te auf je­de Dar­bie­tung. Et­wa hun­dert Män­ner und Frau­en wa­ren an­we­send. Es han­del­te sich um die Lei­ter der ver­schie­de­nen Ab­tei­lun­gen und Künstler­grup­pen.
    Die pom­pö­sen Ru­he­la­ger, hy­drau­lisch oder elek­tro­ma­gne­tisch be­weg­bar und mit phan­tas­ti­schen Lu­xus­ein­rich­tun­gen aus­ge­stat­tet, wirk­ten wie Fremd­kör­per zwi­schen den künst­lich her­ge­stell­ten Pel­zen und Pan­zer­häu­ten von Fa­bel­tie­ren. Sie um­rahm­ten das elek­tro­nisch ge­steu­er­te Licht­mus­ter-Spiel des Mo­sa­ik­bo­dens.
    Die ein­zel­nen Em­po­ren, mein von Ge­rä­ten über­la­de­ner Ar­beit­s­tisch aus Ve­nus-Mar­mor, die Säu­len und die Kas­ka­den-Was­ser­spie­le mit ner­ven­be­ru­hi­gen­der Licht­ein­flu­tung – al­les schi­en selt­sam fehl am Plat­ze zu sein.
    Hier woll­te ich die Hyp­nos emp­fan­gen – wenn sie nicht schos­sen!
    Re­ling be­gann auf sei­ne knap­pe Art zu spre­chen.
    »Sie ge­stat­ten, daß ich mich kurz­fas­se. Au­ßer den Hel­men ha­be ich

Weitere Kostenlose Bücher