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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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der Macht, das schwarze Loch, an das er so viel Zeit, Mühe und Gedanken verschwendet hatte. Die Frachtkisten versperrten seinen Blick, aber vor seinem geistigen Auge konnte er den Sith deutlich sehen.
    »Ich freue mich, dass Ihr endlich die Wut für Euch entdeckt habt«, sagte die Stimme des Kaleesh aus dem Nichts. »Das Blutbad, das Ihr im Aufzug angerichtet habt, würde selbst meinen blutrünstigsten Massassi Respekt abverlangen. Gut gemacht, Meister.«
    Das letzte Wort traf Relin wie eine Schock-Peitsche, und er wusste, dass Saes genau diese Wirkung beabsichtigt hatte. »Ich bin nicht dein Meister.«
    »Nein, aber Ihr habt mich alles gelehrt, was ich weiß. Vielleicht nicht wissentlich oder mit einem anderen Hintergedanken – aber was letzten Endes zählt ist doch nur, dass Ihr mich von den Fesseln der Hellen Seite befreit habt.«
    Die Stimme des Sith schien aus mehreren Richtungen gleichzeitig zu ertönen. Relin konzentrierte sich, streckte seine Sinne aus, um die Position seines ehemaligen Schülers zu ermitteln. Doch Saes verstand es, seine Aura zu verwischen. Mit einem wütenden Brummen sprang Relin in die Höhe. Die Macht trug ihn auf einen der Containerstapel hinauf. Dort, dicht unter der Decke, blickte er sich um. Er konnte den Aufzug sehen, doch von Saes selbst fehlte jede Spur.
    »Zeige dich!«, forderte er. »Lass uns diese Angelegenheit endlich zu Ende bringen!«
    Die Beleuchtung flackerte und erlosch. Tiefe Schatten legten sich über den Frachtraum. Nur vereinzelte Kontrollpulte und das Lichtschwert in Relins Händen sorgten noch für Helligkeit.
    »Wisst Ihr überhaupt, was geschehen ist?«, fragte Saes hinter ihm. »Wisst Ihr, wo wir sind, Relin? In welcher Zeit wir uns aufhalten?«
    Der Jedi wirbelte herum, das Schwert erhoben, den Körper gespannt. Sämtliche Schmerzen waren vergessen im Angesicht der Rache. »Ich weiß, dass wir uns fünftausend Jahre in der Zukunft befinden. Aber das ist egal. Das ist alles egal. Nichts hat noch Bedeutung.«
    »Weil Euer Padawan tot ist?«
    Relin biss die Zähne so fest zusammen, dass es wehtat.
    Saes lachte in der Düsternis. »Der Stachel der Wut sitzt tief in Eurem Fleisch. Aber es ist nicht nur wegen Eures Schülers. Es ist auch wegen … mir.«
    Relin schluckte den hasserfüllten Schrei hinunter, der ihm die Kehle zu zerreißen drohte. Worte stiegen in ihm hoch, drückten Gedanken und Gefühle aus, die er nicht einmal sich selbst eingestanden hatte – Dein Verrat hat mir das Herz gebrochen –, doch auch sie hielt er hinter seinen zusammengepressten Zähnen zurück. Ihm wurde nun klar, dass der Same des Hasses schon lange vor Drevs Tod in sein Bewusstsein gepflanzt worden war. Als Saes zu den Sith überlief, hatte er damit nicht nur sein Schicksal besiegelt. Er hatte Zweifel in Relin geweckt – Zweifel waren ein perfekter Nährboden für die Dunkle Seite. Lange hatte er sich gegen diese Wahrheit verwehrt, sie ignoriert, sie niedergekämpft. Doch letztendlich musste er sich ihr stellen.
    »Zeige dich!«, sagte er noch einmal. »Wir haben diesen Tag lange genug hinausgezögert.«
    Saes’ Antwort erklang links von ihm. »Es ist noch nicht zu spät. Ihr könntet Euch mir immer noch anschließen. Dies ist eine neue Zeit, ein neuer Ort. Die perfekte Gelegenheit für einen Neuanfang. Wir könnten die Vergangenheit hinter uns lassen und wieder nach vorne blicken.«
    Relin begann, den Kopf zu schütteln, kaum, dass der Sith den ersten Satz ausgesprochen hatte. Doch entweder sah sein ehemaliger Schüler das nicht – was Relin bezweifelte –, oder es kümmerte ihn einfach nur nicht. Jedenfalls fuhr Saes ungerührt fort.
    »Habt Ihr jemals über die Möglichkeit nachgedacht, dass es vielleicht nie der Wille der Macht war, dass Ihr mich rettet? Was, wenn in Wirklichkeit ich Euch retten soll? Schließt Euch mir an, Relin!«
    Obwohl der Jedi weiter den Kopf schüttelte, fraß sich dieser Gedanke in seinem Bewusstsein fest. Er war völlig orientierungslos. Von dem Leben, das er zurückgelassen hatte, trennten ihn mehr als fünftausend Jahre. Seine Handlungen während der letzten Stunden hatten eine Rückkehr zu den Idealen des Jedi-Ordens unmöglich gemacht. Er war jetzt mehr Sith, als er auch nur ahnte. Warum sich also nicht mit Saes zusammentun? Warum nicht akzeptieren, was aus ihm geworden war?
    »Was würde Euch Eure Rache noch bringen, Relin? Euer Padawan ist tot, und er ist umsonst gestorben, ganz gleich, was Ihr tut.«
    Relin versteifte sich. Einen Augenblick

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