Gegenwind
Flitzer, doch obwohl die Maschine zu röhren begann und Funken unter der Verschalung hervorstoben, hielt der Cereaner ungebremst auf sie zu.
Einen Herzschlag lang starrte Relin das heranrasende Gefährt überrascht an, dann sprang er hinter seiner Deckung hervor. Nun, da der Großteil des Laserfeuers nicht mehr ihm galt, konnte er geduckt durch den Korridor hasten. Die beiden Massassi, die sich an der Einbuchtung vor ihm verschanzt hatten, bemerkten ihn erst gar nicht. Das Lichtschwert sauste in einer geschwungenen Bewegung nach oben, schnitt durch Fleisch und Knochen, und als der Jedi die Klinge wieder zurückzog, war kein Leben mehr in den massigen, roten Leibern.
Im nächsten Moment sauste auch schon Marr an ihm vorbei. Marr hielt noch einen Augenblick länger aus, dann ließ er sich von der Maschine fallen und landete mit einem dumpfen Knall und einem lauten Stöhnen auf dem Boden. Die Massassi versuchten nicht zu fliehen, dazu waren sie nicht erzogen worden. Sie feuerten weiter auf das Swoop, versuchten, es zur Explosion zu bringen, ehe es sie erreichte. Flammen schlugen aus dem Heck, und die Maschine begann, sich um ihre Längsachse zu drehen, aber sie raste immer noch auf ihr Ziel zu. Erst im letzten Moment stoben die Massassi auseinander. Die Searing bohrte sich in einen Verladedroiden und verging in einem gewaltigen Feuerball. Brennende Trümmer und Funken prasselten auf den Boden herab. Eine Druckwelle blies durch den Korridor, und auch Relin wurde gegen die Wand geschleudert.
Einen Augenblick lang brach das Sperrfeuer der Massassi ab. Einer von ihnen rollte sich auf dem Boden – ein glühendes Stück Metall ragte aus seiner Seite –, ein anderer versuchte, die Flammen auszuklopfen, die von seiner Kleidung leckten, und die anderen schirmten ihre Augen gegen die Flammen und die Hitze ab.
Dieser Augenblick war alles, was Relin brauchte. Er rannte los. Als seine von der Macht beschleunigten Schritte ihn an Marr vorbeitrugen, blickte er kurz zu ihm hinab. Der Cereaner lag auf dem Rücken, einen benommenen Ausdruck im Gesicht, aber scheinbar unverletzt. Gut.
Er hastete weiter, und als dieser Augenblick der Verwirrung schließlich vorüber war, hatte er die Massassi erreicht. Die Energie des Lignans verlieh ihm Kraft, verlieh ihm Schnelligkeit, verlieh ihm Macht. Er sah die Welt durch einen roten Schleier, und die Aussicht auf Tod und spritzendes Blut erfüllte ihn mit unheimlicher, grimmiger Freude.
Mit einem Machtschub schleuderte er die Leiche von sich. Sie prallte gegen zwei der Sicherheitskräfte, riss sie zu Boden, während der Jedi um die eigene Achse wirbelte, auf den Massassi mit dem brennenden Gewand zu. Die Flammen, die aus dem schwarzen Stoff schlugen, loderten hell auf, als ein Windstoß und eine grün glühende Klinge über ihnen hinwegsausten. Der Kopf des Kriegers klappte nach hinten, hing auf seinen Rücken hinab wie der Helm von Relins Raumanzug.
Im Schein des brennenden Wracks wandte der Jedi sich dem nächsten Gegner zu, versetzte ihm einen konzentrierten Machtstoß gegen den Hals. Der Kehlkopf des Massassi wurde deutlich sichtbar zerdrückt, und ein letztes Röcheln wand sich aus der Kehle des Kriegers, ehe er Blut spuckte und vornüber kippte. Sein Blaster klapperte auf den Boden, und der Finger um den Abzug spannte sich noch einmal reflexartig. Ein Schuss löste sich und brannte sich dicht neben Marr in die Wand.
»Geh in Deckung!«, rief Relin dem Cereaner zu, mit einer scharfen, schneidenden Stimme, die gar nicht nach ihm klang.
Erst da fiel ihm auf, dass er lächelte.
Marr kämpfte sich auf alle viere hoch und kroch auf eine der Einbuchtungen in der Wand zu. Seine Haut war an mehreren Stellen verbrannt, und Blut sickerte aus seiner Nase, aber das waren auch schon die schwersten Verletzungen, die er sich zugezogen hatte. Relin stellte sich vor den Cereaner, wehrte die Blasterstrahlen ab, die auf ihn gerichtet waren, und ging erst dann wieder in die Offensive, als Marr in Deckung war.
Seine Augen glühten in einem alles versengenden Feuer, als er auf die beiden Massassi zuschnellte, die sich gerade erst unter der Leiche ihres Kameraden hervorgekämpft hatten. Die Trümmer des zerstörten Swoops bebten und zitterten, als er über sie hinwegeilte. Die Energie des Lignans quoll ihm aus allen Poren, hüllte ihn in einen schwarzen Umhang aus Hass und Blutdurst. Er fühlte sich stärker als je zuvor, und es kümmerte ihn nicht, dass seine Verbindung zur Macht sich eintrübte, dass
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