Gegenwind
zu einem handfesten Kloß in seiner Kehle. »Ein Lichtschwert«, wiederholte er. »Dann war die Explosion im Hangar kein Unfall.«
»So scheint es jedenfalls, Sir.«
»Wir haben einen Jedi an Bord«, sagte Saes, so laut, dass jeder auf der Brücke es mitbekam. Ein nervöses Raunen ging durch die Reihen der Offiziere. Furcht mischte sich in den Geruch ihres Schweißes – eine süßliche Note, die der Kaleesh gierig in seine Nase sog.
Dor tippte mit der Hand gegen den Griff seines Lanvaroks. Er legte dieses Erbstück nie ab, und obwohl es eigentlich untersagt war, während des Brückendienstes Waffen zu tragen, gestattete Saes ihm diese kleine Exzentrizität. Er fand sie … amüsant. »Wenn diese Jedi die Vorhut einer größeren Streitmacht sind …«
Saes nickte. Sie durften kein Risiko eingehen. Sadow würde äußerst ungehalten sein, wenn sich die Lieferung des Lignans verzögerte. Er wandte sich an den Steuermann: »Wir müssen aus dem Gravitationsfeld des Mondes heraus. Direkten Kurs nach Primus Goluud berechnen, und alles für den Hyperraumsprung vorbereiten! Sobald das letzte Shuttle an Bord ist, verschwinden wir von hier.« Dann fuhr er an den Kommunikationsoffizier gerichtet fort: »Befehle an die Omen weiterleiten!«, und schließlich an Dor: »Ihr habt das Kommando.«
Der Erste Offizier nickte. »Jawohl, Sir. Was werdet Ihr jetzt tun, wenn ich fragen darf?«
Saes streichelte den Griff seines Lichtschwertes. »Ich werde meine Jagdmaske holen – und dann werde ich unseren blinden Passagier suchen. Ein Jedi in Ketten wäre ein Geschenk, über das sich Meister Sadow sicher freuen würde.«
Relin fühlte, wie die mentalen Finger seines einstigen Padawans durch den Korridor strichen. Da wusste er, dass jemand die Leiche des Massassi entdeckt und die logischen Schlüsse gezogen hatte. Saes suchte nach ihm, und einen Augenblick war der Jedi versucht, hinter dem Schleier der Macht hervorzutreten, sich zu zeigen und seinen gefallenen Schüler zu stellen. Doch dann rief er sich zur Ordnung: Er war hier, um eine Mission zu erfüllen, nicht um alte Rechnungen zu begleichen.
Er rannte durch die labyrinthischen Korridore der Herold , vorbei an Technikern, Wachen und Droiden, die zwar nach ihm Ausschau hielten, aber seine Gegenwart nicht wahrnahmen. Die gesamte Besatzung schien in Alarmbereitschaft versetzt, und dass man ganz bewusst nach ihm suchte, machte es schwieriger und anstrengender, sich zu verbergen. Relin konnte nur hoffen, dass seine Machtreserven nicht versiegten, ehe er sein Ziel erreicht hatte.
Vor ihm erklang das Poltern schwerer Schritte, und nach kurzer Zeit mischten sich die tief dröhnenden Stimmen mehrerer Massassi hinein. Den Geräuschen nach zu urteilen, waren es fünf oder sechs. Und im Gegensatz zu all den anderen Personen, denen der Jedi an Bord bislang begegnet war, spürte er in ihnen eine Vertrautheit mit der Dunklen Seite. Sie wussten, wonach sie Ausschau halten mussten, und sie hatten unglaublich scharfe Sinne. Relin blieb stehen. An ihnen würde er sich nicht einfach so vorbeischleichen können.
Er blickte sich um, überprüfte die Tür, an der er gerade vorbeigerannt war – verschlossen –, dann ein Lüftungsgitter, nur ein paar Schritte weiter – zu klein!
Die Stimmen der Massassi wurden lauter, allerdings bedienten sie sich ihrer gutturalen Muttersprache, sodass der Inhalt ihrer Worte dem Jedi verborgen blieb.
Relin zog einen Überbrücker – eine Art elektronischen Dietrich – aus der Hüfttasche des Raumanzugs und hielt ihn vor das Kontrollfeld des nächsten Schotts. Lichter begannen auf der Vorderseite zu blinken, als der Überbrücker nach dem richtigen Code suchte. Allerdings konnte es nur noch Sekunden dauern, bis die Massassi um die Ecke bogen. Darum hob der Jedi kampfbereit sein Lichtschwert und aktivierte es.
Da verstummten die Stimmen plötzlich. Vermutlich hatten die Krieger das Summen der Klinge vernommen.
In diesem Moment leuchtete der Überbrücker grün auf, und die Tür glitt zur Seite. Hastig entfernte Relin den kleinen Kasten vom Kontrollfeld, dann huschte er durch die Tür. Sie schloss sich, nur einen Sekundenbruchteil, bevor die Massassi-Wachen mit gezückten Blastern hinter der Ecke hervorsprangen und sich argwöhnisch umsahen.
Relin fand sich in einem Konferenzzimmer wieder, das von einem langen Tisch und den darum aufgestellten Sesseln beherrscht wurde. Ein großer Vidschirm nahm eine der Wände ein, ein Transparistahlfenster die
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