Gegenschlag Kopernikus
Schlachtschiffe in den Raum vorstoßen und eine Abwehrfront bilden.
Ich versuchte, mir die Größe dieser Schiffe vorzustellen. Die durchmaßen in ihrer Kugelgestalt neunhundert Meter! Die Kashat-Kreuzer hatten dagegen »nur« zweihundertfünfzig Meter Durchmesser. Ihre Triebwerke schienen leistungsfähiger zu sein als die der schweren Einheiten. Wahrscheinlich waren sie nur auf Schnelligkeit ausgelegt. Wir hatten auf die Benutzung verzichtet, nachdem ein Schiff dieses Typs mit der Forschungsbesatzung in den Raum gerast und dort explodiert war.
Ich, der angebliche Eroberer, Terra-Abkömmling und Kolonisten-Nachkomme, hatte die Aufgabe, dem mit größter Wahrscheinlichkeit auftauchenden Gegner klarzumachen, daß der Mars ein fast verlassener Stützpunkt meines Volkes war und ich in unmittelbarer Nähe der noch viel mächtigeren Erde nur deshalb geduldet wurde, weil die dortige Zentralregierung ein Waffenstillstandsabkommen mit mir geschlossen hatte.
Die psychologischen Fakten waren viel einfacher zu lösen als die technischen Aspekte. Im Pläneschmieden war die GWA schon immer unschlagbar gewesen. In dieser Beziehung übertrafen uns auch die »Hypnos« nicht, die ich von meinem letzten Einsatz her in unangenehmer Erinnerung hatte.
Es war mir gelungen, einen Forschungskreuzer der Hypnos zu sprengen. Wir waren der Meinung gewesen, die überraschende Vernichtung hätte den Kommandanten des in unseren Raumsektor vorgestoßenen Schiffes daran gehindert, eine Erfolgsmeldung an seine Heimatwelt zu geben.
Das war ein Irrtum gewesen! Die Hyperfunkstation des Marskreuzers »1418« hatte einwandfrei eine mit höchster Energie abgestrahlte Nachricht aufgefangen.
Das GWA-Supergehirn PLATO behauptete mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit, es hätte sich um die galaktische Positionsangabe des solaren Systems gehandelt und um eine Warnung vor den intelligenten Bewohnern des dritten Planeten – der Erde.
Tausende von Daten, die aus verschiedenen Beobachtungen resultierten, waren mit allen nur denkbaren Varianten ausgewertet worden. Der wichtigste Faktor waren Major MA-23 und ich.
Wir waren die einzigen Männer der Welt, die nach einer äußerst gefährlichen Gehirnoperation dazu prädestiniert waren, eine parapsychische Aufladungsschulung mitzumachen. Hannibal und ich waren zu Telepathen geworden.
Zu uns zählte noch Kiny Edwards, die als Kind strahlungsgeschädigter Eltern im Jahre 1992 auf dem Mond geboren worden war. Kiny war eine natürliche Positivmutantin mit überragenden parapsychischen Fähigkeiten.
Sie sollte als lebender Nachrichtensatellit dienen und den Informationsaustausch zwischen uns und dem irdischen Hauptquartier übernehmen. Sie befand sich zur Zeit an Bord eines Plasmakreuzers, der zwischen Erde und Mars im freien Raum stand. Die Verbindung war schwach; aber ausreichend. Kinys telepathische Sendungen waren wesentlich stärker als meine. Wenn wir sichergehen wollten, mußten Hannibal und ich einen Verstärkerblock bilden und mit vereinten Kräften das junge Mädchen anrufen.
Von dem Relaiskreuzer aus wurden die an Kiny übermittelten Informationen durch Laser-Richtstrahlfunk an die Radiosatelliten weitergegeben. Das war die »überlichtschnelle Hyperfunkverbindung« zu allen Planeten der Galaxis!
Das Wissen um die technische Unzulänglichkeit der Menschen zermürbte uns. Nur wenige Jahre zuvor hatten wir noch angenommen, die einzig hochstehenden Lebewesen des Universums zu sein. Diese Meinung war schwer
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