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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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aus dem klaren Strom ein Fluss schwarzer Schlacke wurde. Ein raubtierhaftes Lachen drang aus seiner Kehle, als die zwei Krieger ihre Blaster auf ihn richteten. Eine Bewegung seines Armstumpfes ließ die Waffen in ihren Händen zerbersten. Ein Hieb des Lichtschwerts trennte ihre Hände ab, und ein zweiter ihre Köpfe.
    Er spürte eine Bewegung hinter sich, wirbelte herum und sah einen Massassi mit erhobenem Lanvarok auf ihn zustürmen. Sein Lichtschwert zuckte hoch, um die Schlagwaffe abzuwehren, aber da zuckte plötzlich ein Laserstrahl an ihm vorbei in die Brust des Angreifers und schleuderte ihn nach hinten gegen die Wand. Relin sprang in eine Einbuchtung und blickte überrascht zu Marr zurück. Der Cereaner kauerte an der Wand, in der Hand einen Blaster. Er nickte Relin zu, und einen kurzen Augenblick verrauchte der Zorn des Jedi, und er erwiderte die Geste. Eine Sekunde später deckten die zwei übrigen Massassi ihn aber schon wieder mit Blasterfeuer ein, und das Lignan übernahm erneut die Kontrolle über ihn.
    Mit gefletschten Zähnen sprang er aus seiner Deckung, überschlug sich in der Luft und landete zwischen den beiden Schützen. Einen schleuderte er mit der Macht zu Boden, dem anderen zerschmetterte er mit einem schnellen Hieb die Waffe. Der Massassi knurrte, und Angst spiegelte sich in seinen gelben Augen, aber er wich nicht zurück. Die Knochen und Metallstifte, die er durch Nase, Ohren und Lippen getrieben hatte, zuckten. Die Adern an seinen muskelschweren Armen traten hervor wie Drahtseile – dann sprang er den Jedi mit einem wilden Kriegsschrei auf den Lippen an. Relins Klinge spaltete ihn der Länge nach.
    Der letzte Massassi versuchte, sich zu erheben, doch der Jedi drückte ihm mit der Macht die Kehle zu, fester und immer fester, und mit grimmiger Genugtuung, bis die würgenden Laute der Kreatur verstummten und ihre Glieder erschlafften.
    Relin stand zwischen den Leichen und atmete gepresst aus. Um ihn herum heulten die Sirenen der Herold , doch in seinem Kopf hörte er nur Drevs Lachen. Die Flammen des Hasses kühlten sich ab, und ihm wurde bewusst, was er getan hatte, und wie er es getan hatte. Das Bewusstsein, dass er nicht länger ein Jedi war, legte sich auf ihn wie ein enormes Gewicht. Doch seine Schultern beugten sich nicht unter diesem Wissen, im Gegenteil: Er richtete sich auf, ignorierte die Schmerzen in seiner Seite und blickte gleichmütig dem schwarzen Abgrund entgegen, in den er tiefer und tiefer hineinstürzte.
    Humpelnd kam Marr zu ihm hinüber. »Das war ganz schön knapp.«
    Relin deaktivierte sein Lichtschwert, blickte den Cereaner stumm an.
    »Wir sollten gehen«, meinte Marr und legte Relin die Hand auf die Schulter, »es werden bestimmt noch mehr kommen.«
    Die Berührung erschütterte den Jedi. Das Lignan schien vor der reinen, unverderbten Seele des Cereaners zurückzuweichen, und Relins Körper füllte sich mit Qualen, Scham und Erschöpfung. Seine Beine drohten einzuknicken, aber der Gedanke an Drev hielt ihn aufrecht. Langsam drehte er sich um und sah Marr ins Gesicht. Blut rann immer noch aus seiner Nase, aber der Cereaner schien es überhaupt nicht zu bemerken. Eine Schwellung zeichnete sich auf der hohen Stirn ab.
    Relin wollte etwas erwidern, etwas Bedeutungsvolles, das über ein schlichtes »Danke« hinausging, aber sein Geist war leer, und so klappte er den Mund zu, ohne ein einziges Wort gesagt zu haben.
    Marr deutete mit dem Blaster auf eine der Leichen. »Was sind das für Kreaturen?«
    »Massassi«, erklärte Relin. »Krieger, die mithilfe von Sith-Alchemie aus den ursprünglichen Sith herangezüchtet wurden.«
    Der Cereaner nickte. »Vor ein paar Jahrzehnten versuchten die Sith noch einmal, sich eine Armee zu erschaffen, aber da griffen sie auf Klone zurück.« Er beugte sich über einen der Toten und zog den kleinen Handblaster aus seinem Gürtel. Nachdem er das Energiemagazin überprüft und versuchsweise auf eine Stelle an der Wand gezielt hatte, um sich an das Gewicht der Waffe zu gewöhnen, steckte er ihn in das Halfter an seiner Hüfte und ließ seinen eigenen Blaster fallen.
    »Das Magazin ist leer«, sagte er, als er Relins fragenden Blick auffing. Einen Moment später erkannte er dann, dass dieser Blick nicht seinem Blaster galt.
    »Wir sollten jetzt von hier verschwinden«, drängte er über das Heulen der Sirenen hinweg. »Es kann nicht mehr lange dauern, bis Verstärkung hier ist. Du gehst voran.«
    Relin blickte ihn weiter schweigend an.
    »Na

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