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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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Jagdmaske zerbarst, und ein Hagel weißer Knochensplitter prasselte auf das Lignan hinab. Saes warf seinen Kopf nach oben, schlitzte dem Jedi mit seinem Kieferhorn die Wange auf, doch Relin bekam das Horn zu fassen und riss es aus dem Gesicht des Kaleesh. Blut sprudelte aus der Wunde und ein Schrei aus der Kehle des Sith, in dem aber kein Schmerz, sondern nur Hass mitschwang.
    Sie hingen hoch über dem Boden des Frachtraums in der Luft, überschlugen sich, hieben, traten und stießen aufeinander ein, so schnell, dass ihre Bewegungen zu einem verschwommenen Wirbel wurden. Keiner von ihnen versuchte, die Schläge des anderen abzuwehren, stattdessen konzentrierten sie sich voll und ganz darauf, dem verhassten Gegner Wunden und Qualen zuzufügen. Energieblitze hüllten sie in eine Kugel aus blauem Feuer, und fünfzehn Meter unter ihnen glühte das Lignan.
    Saes rammte seine Klauen in Relins Brust, zerfetzte den Raumanzug und zog tiefe, blutende Furchen über die Haut des Jedi. Dieser hielt immer noch das Kieferhorn des Kaleesh in der Hand und benutzte es wie ein Messer, um immer wieder auf Oberkörper und Gesicht seines Feindes einzustechen. Da wirbelte der Sith ihn plötzlich herum, sodass Relin unter ihm in der Luft hing, und versetzte ihm einen heftigen Machtstoß. Relin klammerte sich an Saes fest, riss ihn mit sich in die Tiefe. Während sie zwischen den Wänden aus Frachtcontainern in die Tiefe rasten, starrten sie einander voll Hass an – dann prallten sie auf und sprengten einen tiefen Krater in die Decke aus LignanBlöcken. Trümmer des Erzes flogen in alle Richtungen davon, und einige von ihnen verglühten, noch ehe sie wieder auf dem Boden aufprallten.
    Saes riss sich los und sprang zurück, und Relin rollte sich ebenfalls wieder auf die Beine, obwohl der Aufprall mindestens ein Dutzend Knochen in seinem Körper gebrochen hatte. Doch er brauchte keine Knochen mehr, keine Muskeln, keine Sehnen – die Macht der Dunklen Seite, die dem Erz rings um ihn entströmte, hielt ihn aufrecht, gab ihm Kraft, gab ihm Hass.
    Er sprang in die Höhe, aus dem Krater hinaus und landete nach einem Überschlag vor seinem ehemaligen Schüler. Saes empfing ihn mit blutrünstigem Gebrüll und einer Kanonade heftiger Schläge. Sie wüteten zwischen den hoch aufragenden Containerwänden hin und her, als wären sie Gladiatoren in einer Arena, und das glühende Lignan zu ihren Füßen applaudierte ihrer Mordlust mit lautem Zischen. Blut floss und Knochen barsten, doch anstatt schwächer zu werden, machte das Erz sie mit jedem Schlag noch stärker, verwandelte sie noch mehr in wilde Tiere.
    Schließlich rammte Relin seinen Armstumpf gegen Saes’ Brust und schleuderte ihn mit einem gewaltigen Machtstoß von sich. Der Sith sauste in einem hohen Bogen durch die Luft und prallte mit solcher Wucht gegen einen Container, dass die Türen aus den Angeln gerissen wurden und er in sein Inneres stürzte. Kurz legte sich Ruhe über den Frachtraum, dann quoll ein grelles, orangefarbenes Leuchten aus dem Lignan-Behälter, und Saes tauchte wieder zwischen den verbogenen Türen auf. Blitze zuckten aus seinen Augen.
    »Ich hasse Euch für das, was Ihr getan habt«, zischte er und ballte die Fäuste.
    »Ich hasse mich für das, was ich bin«, erwiderte Relin. Er sammelte die Macht in seiner Handfläche. »Aber dich hasse ich noch mehr!«
    Er riss die Arme hoch und brüllte. Die Reihe der Behälter unterhalb von Saes rutschte mit schrillem Quietschen nach hinten, und die unzähligen Container, die darauf aufgestapelt waren, stürzten in sich zusammen. Die gesamte Containerwand kollabierte. Es sah aus, als würde eine Steilklippe zusammenbrechen. Eine Lawine aus tonnenschweren Metallquadern begrub Saes unter sich, und ein ohrenbetäubendes Donnern hallte durch den Frachtraum, als die Behälter auf den Boden prallten. Einige von ihnen platzten auf wie überreifes Obst und verteilten noch mehr Lignan über den Boden.
    Doch ehe der Lärm verhallt war, explodierte ein Teil des Trümmerfeldes. Ganze Container und zerfetzte Teile davon wurden in die Luft geschleudert, umgeben von einem Schweif verglühenden Lignans, und Saes stürmte aus dem Durcheinander hervor. Bei jedem Schritt leuchtete das Lignan unter seinen Stiefeln grell auf, nur um sich anschließend in Asche zu verwandeln. Der Sith riss mit hassverzerrtem Gesicht die Hände nach oben, und Relin konnte gerade noch zur Seite springen, ehe zwei Container aus der Wand hinter ihm glitten und sich an der

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