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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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letz­ter Ein­druck war der ei­ner Ex­plo­si­on, die in mei­nem Ge­hirn nach­zu­hal­ten schi­en.
    Han­ni­bal weck­te mich aus mei­ner Kon­zen­tra­ti­ons­star­re.
    Als sich mein Blick klär­te und die Nor­mal­sin­ne wie­der zu ar­bei­ten be­gan­nen, sah ich über­all in blas­se Ge­sich­ter und auf­ge­ris­se­ne Au­gen, in de­nen sich hier und da un­ver­hüll­tes Ent­set­zen spie­gel­te.
    Wie­der emp­fand ich die Wel­le der Furcht und des in­stink­ti­ven Zu­rück­wei­chens. Für die Nicht-Fach­leu­te war ich ein Un­heim­li­cher.
    Han­ni­bal führ­te mich zu ei­nem Ses­sel. Ich war er­schöpft. Re­ling lag be­wußt­los auf ei­nem Prun­k­la­ger. Dr. Gar­gun­sa, der ehe­ma­li­ge ti­be­ti­sche Mönch, be­müh­te sich um ihn.
    Dr. Besch­ter kam nä­her und setz­te sich auf mei­ne Ses­sel­leh­ne. Schwei­gend blick­te er zu Re­ling hin­über, der all­mäh­lich wie­der zu sich kam.
    »Wis­sen Sie, daß Sie Re­ling fast fünf­zehn Mi­nu­ten lang be­ar­bei­tet ha­ben?« frag­te er.
    Ich schüt­tel­te den Kopf. Bei ei­ner Voll­kon­zen­tra­ti­on ver­lor ich je­des Zeit­ge­fühl.
    »Das dach­te ich mir. So hart ha­be ich Sie noch nie ar­bei­ten se­hen. Das ist jetzt aber un­wich­tig. Ich weiß ge­nau, wor­an der Ge­ne­ral dach­te und was er sich vor­stell­te. Das war ab­ge­spro­chen. Was ha­ben Sie sei­nem Wach­be­wußt­sein ent­neh­men kön­nen? Ih­re Ant­wort ent­schei­det über das Un­ter­neh­men. Bit­te …?«
    Re­ling rich­te­te sich auf. Er sah mich ver­wirrt an, griff sich stöh­nend an den Kopf und ver­lang­te ein Glas Was­ser.
    »Nun?« frag­te er mit schwan­ken­der Stim­me. »Es tut mir leid, daß ich nicht län­ger wi­der­ste­hen konn­te. Was ha­be ich ge­dacht?«
    »Ich weiß es nicht ge­nau, Sir«, ge­stand ich.
    »Nicht ge­nau? Dem­nach ha­ben Sie we­nigs­tens et­was be­merkt! Wenn ja – was war es?«
    »Sie dach­ten an einen Mann na­mens Oli­ver. Das ist al­les, was ich er­fah­ren konn­te. Ih­re Er­in­ne­rungs­bil­der ka­men et­was kla­rer durch. Sie be­fan­den sich in ei­nem fla­chen Ge­län­de. Es war klar. Ro­te Ne­bel stie­gen auf. Ich sah noch ei­ne Säu­le, oder ei­ne Py­ra­mi­de, aber die­ser Ein­druck ist un­ge­wiß!«
    Ich schwieg. Besch­ter at­me­te so laut, daß es mich stör­te. Pro­fes­sor Gar­gun­sa schau­te mich mit ei­nem ei­gen­ar­ti­gen Ge­sichts­aus­druck an.
    »Sie ha­ben uns al­les mit­ge­teilt, was sie ge­hört und ge­se­hen ha­ben? Je­de noch so win­zi­ge Ein­zel­heit?«
    »Ich ha­be nichts ver­ges­sen, Pro­fes­sor. Ge­ne­ral Re­ling be­saß einen äu­ßerst star­ken Ab­wehr­block. Er schirm­te das Wach­be­wußt­sein zwar nicht hun­dert­pro­zen­tig ab, aber die Stö­rung war so in­ten­siv, daß ich zu kei­nem be­frie­di­gen­den Er­geb­nis ge­lan­gen konn­te. Ich neh­me an, Sie ha­ben so­eben den sa­gen­haf­ten An­ti­tron-Helm er­pro­ben las­sen, der die pa­ra­men­ta­le Sug­ge­s­tiv­fä­hig­keit der Hyp­nos ab­sor­bie­ren soll.«
    »Ge­schafft – wir ha­ben es ge­schafft!« flüs­ter­te Re­ling.
    Die Stil­le wur­de plötz­lich von Dis­kus­sio­nen un­ter­bro­chen. Pro­fes­sor Ho­ram schi­en be­son­ders er­regt zu sein. Wahr­schein­lich hat­te er maß­geb­li­chen An­teil an der Ent­wick­lung des Ab­sor­ber­helms.
    Wir war­te­ten, bis sich die Ex­per­ten et­was be­ru­higt hat­ten. An­schlie­ßend wur­den Han­ni­bal und ich noch­mals ein­ge­hend nach un­se­ren Ein­drücken be­fragt. Ich er­fuhr, daß Han­ni­bal schon vor mei­nem Ein­tref­fen ei­nem Test un­ter­zo­gen wor­den war. Ihm war es nicht ge­lun­gen, einen Ein­druck zu ge­win­nen.
    »Las­sen Sie mich zu­sam­men­fas­sen«, for­der­te der Neu­ro­chir­urg. »Un­se­re Pa­ra­wis­sen­schaft­ler wa­ren von An­fang an da­von über­zeugt, einen Er­folg ver­bu­chen zu kön­nen. Sie hiel­ten es für mög­lich, die Ner­ven­lei­ter der vor­de­ren Zen­tral­re­gi­on, al­so die dort ent­sprin­gen­den Neu­ri­ten, blo­ckie­ren zu kön­nen. Es kam dar­auf an, den für sug­ge­s­ti­ve Ein­wir­kun­gen zu­gäng­li­chen Sek­tor zu er­fas­sen.
    Wir blo­ckie­ren nun­mehr mit Hil­fe von vier Elek­tro­den, zwi schen de­nen

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