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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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der Macht verbergen konnte. Die Tentakel, die wie ein Bart von seinem Kinn herabhingen, zuckten, und eine vorstehende Ader auf seiner Stirn pulsierte.
    »Wir brauchen Hilfe im Hangar«, sagte Relin gedankenschnell. »Es gab einen schrecklichen Unfall und …«
    Das Knurren des Massassi ließ ihn verstummen. Die Kreatur sah, dass er keine Uniform trug, und das reichte, um ihren Argwohn zu erwecken. Eine Pranke griff nach dem Lanvarok. Die Waffe war primitiv, aber doppelt tödlich. An einem Ende des langen Griffs befanden sich scharfe Metallscheiben, die der Träger auf weiter entfernte Gegner schleudern konnte, am anderen Ende befand sich eine gezackte Axtklinge für den Nahkampf – und genau die richtete sich nun auf Relins Brust.
    »Wem unterstehst du?«, bellte der Massassi ihn an. Seine Sprechwerkzeuge waren nicht für Basic geschaffen, und daher klang es, als würde jedes Wort von statischem Rauschen unterlegt. Daran, dass der Krieger es ernst meinte, bestand allerdings nicht der geringste Zweifel. Mit der Klinge des Lanvarok zwang er Relin zurück an die Wand.
    Der Jedi seufzte unmerklich, dann blickte er den Korridor in beide Richtungen hinab. Niemand war zu sehen.
    Der Massassi hatte derweil mit der freien Hand das Kom am Kragen aktiviert. »Hier ist Drophan, Sicherheitsteam fünf. Ich habe einen …«
    »Ich unterstehe Memit Nadill«, sagte der Jedi ruhig.
    »Fortfahren, Drophan!«, forderte eine Stimme aus dem Kom.
    Doch Relins Worte hatten den Massassi abgelenkt. Seine Stirn legte sich in Falten, während er angestrengt nachdachte. » Memit Nadill ? Es gibt an Bord niemanden, der so heißt.«
    »Er ist ein Jedi-Meister auf Kirrek.«
    »Was?«
    »Wiederholen, Drophan! Ich kann hier nichts verstehen.«
    Der Massassi riss die Augen auf und hieb mit dem Lanvarok zu. Doch ehe er Relin den Schädel spalten konnte, schleuderte der Jedi ihn mit einem gewaltigen Machtstoß nach hinten. Der rothäutige Krieger rutschte über den Boden, die Waffe entglitt seinen Händen, dann prallte er grunzend gegen die Wand. Aber er richtete sich sofort wieder auf und riss seinen Blaster aus dem Halfter.
    Relin sprang auf ihn zu, so schnell, dass seine Bewegungen verschwammen.
    Ein grünes Aufblitzen.
    Ein tiefes Summen.
    Das Lichtschwert zuckte auf den Massassi hinab, trennte ihm erst die Hand vom Arm, dann den Kopf von den Schultern. Leblos sackte der Krieger auf den Boden zurück.
    »Melden, Drophan!«, klang es noch einmal aus dem Kom.
    Der Jedi deaktivierte das Lichtschwert. Die Leiche zu verstecken, wäre sinnlos. Wenn der Massassi sich nicht meldete, würde die Stimme am anderen Ende der Verbindung jemanden schicken, um nach ihm zu suchen. So oder so wäre Relins Anwesenheit an Bord in wenigen Minuten kein Geheimnis mehr. Also rannte er eilenden Schrittes weiter den Gang hinunter, der Hyperantriebskammer entgegen.
    Angesichts der Situation befand er, dass es in Ordnung wäre, die von ihm selbst auferlegte Funkstille zu durchbrechen.
    »Drev?«
    »Hier draußen wird es allmählich brenzlig, Meister.«
    Relin hörte die Anspannung in der Stimme seines Padawans, und auch das gedämpfte Heulen der Triebwerke und das Zischen von Laserstrahlen drang aus dem Empfänger.
    »Hier drinnen wird es auch gleich brenzlig werden«, meinte der Jedi. »Du musst nur noch ein paar Minuten durchhalten, Drev. Vertraue auf die Macht, du schaffst das schon!«
    Saes schritt vor den Sichtfenstern der Herold auf und ab. Das Knistern seiner Robe klang unnatürlich laut in der konzentrierten Stille der Brücke. Keiner der Offiziere blickte ihm ins Gesicht, dafür wanderten ihre Augen immer wieder zum Hauptschirm in der Mitte des Raumes. Der Infiltrator-Sternenjäger vollführte dort ein waghalsiges Manöver nach dem anderen, und obwohl die zwölf Sith-Klingen ihm dicht im Nacken saßen, gelang es ihm doch immer wieder, dem beständigen Laserbeschuss auszuweichen. Die Funksprüche der Jägerpiloten, die hin und wieder aus den Lautsprechern drangen, waren dementsprechend fassungslos und frustriert.
    Saes blickte als Einziger nicht auf den Monitor. Seine Augen waren auf die Sichtfenster gerichtet. Obwohl die Jäger mittlerweile nur noch winzige Punkte zwischen den Sternen waren, zeigte ihm die Macht doch ein deutliches Bild der Verfolgungsjagd. Mit einem leisen Brummen streckte der Sith die Fühler der Dunklen Seite nach dem Jedi-Schiff aus. Obwohl bemerkenswert reaktionsschnell und intuitiv, war der Pilot noch unerfahren, was die Nutzung der Macht

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