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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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betraf. Er war kein Meister, sondern ein Schüler. Ein Padawan.
    Was bedeutete … dass er nicht allein war.
    Noch während Saes’ Geist auf dem Sternenjäger ruhte, änderten die Klingen ihre Strategie. Sie schwärmten aus, versuchten, den Infiltrator in die Zange zu nehmen – eine Klaue aus dunklem Metall und tödlichen Laserkanonen, die sich langsam um den Flüchtenden schloss.
    »Sie haben ihn, Sir«, erklärte der Kommunikationsoffizier, der den Hauptschirm bediente.
    Aber da drehte der Jedi-Jäger scharf nach links ab. Energiestrahlen zuckten von seinem Bug, dann verging eine der Sith-Klingen in einem Feuerball. Der Infiltrator raste durch die Trümmerwolke hindurch, heraus aus der tödlichen Falle. Dabei drehte er sich wie wild, um den Beschuss der anderen Schiffe zu entgehen.
    Gemurmel ertönte auf der Brücke. Saes knirschte mit den Zähnen. Die Sache gefiel ihm nicht. Aus alter Gewohnheit tippte er mit der Fingerspitze gegen sein linkes Kieferhorn.
    »Noch einen Scan des Systems durchführen!«, hörte er Dor befehlen. »Er kann nicht alleine sein. Irgendwo müssen sich noch weitere Schiffe verstecken.«
    »Jawohl, Colonel.«
    Jenseits der Sichtfenster schlossen die Klingen einmal mehr zu dem Jedi-Infiltrator auf. Einmal mehr teilten sie sich auf, und einmal mehr gelang es dem feindlichen Schiff, sich ihrem Beschuss zu entziehen – diesmal, indem er abrupt abbremste und dann in die andere Richtung davonflog. Dabei flammten seine Laserkanonen kurz auf. Eine weitere Klinge explodierte.
    Dor hatte sich indes dem Waffenoffizier zugewandt, einem Menschen mit grauen Strähnen in den Haaren und Besorgnis in den Augen. »Könnt ihr ihn denn nicht erfassen?«
    Ein betretenes Kopfschütteln. »Nein, Colonel. Das Schiff ist mit einem Radarstörgerät ausgestattet. Wir könnten ihn zwar erledigen, wenn wir einen großflächigen Feuerteppich legen – aber zuvor müssten wir erst einmal die Jäger zurückbeordern.«
    Saes brummte. Das könnten sie natürlich tun – aber wenn sie das Feuer der Kreuzer auf den Sternenjäger konzentrierten, wären die Shuttles schutzlos. Er kannte die Jedi – ihre Tricks, ihre Täuschungen –, und er hatte nicht vor, in ihre Falle zu tappen. Es war schon schlimm genug, dass er einen der Transporter durch diesen Unfall im Hangar verloren hatte.
    Langsam drehte er sich zum Waffenoffizier herum. »Die Geschütze bleiben auf die Shuttles gerichtet!«, ordnete er an. »Den Transportkorridor mit einem Vorhang aus Laserfeuer abschirmen! Ich möchte kein Risiko eingehen. Die Klingen sollen sich um den Jedi-Jäger kümmern.«
    Der Offizier nickte. »Jawohl, Sir.«
    Nun glitt Saes’ Blick zu Dor. »Wir beenden die Operation. Befehlt sämtlichen Shuttles, unverzüglich zur Herold und zur Omen zurückzukehren!«
    »Jawohl, Captain«, entgegnete der Colonel, dann beugte er sich über das Kom und leitete die Order weiter.
    »Geschütze sind feuerbereit, Sir«, meldete der Waffenoffizier.
    »Worauf warten wir dann noch? Feuer!«
    Die Laserkanonen der Herold spien einen Ring aus purer Energie, der sich schützend um den Strom von Transportfähren legte. Immer mehr der kleinen, grauen Schiffe tauchten aus der rauchgeschwärzten Atmosphäre des Mondes auf.
    »Sobald alle Shuttles an Bord sind, sämtliche Klingen zurückrufen!« Saes’ Blick war auf die Sichtfenster gerichtet, seine Worte an Dor. »Dann pusten wir ihn aus dem All.«
    »Wie bitte?«, rief der Colonel aus. Lautstärke und Tonfall ließen einige der anderen Besatzungsmitglieder den Kopf drehen. Einen Moment schien es, als würde er den Befehl des Captains infrage stellen. Doch als Saes sich ebenfalls zu ihm umwandte, stellte er fest, dass sein Erster Offizier mit gefurchter Stirn einer Meldung aus dem Kom-Empfänger lauschte. Was immer man ihm auch mitteilte, es ließ seine Haut in noch tieferem Rot erstrahlen. »Das Sicherheitspersonal in allen Bereichen des Schiffs verdoppeln! Suchteams zusammenstellen und sämtliche Decks durchkämmen! Verstanden? Gut, Ende.«
    »Was ist passiert?«, fragte Saes. Seine Mundwinkel zuckten.
    Anstatt sofort zu antworten, trat Dor an seine Seite. Dann murmelte er, so leise, dass die anderen es nicht hören konnten: »In einem Korridor in der Nähe des Haupthangars wurde die Leiche einer Wache gefunden, Sir. Hand und Kopf waren abgetrennt – so wie es aussieht, wurden ihm diese Verletzungen mit einem Lichtschwert zugefügt.«
    Adrenalin schoss durch Saes’ Adern. Die vage Befürchtung wurde plötzlich

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