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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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lang war er wirklich in Versuchung geraten, doch mit diesen Worten hatte Saes es eindeutig zu weit getrieben. Wut ließ das Blut des Jedi kochen. Er hob den Armstumpf, deutete in die Richtung, aus der die Stimme des Sith erklungen war, und zwei der Lignan-Behälter neben ihm sausten auf diese Stelle hinab. Metall kreischte und zerbarst, dann war das Geräusch der Erzblöcke zu hören, die über das Deck schlitterten. Noch einen Container schleuderte Relin in die Dunkelheit unter sich, dann noch einen. Erst im Nachhinein wurde ihm bewusst, dass er brüllte – ein Schrei, in dem sich seine unbändige Wut über zwei vergeudete Leben entlud: Drevs und seines. Schaum stand ihm vor dem Mund, und sein ganzer Körper zitterte, als würde er jeden Augenblick auseinanderbersten.
    »Komm aus deinem Versteck!«
    Ein Summen ertönte. Auf der anderen Seite des Quadrats, das die Lignan-Behälter bildeten, leuchtete eine rote Klinge auf. Ihr Schein erhellte die Jagdmaske und die Kieferhörner des Kaleesh und tauchte die dunklen Löcher der Augenhöhlen in einen blutigen Schein. Der leere Raum zwischen ihnen war nun mit dem verschütteten Lignan übersät, und das Metall schimmerte, als die beiden von seiner Energie zehrten.
    »Ihr könnt Euch vor Hass kaum noch beherrschen«, sagte Saes mit ruhiger Stimme. »Wo ist sie hin, die Gelassenheit der Macht, von der Ihr so oft spracht? Was ist mit dem emotionalen Gleichgewicht während des Kampfes? Oder war das vielleicht nur eine Lüge – wie so vieles andere auch, das Ihr gelehrt und an das Ihr geglaubt habt?«
    Relins Seele wurde vom Feuer des Zorns verschlungen, und der schwarze Qualm des Hasses stieg in seinen Kopf. Er saugte die Energie des Lignans auf wie ein Schwamm, und die Dunkle Seite machte ihn stärker, schneller und agiler als die Helle Seite es je vermocht hätte.
    »Es ist wie eine Droge, nicht wahr?«, sagte Saes. »Das Lignan, meine ich.«
    Neben der rot glühenden Klinge des Lichtschwertes formten sich blaue Machtblitze, dann riss der Sith seinen Arm hoch und entließ einen wahren Sturm an zuckender Energie. Wie eine Hand, die sich immer weiter ausstreckte, raste dieses Gewitter finsterer Macht auf Relin zu, doch der Jedi versuchte gar nicht erst auszuweichen. Stattdessen hob er sein Lichtschwert. Die Klinge zog die Blitze an wie ein Magnet und absorbierte ihre Energie mit einem lauten Zischen. Der Jedi sammelte seine Kräfte, und einige der Lignan-Blöcke, die unter ihm auf dem Boden lagen, leuchteten auf und verglühten. Er genoss das Gefühl der Macht, die unglaubliche Energie, die ihn durchströmte, während er seinen Armstumpf hob. Die Container links und rechts neben ihm erhoben sich in die Luft und schossen auf Saes zu. Der Sith fing die Behälter ab und riss sie mitten in der Luft auseinander. Metall kreischte, und zwei Tonnen des grauen Erzes regneten auf den Boden herab.
    Relin knurrte. Machtblitze zuckten über seinen Armstumpf. Auf der anderen Seite des freien Platzes leckten ähnliche Energiezungen über Saes’ Finger.
    »Wie wollen wir es zu Ende bringen?«, fragte der Sith.
    Relins Antwort bestand darin, dass er sein Lichtschwert deaktivierte.
    Er war kein Jedi – zumindest nicht mehr. Also würde er nicht mit der Waffe eines Jedi kämpfen. Ganz abgesehen davon konnte nur eine Art des Kampfes seinen Durst nach Rache stillen. Er warf das Lichtschwert hinab in das Gewirr von Lignan-Blöcken.
    Saes zögerte einen Augenblick, dann machte er eine Handbewegung, und die Beleuchtung sprang wieder an. Allerdings nahm er die Augen keine Sekunde von seinem Gegner, ebenso wenig wie Relin. Der Kaleesh deaktivierte nun auch sein Schwert und hängte es an den Gürtel, dann spreizte er die klauengleichen Finger und atmete tief ein.
    »Seid Ihr bereit?«
    Anstelle einer Antwort stieß Relin einen wilden Schrei aus und sprang nach vorne. Die Macht trug ihn durch die Luft auf seinen verhassten Gegner zu, befreite ihn von den Fesseln der Schwerkraft. Saes schnellte ebenfalls nach vorne. Von unsichtbaren Schwingen getragen, rasten sie hoch über dem See aus Lignan aufeinander zu. Gehüllt in ein Gewitter unkontrolliert zuckender Energieblitze stießen sie zusammen. Beide von ihnen waren von der Dunklen Seite erfüllt, beide zehrten sie von dem Erz, das unter ihnen glühte und zu Asche wurde, beide waren sie schneller, stärker und brutaler als je zuvor.
    Relin schlang seinen Arm um Saes’ Schulter und rammte seine Stirn in das Gesicht des Sith. Der untere Teil der

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