Gegenwind
gegenüberliegende. All das nahm der Jedi mit einem kurzen Blick in sich auf. Als er sicher sein konnte, dass hier keine Gefahr drohte, wandte er sich wieder dem Schott zu und presste sein Ohr gegen das kühle Metall.
Zunächst hörte er überhaupt nichts, dann ertönte die Stimme eines Massassi – es klang, als würde er direkt vor der Tür stehen. Eine zweite Stimme antwortete, auch sie erschreckend nahe, auch sie angespannt und gedämpft. Relin hielt den Atem an und hob das Lichtschwert – als sich plötzlich Drev über Funk meldete.
»Die Shuttles kehren alle in die Hangars zurück, Meister. Die Kreuzer bereiten sich auf den Abflug vor.«
Im Hintergrund war Laserfeuer zu hören, aber im Moment machte Relin sich größere Sorgen um die Massassi auf der anderen Seite der Tür. Ihr Flüstern war verstummt – hatten sie Drevs Kom-Nachricht gehört? Ein Mensch hätte das leise Summen, das von dem Empfänger im Ohr des Jedi ausging, nicht einmal dann vernommen, wenn er direkt daneben gestanden hätte. Aber Massassi waren keine Menschen …
Relin kauerte hinter der Tür, den Finger auf dem Aktivierungsknopf seines Lichtschwertes. Während er mit angehaltenem Atem wartete, zog er Ruhe und Entschlossenheit aus der Macht.
Die Sekunden vergingen.
Doch nichts geschah – bis Drevs Stimme ein weiteres Mal durch die Stille des Konferenzraumes schnitt: »Sie bereiten sich auf den Sprung in den Hyperraum vor.«
Der Jedi wagte nicht zu antworten, aber er warf einen kurzen Blick zu dem großen Panoramafenster hinüber. Die Sterne jenseits des Transparistahls bewegten sich, und Phaegon III wanderte langsam durch die Schwärze nach links.
Relin schürzte die Lippen. Er musste so schnell wie möglich zur Hyperantriebskammer.
Drev war anderer Meinung. »Ihr müsst das Schiff verlassen, Meister.«
Die Zeit des Versteckens war vorbei.
»Noch haben wir Zeit«, sagte Relin laut, dann aktivierte er sein Lichtschwert und den Türöffner. Das Schott glitt in die Wand zurück und gab den Blick frei auf – die breite Brust eines Massassi und die blitzende Klinge eines Lanvarok. Die Nieten, die unter der Haut der muskelbepackten Oberarme eingesetzt waren, erinnerten den Jedi an Tumore.
»Hier!«, konnte die Wache noch brüllen, dann bohrte sich ihr auch schon die Klinge des Lichtschwerts in den Unterleib. Der Hüne stöhnte, ließ seinen Lanvarok fallen – und streckte die klauengleichen Hände nach Relin aus, um dem Jedi mit in den Tod zu reißen.
Aber der Mensch sprang behände zur Seite, zog dabei mit seinem Schwert eine glühende Naht über den Oberkörper des Massassi. Anschließend trat er an der Leiche vorbei in den Korridor.
Ein schneller Blick zeigte ihm zwei Wachen, die bereits einige Meter weitergegangen, dann aber auf den Ruf ihres Kameraden hin herumgewirbelt waren und den Jedi nun überrascht anstarrten. Allerdings verwandelte sich der Ausdruck auf ihren Gesichtern schnell in Entsetzen, als Relin eine der Granaten aus der Tasche zog und sie in ihre Richtung schleuderte. Dann sprang der Jedi zurück in den Konferenzraum und presste sich neben der Tür an die Wand.
Eine Sekunde später rollte eine orangerote Feuerwalze durch den Korridor wie ein brüllender Drache. Da die Leiche den Durchgang blockierte und das Schott sich nicht schließen konnte, fegte versengende Hitze über Relins Gesicht, und die Druckwelle traf ihn wie eine Ohrfeige. Einen Moment später quoll bereits zischender Feuerschaum aus den Wänden und erstickte die Flammen.
In der Ferne erklangen aufgeregte Stimmen und hastende Schritte. Das gesamte Sicherheitspersonal der Herold war auf dem Weg hierher – und Saes vermutlich auch. Höchste Zeit zu verschwinden.
Relin zog seinen Blaster und kehrte in den Korridor zurück. Der weiße Schaum auf dem Boden bot einen krassen Gegensatz zu den rußgeschwärzten Wänden, und der Jedi musste aufpassen, um nicht auszurutschen, als er an den Leichen der Massassi vorbei in Richtung Hyperantriebskammer weiterrannte.
Doch kaum, dass er ein paar Schritte gemacht hatte, sprang plötzlich eine weitere Wache aus einer Türöffnung und feuerte auf ihn. Relin wehrte die Schüsse mit dem Lichtschwert ab, riss dann seinen eigenen Blaster hervor und legte auf den Massassi an. Mit einem rauchenden Loch in der Kleidung ging er zu Boden – aber er war nicht allein gewesen. Ein zweiter Krieger kam nun in Sicht. Er schwang seinen Lanvarok, und drei messerscharfe Metallscheiben lösten sich von der Spitze. Sie schnitten
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